Quote:
Wir verkünden und erklären hiermit feierlich im Namen und durch Autorität des Volkes dieser philippinischen Inseln, (…) dass sie frei sind (…); dass sie keinerlei Treue mehr zur Krone von Spanien haben; dass alle politischen Bindungen zwischen ihnen vollständig getrennt und annulliert werden sollten; und dass sie, wie andere freie und unabhängige Staaten, die volle Macht genießen, Krieg zu führen und Frieden zu schließen, Handelsverträge abzuschließen, Bündnisse einzugehen, den Handel zu regeln und alle anderen Handlungen und Dinge zu tun, zu denen ein unabhängiger Staat ein Recht hat.
Quelle:
Ambrosio Rianzares Bautista (1898): Declaration of Independence.
Autor*inneninfo:
Aus der Unabhängigkeitserklärung der Philippinen.
Kontext:
Die Philippinen waren ab 1571 eine spanische Kolonie, bis sie nach antikolonialen Befreiungskämpfen 1898 die Unabhängigkeit ausriefen. Nun allerdings wollten die USA sich die Inseln einverleiben. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 verlor ein Fünftel der Bevölkerung ihr Leben. Danach wurden die Inseln eine US-amerikansche Kolonie, bis sie 1942 von japanischen Truppen besetzt wurden. Es bildete sich die linksgerichtete anti-japanische Volksbefreiungsarmee, eine Partisanenbewegung aus 30.000 Kämpfer:innen und 70.000 Reservist:innen. Sie kollaborierten mit den USA gegen die Japaner, waren aber gegen die US-amerikanische Kolonialherrschaft. Schriftsteller Ricardo Trota Jose zufolge waren 80% der Filippin@s im Widerstand oder haben ihn unterstützt: „Eine Million Filipinos kämpften in verschiedenen Guerilla-Bewegungen“ (RJB & recherche international 2008: 132). 1946 erlangten die Philippinen zwar ihre Unabhängigkeit, es wurde aber eine US-freundliche Regierung installiert. Erst 1990 unter Präsidentin Corazon Aquino wurden die Widerstandskämpfer:innen als solche anerkannt (ebd.: 100f.).
Zum Weiterlesen:
*Rheinisches JournalistInnenbüro & recherche international (2008): Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Unterrichtsmaterialien zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte. Köln.
Jahr:
1898