Quote:
Westliche Filme scheinen immer die Native American Frauen beim Wäsche waschen im Fluss zu zeigen, Männer mit Tomahawks oder Speeren in der Hand, geschmückt mit vielen Federn. Diese Bilder sind in den Köpfen einiger Menschen hängengeblieben. Viele denken, dass wir entweder Visionäre sind, „edle Wilde“, (…) oder tragische Alkoholiker*innen. Wir werden selten als wirkliche Menschen dargestellt, die eine größere Zähigkeit im Hinblick darauf haben, an unserem Kultur- und Wertesystem festzuhalten als die meisten Menschen.
Quelle:
Jone Johnson Lewis (2017): Wilma Mankiller Quotes. (Orginalquelle unbekannt)
Autor*inneninfo:
Wilma Mankiller (1945-2010) war eine Native American Aktivistin, Feministin und Chief der Cherokee/Tsalagi Nation.
Kontext:
Besonders in Western-Filmen, aber auch in anderen Genres ist stereotype Darstellung von Native Americans verbreitet. Oft wurden sie einseitig als gewalttätige Bedrohung dargestellt und somit auch von der Kulturindustrie Hollywoods die Enteignungen und Genozide indigener Menschen in den Amerikas rückwirkend gerechtfertigt. Gleichzeitig wurden weiße Menschen meist als Individuen und Vertreter von höherer Kultur dargestellt und so die weiße Überlegenheit gefestigt. Wilma Mankiller, erste weibliche Chief der Cherokee, setzte auf Empowerment und die Verbreitung positiver Selbstbilder von marginalisierten Gruppen, um gezielt dieser rassistischen Bildproduktion entgegenzuwirken. John Wayne, der bekannteste Western-Schauspieler, hat über die Enteignung der Indigenen behauptet: "Wir haben nichts falsch gemacht, als wir ihnen dieses großartige Land weggenommen haben. Dieser sogenannte Diebstahl war nichts anderes als eine Frage des Überlebens." (Der Spiegel, 11.06.2019)
Zum Weiterlesen:
*Neil Diamond (2010): Reel Injun. Dokumentarfilm. (Trailer)
*Red Haircrow et al. (derzeit in Arbeit): Forget Winnetou. Going beyond Native Stereotypes. Dokumentarfilm.
*Matika Wilbur (2013): Changing the way we see Native Americans. Dokumentarfilm.
*Der Spiegel (11.06.2019): Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf.
Jahr:
2000