Quote:
Wir brauchen eine Strategie des Glücks, nicht der Opfer. Die Linke muss diese Strategie des Glücks spürbar, sichtbar verkörpern (…). Sie muss wegkommen von der spartanischen, der dem Leben abgewandten Einstellung. Ich bin sehr arm, aber ich fühle mich sehr reich. Es geht nicht um Zerstörung, sondern um Überwindung dessen, was ist.
Quelle:
Aus einem Brief an Lutz Taufer. Zitiert in Lutz Taufer (2017): Über Grenzen. Vom Untergrund in die Favela. Berlin & Hamburg: Assoziation A, S. 178. Die Jahreszahl (1988) ist eine ungefähre Angabe.
Autor*inneninfo:
Luis Rosadilla (geb. 1953) war Guerillero bei den Tupamaros in Uruguay unter der Militärjunta (1973-1985) und unter Pepe Mujica, ebenfalls Ex-Guerillero, Verteidigungsminister.
Kontext:
Macht zu hinterfragen bedeutet auch, über Alternativen nachzudenken. Etwas Neues zu schaffen ist oft schwieriger, als Bestehendes zu kritisieren. Aber trotz schwieriger Umstände haben Menschen immer versucht, Gesellschaften frei, gleich und gerecht zu machen. Und doch waren einige Alternativen genauso gewalttätig wie die Gesellschaftsmodelle, die sie überwinden wollten. Bei dem Versuch, eine neue Gesellschaftsordnung zu schaffen, sind auch viele Menschen gestorben. Allerdings gibt es immer wieder Experimente, die mit ihren Ideen Hoffnung machen, jahrhundertealte Herrschaftssysteme zu transformieren. Dies geschieht nicht immer im großen Stil, sondern oft in kleinen Projekten. Es können aber auch ganze Regionen betroffen sein; zum Beispiel der Bundesstaat Chiapas in Mexiko, wo die autonomen, basisdemokratischen Zapatist:innen nach dem Motto leben: „Fragend schreiten wir voran.“ Der US-Historiker Howard Zinn (2004) sagte: „Hoffnungvoll zu sein (...) ist keineswegs nur töricht romantisch!"
Zum Weiterlesen:
*John Holloway (2005): The Concept of Power and the Zapatistas.
*Howard Zinn (2004): The Optimism of Uncertainty.
Jahr:
1988