Quote:
Die bürgerlichen Reformer, die ihre sozialen Reformen zur Bannung der Revolution durchführen wollten, jedoch ja nicht auf Kosten des heiligen Profits, der Herrschaftsstellung der Bourgeoisie, mussten eine andere wirtschaftliche Basis für die Reformen suchen. Sie fanden sie außerhalb ihres Heimatlandes, in der Ausbeutung der kolonialen und halbkolonialen Völker, deren skrupellose, unmenschliche Ausplünderung und Knechtschaft übernormale Profite einbrachte, aus denen die Kapitalisten die Brosamen von gewerkschaftlichen Zugeständnissen und sozialen Reformen zahlten.
Quelle:
Clara Zetkin (1924): Die Intellektuellenfrage. In: Protokoll. Fünfter Kongress der Kommunistischen Internationale, Bd. II, S. 946-982.
Autor*inneninfo:
Clara Zetkin (1857-1933) war eine deutsche Marxistin, Frauenrechtlerin und Parlamentarierin für die KPD bis 1933. Sie war eine begabte Rednerin und Erzfeindin von Paul von Hindenburg, dem damaligem Reichspräsidenten, den sie als Diener des Kapitals bezeichnete. Sie starb im Moskauer Exil.
Kontext:

Zum Weiterlesen:
*Walter Rodney (1972): How Europe Underdeveloped Africa. London: Bogle-L'Ouverture Publications.
*Maria Mies (1986): Patriachy and Accumulation on a World Scale. Women in the International Division of Labour. London & New York: Zed Books.
*Silvia Federici (2014): Caliban and the Witch: Women, the Body and Primitive Accumulation. New York: Automedia (auch in deutscher Übersetzung)
*Anne McClintock (1995): Imperial Leather. Race, Gender and Sexuality in the Colonial Contest. New York: Routledge.
Jahr:
1924