Quote:
Kolonialpolitik zu betreiben kann unter Umständen eine Kulturtat sein. (…) Kommen die Vertreter kultivierter und zivilisierter Völkerschaften, wie es z. B. die europäischen Nationen und die nordamerikanische sind, zu fremden Völkern als Befreier, als Freunde und Bildner, als Helfer in der Not, um ihnen die Errungenschaften der Kultur und Zivilisation zu überbringen, um sie zu Kulturmenschen zu erziehen, geschieht das in dieser edlen Absicht und in der richtigen Weise, dann sind wir (…) die ersten, die eine solche Kolonisation als große Kulturmission zu unterstützen bereit sind.
Quelle:
Reichtstagsprotokoll vom 01.12.1906
Autor*inneninfo:
August Bebel (1840-1913) war ein deutscher Politiker, Begründer der organisierten Arbeiterbewegung in Deutschland und „Vater der deutschen Sozialdemokratie“.
Kontext:

Zum Weiterlesen:
*Noah Sow (2011): Naturvölker. In: Susan Arndt & Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast, S. 694.
*Karl Kautsky (1907): Sozialismus und Kolonialpolitik. Berlin: Buchhandlung Vorwärts, S. 6.
*Markku Hyrkkänen (1986): Sozialistische Kolonialpolitik. Helsinki: SHS.
Jahr:
1906