Warren Buffett (geb. 1930) ist US-amerikanischer Unternehmer, Investor und Multimilliardär.
Thema der Zitate: Arbeit
*Es gibt unterschiedlichste Konzepte und Arten von Arbeit. Viele Arten von Arbeit tragen traditionell zum Lebensunterhalt von Menschen bei wie Lohnarbeit, Hausarbeit, Subsistenzarbeit und Pflegearbeit. Es existiert jedoch auch versklavte Arbeit und Zwangsarbeit, die entweder in Kauf nimmt oder sogar darauf ausgerichtet ist, Menschen zu töten, wie im nationalsozialistischen Deutschland unter dem zynischen Motto „Arbeit macht frei“.
Auf der anderen Seite geht das Konzept Arbeit besonders in protestantischen Gesellschaften über den Lebensunterhalt hinaus und wird zum Selbstzweck. Der folgende Zeitstrahl zum Thema Arbeit befasst sich mit folgenden Fragen:
*Wer profitiert wann von Arbeit?
*Welche Beispiele gibt es für fremdbestimmte Arbeit?
*Wann und durch wen wurde Arbeit als tugendhaft geprägt?
*In welchem Zusammenhang steht das hegemoniale Konzept von Arbeit mit der Ansicht, dass Armut selbstverschuldet sei?
*Welche historischen Ereignisse und Interessen stehen dahinter?
*Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Arbeit, Kapitalismus, Klasse, Rassismus und Sexismus?
*Wie wurden Lebenskonzepte, die nicht der protestantischen Arbeitsmoral entsprachen, abgewertet?
*Welche unterschiedlichen Wertigkeiten sind verbunden mit welcher Art von Arbeit?
*Welche Widerstände und Alternativen gibt es zu hegemonialen Konzepten von Arbeit?“
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Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die den Krieg führt, und wir gewinnen.
Richtig!
Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die den Krieg führt, und wir gewinnen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Quelle:
Kontext:
Ab den 1980er Jahren wurden weltweit soziale Errungenschaften zugunsten „der Reichen“ abgebaut. In Großbritannien zerschlug Magaret Thatcher Gewerkschaften und bezeichnete streikende Bergarbeiter:innen 1984 als „innere Feinde“. Auch im Apartheids-Südafrika gab es Widerstand. 1987 organisierten mehr als 300.000 schwarze Minenarbeiter:innen einen Streik.
Zum Weiterlesen:
OK
Unter keinen Umständen sollte es vorzukommen erlaubt sein, dass ein Bauer, der seinen Steuern und anderen gesetzlichen Pflichten nachgekommen ist, nichts mehr zu tun hat. Die moralische Autorität des Administrators, Überzeugung, Ermutigung und andere Maßnahmen sollten angewendet werden, um den Eingeborenen zum Arbeiten zu bringen.
Richtig!
Unter keinen Umständen sollte es vorzukommen erlaubt sein, dass ein Bauer, der seinen Steuern und anderen gesetzlichen Pflichten nachgekommen ist, nichts mehr zu tun hat. Die moralische Autorität des Administrators, Überzeugung, Ermutigung und andere Maßnahmen sollten angewendet werden, um den Eingeborenen zum Arbeiten zu bringen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Jahresbericht des Generalgouverneurs der Kolonie Belgisch-Kongo.
Quelle:
Zitat: Nzula et al. 1979 zitiert in: Henry Bernstein (2000): Colonialism, Capitalism, Development. In: Tim Allen / Alan Thomas (Hrsg.): Poverty and Development into the 21st Century. Oxford: Oxford University Press, S. 264.
Bild: Wikimedia
Kontext:
In den Kolonien Europas in Afrika, Asien und Lateinamerika ging es um die ökonomische Ausbeutung von Menschen, ihrer Arbeitskraft sowie der Natur und ihrer Ressourcen. Neben direkter Versklavung und Arbeitszwang (bspw. über die Einführung von Steuern) wurde die Notwendigkeit zu arbeiten von den Europäer:innen auch immer moralisch begründet, z.B. dass Arbeit den Charakter forme. Auch heute noch werden viele Menschen zu quasi-versklavter Arbeit gezwungen, sowohl in Italien (GSI 2016: 145.000 Menschen) als auch in China (GSI 2016: 3,8 Millionen Menschen). Auch in US-amerikanischen Gefängnissen gibt es Arbeitsbedingungen für Insassen, die nicht viel besser als Versklavung sind, z.B. auf der ehemaligen Plantage und dem heutigen Gefängnis „Angola“ im Bundesstaat Louisiana (peopeoplesworld.org, 04.05.2018).
Zum Weiterlesen:
*Henry Bernstein (2000): Colonialism, Capitalism, Development. In: Tim Allen / Alan Thomas (Hrsg.): Poverty and Development into the 21st Century. Oxford: Oxford University Press, S. 241–270.
*GSI Global Slavery Index (2016): Country reports
*German Foreign Policy (21.11.2017): Öl, Lager und Sklaven.
OK
Die Bauernknechte sind zu reich … sie kennen keinen Gehorsam, sie beachten keine Gesetze, sie möchten keine Herren haben. … Sie werden uns vorschreiben wollen, welche Pacht wir für unser Grundstück nehmen sollen!
Richtig!
Die Bauernknechte sind zu reich … sie kennen keinen Gehorsam, sie beachten keine Gesetze, sie möchten keine Herren haben. … Sie werden uns vorschreiben wollen, welche Pacht wir für unser Grundstück nehmen sollen!
Jahr:
Autor*inneninfo:
Englische Chronik aus dem 16. Jahrhundert. 1550 ist eine ungefähre Jahreszahl.
Quelle:
Zitat: R. H. Tawney and Eileen Power (1924): Tudor Economic Documents, London, vol. iii, S. 58 (Rechtschreibung modernisiert) zitiert nach Christopfer Dyer (1968): A Redistribution of Incomes in Fifteenth-Century England? In: Past & Present, No. 39, Oxford University Press, S. 33
Bild: Spartakus Educational
Kontext:
Besonders im 14. Jahrhundert gab in ganz Europa Aufstände gegen Kirche und Adel, die Bäuer*innen als Leibeigene arbeiten ließen. Dieser Widerstand wurde von den großen Pestseuchen geschwächt (Federici 2014: 55ff.). Arme Menschen, deren Gesundheit schon vorher angegriffen war, waren besonders anfällig. Die Pest führte allerdings auch dazu, dass viele Leibeigene aufgrund des drohenden Todes keinen Sinn mehr darin sahen, so hart zu arbeiten. Auch führten die großen Pestepidemie von 1346 bis 1353 (durch die ein Drittel von Europas Bevölkerung starb) zu einem Mangel an Arbeitskräften. Dadurch konnten die überlebenden Bäuer:innen in einigen Regionen bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von ihren Herren fordern (ebd.), die sich – wie im Zitat – über das neue Selbstbewusstsein beschwerten.
Zum Weiterlesen:
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, S. 55ff.
*Juliet B. Schor (1991): The Overworked American: The Unexpected Decline of Leisure. New York: Basic Books.
OK
Die Arbeit der Weißen frisst Menschen.
Richtig!
Die Arbeit der Weißen frisst Menschen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Sprichwort der Mossi im heutigen Burkina Faso (und damaligen Ober-Volta).
Quelle:
Kontext:
Auf den Plantagen und Infrastrukturprojekten der Kolonisator:innen arbeiteten versklavte Afrikaner:innen. Den Strapazen und Krankheiten erlagen im frühen 20. Jahrhundert in der deutschen Kolonie Kamerun ein Fünftel der Arbeitskräfte. Die hohe Sterblichkeitsrate führte auch zum Sprichwort der Mossi im heutigen Burkina Faso.
Zum Weiterlesen:
OK
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen (…). Nur wer arbeitet, soll auch essen.
Richtig!
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen (…). Nur wer arbeitet, soll auch essen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Franz Müntefering (geb. 1940) ist ein deutscher SPD-Politiker.
Quelle:
Kontext:
Durch die Einführung des Arbeitslosengelds II, auch genannt Hartz IV, sind viele Erwerbslose starker Kontrolle und Repression ausgesetzt. Nach der Erwerbsloseninitiative „Basta!“ spielt die weit verbreitete Lüge der „faulen Arbeitslosen“ denjenigen in die Hände, die von zu wenig und zu schlecht bezahlter Arbeit profitieren.
Zum Weiterlesen:
OK
Es wurde durch lange Erfahrung offensichtlich, dass (…) sie von Natur aus zum Nichtstun und Laster neigen, und keine Tugend und Lehre ihr Eigen nennen (wodurch Unser Herr missachtet wird). (…) Wenn sie nach ihrem Dienst in ihre Wohnstätten zurückkehren, aufgrund der Distanz [zu den Spaniern] und ihrer eigenen teuflischen Neigungen, vergessen sie sofort, was ihnen beigebracht wurde und kehren zu ihrem üblichen Nichtstun und Laster zurück.
Richtig!
Es wurde durch lange Erfahrung offensichtlich, dass (…) sie von Natur aus zum Nichtstun und Laster neigen, und keine Tugend und Lehre ihr Eigen nennen (wodurch Unser Herr missachtet wird). (…) Wenn sie nach ihrem Dienst in ihre Wohnstätten zurückkehren, aufgrund der Distanz [zu den Spaniern] und ihrer eigenen teuflischen Neigungen, vergessen sie sofort, was ihnen beigebracht wurde und kehren zu ihrem üblichen Nichtstun und Laster zurück.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Gesetze von Burgos. Darin regelt die spanischen Krone das Verhalten von Spanier:innen zu der kolonisierten Bevölkerung in der Karibik.
Quelle:
Zitat: Southern Methodist University, 1512-1513. Gesetze von Burgos.
Bild: Wikimedia
Kontext:
In den spanischen Kolonien gab es festgelegte Rangordnungen. Zum Beispiel regelten Gesetze von Burgos, dass die indigene Bevölkerung der Amerikas von den spanischen Feudalherren zwar kontrolliert werden, aber nicht als Sklaven gelten sollten. Um sie als Arbeitskräfte ausbeuten zu können, regelte die spanische Krone minutiös deren Arbeits- und Lebensbedingungen. Sie wollte sichergehen, dass diese nicht ihren eigenen Lebensvorstellungen nachgehen würden und gleichzeitig nicht übermäßiger Gewalt durch die Feudalherren ausgesetzt wären. Allerdings wurden trotzdem bis 1550 50 bis 90 Prozent der schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Bewohner:innen Lateinamerikas durch Kriege, Versklavung und eingeschleppte Krankheiten getötet (National Geographic 2011 und The Guardian 2019).
Zum Weiterlesen:
*Eduardo Galeano (1980): Die offenen Adern Lateinamerikas. Die Geschichte eines Kontinents von der Entdeckung bis zur Gegenwart. Wuppertal: Hammer.
*National Geographic (06.12.2011): „Massive Population Drop Found for Native Americans, DNA Shows“
*The Guardian (31.01.2019): „European colonization of Americas killed so many it cooled Earth’s climate„
OK
Der „Arbeitsethos“ der Türken erfülle die Ansprüche der Wirtschaft: jung, kräftig, ungelernt, diszipliniert und duldsam, oder wie es in der Korrespondenz des Westfälisch-Lippischen Landschaftsverbands mit der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung zum „Türken“ lautet, der „wenn er richtig angefasst wird, durchaus einzufügen und brauchbar zu sein“ scheint.
Richtig!
Der „Arbeitsethos“ der Türken erfülle die Ansprüche der Wirtschaft: jung, kräftig, ungelernt, diszipliniert und duldsam, oder wie es in der Korrespondenz des Westfälisch-Lippischen Landschaftsverbands mit der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung zum „Türken“ lautet, der „wenn er richtig angefasst wird, durchaus einzufügen und brauchbar zu sein“ scheint.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Mitarbeiter des Westfälisch-Lippischen Landschaftsverbands, einer Trägerorganisation für Sozial-, Jugend- und Behindertenhilfe.
Quelle:
Kontext:
Die westdeutsche Nachkriegswirtschaft brauchte Arbeitskräfte, die aus Südeuropa und Nordafrika angeworben wurden. Für sie galten keine Tarifverträgen, sie hatten somit nicht die gleichen Rechte. Das Zitat zeigt, wie über sie gesprochen wurde. Diese organisierten sich zunehmend selbst, z.B. 6000 türkische Arbeiter 1973 in einem Streik in Köln.
Zum Weiterlesen:
OK
Allezeit werden wir Seide wirken und deshalb doch nicht besser gekleidet leben. Wir werden allezeit arm und entblößt sein und allezeit Hunger und Durst leiden.
Richtig!
Allezeit werden wir Seide wirken und deshalb doch nicht besser gekleidet leben. Wir werden allezeit arm und entblößt sein und allezeit Hunger und Durst leiden.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Französisches Lied von weiblichen Spinnerinnen.
Quelle:
Kontext:
Weibliche Lohnabhängige wurden, wie Silvia Federici (2012: 66) schreibt und wie Aufzeichnungen aus französischen Stadtarchiven belegen, von der Mehrheitsgesellschaft oft mit Prostitution verbunden. Noch immer ist die Arbeit von Textilarbeiter:innen vor allem im Globalen Süden von extremer Ausbeutung geprägt, 80% sind Frauen. Einer Studie von der zufolge, bei der 108 Unternehmen untersucht wurden, bezahlten 93% keine existenzsichernden Löhne (Clean Clothes Campaign 2020).
Zum Weiterlesen:
OK
Wer geschäfts- oder arbeitslos umherzieht, ohne sich darüber ausweisen zu können, daß er die Mittel zu seinem redlichen Unterhalt besitze oder doch eine Gelegenheit zu demselben aufsuche, hat als Landstreicher Gefängnis nicht unter sechs Wochen oder Strafarbeit bis zu sechs Monaten verwirkt. Nach ausgestandener Strafe ist der Ausländer aus dem Lande zu weisen, und der Inländer in eine Korrektionsanstalt zu bringen.
Richtig!
Wer geschäfts- oder arbeitslos umherzieht, ohne sich darüber ausweisen zu können, daß er die Mittel zu seinem redlichen Unterhalt besitze oder doch eine Gelegenheit zu demselben aufsuche, hat als Landstreicher Gefängnis nicht unter sechs Wochen oder Strafarbeit bis zu sechs Monaten verwirkt. Nach ausgestandener Strafe ist der Ausländer aus dem Lande zu weisen, und der Inländer in eine Korrektionsanstalt zu bringen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Preussisches Gesetz über die Bestrafung der Landstreicher.
Quelle:
Zitat: Gesetz über die Bestrafung der Landstreicher, Bettler und Arbeitsscheuen. Vom 6. Januar 1843. In: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten 1843. Berlin: Gesetzsammlungsamt, S. 19.
Bild: Wikimedia
Kontext:
Das preußische „Gesetz über die Bestrafung der Landstreicher, Bettler und Arbeitsscheuen“ von 1843 ermöglichte eine gegen Wohnungslose gerichtlich verhängte Arbeitshaushaft. Im Nationalsozialismus wurde der Höhepunkt der Diskriminierung von Menschen, die keiner anerkannten Arbeit nachgehen und wohnungslos waren, erreicht. Ab 1933 wurde mit der Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung von sogenannten „Arbeitsscheuen“ und „Asozialen“ begonnen.
Zum Weiterlesen:
*Peter Linebaugh & Marcus Rediker (2008): Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks. Hamburg: Assoziation A, Kapitel 2.
OK
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Richtig!
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Walter Rodney (1942-1980) war ein marxistischer Historiker und Politiker aus Guyana, der bei einem Bombenattentat ums Leben kam.
Quelle:
Kontext:
Obwohl von kolonialer Eroberung und Ausbeutung vor allem Unternehmen und Staaten profitierten, hatten sie auch Auswirkungen auf die Arbeiterklassen, da Konsumgüter wie Zucker und Kaffee für sie günstig erhältlich wurden. Auch wurde die Ausbeutung der Arbeiter:innen in die Kolonien verlagert, während in Europa nach langen Kämpfen Sozialstandards eingeführt wurden. Auch nationalistische und rassistische Diskurse erschwerten eine internationale Solidarisierung, wie sie Rodney beschreibt.
Zum Weiterlesen:
OK
Die größte Schwierigkeit bei unsern Knaben ist, ihre angeborene Abneigung gegen die Arbeit zu überwinden. Man muss wissen, dass es Kinder geborener Bettler sind.
Richtig!
Die größte Schwierigkeit bei unsern Knaben ist, ihre angeborene Abneigung gegen die Arbeit zu überwinden. Man muss wissen, dass es Kinder geborener Bettler sind.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Anonymer Priester, der bei den Lakota-Sioux in Nordamerika missionierte, über seine Schüler:innen.
Quelle:
Kontext:
Die Spiritualität der Lakota war grundsätzlich verschieden vom Christentum: Die Lakota glaubten beispielsweise, dass sie nur mit dem Wohlwollen der Natur überleben konnten und hielten Menschen nicht für die Krone der Schöpfung. Sitting Bull und viele andere protestierten gegen das Zurückdrängen der Sioux (zu denen die Lakota gehören) in Reservate und gegen die dortigen Lebensbedingungen.
Zum Weiterlesen:
OK
Die Hexe ist nun dahin, doch ihre Ängste und die Mächte, gegen die sie Teil ihres Lebens gekämpft hat, bestehen fort. Wir brauchen nur die Zeitung aufschlagen, um zu lesen, wie die gleichen Anschuldigungen gegen die müßigen Armen erhoben werden. (…) Die Enteigner begeben sich in die Dritte Welt, zerstören Kulturen, plündern die Ressourcen der Länder und der Menschen. Wenn wir das Radio anstellen, können wir das Knistern der Flammen hören. (…) Doch auch der Kampf geht weiter.
Richtig!
Die Hexe ist nun dahin, doch ihre Ängste und die Mächte, gegen die sie Teil ihres Lebens gekämpft hat, bestehen fort. Wir brauchen nur die Zeitung aufschlagen, um zu lesen, wie die gleichen Anschuldigungen gegen die müßigen Armen erhoben werden. (…) Die Enteigner begeben sich in die Dritte Welt, zerstören Kulturen, plündern die Ressourcen der Länder und der Menschen. Wenn wir das Radio anstellen, können wir das Knistern der Flammen hören. (…) Doch auch der Kampf geht weiter.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Starhawk (geboren 1951 unter dem Namen Miriam Simos) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin. Sie schreibt feministische, auf Göttinnenreligion zentrierte Sachbücher.
Quelle:
Zitat: Silvia Federici (2012): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, S. 253.
Bild: Wikimedia. Die Darstellung von 1880 zeigt die Verbrennung von Elisabeth Plainacher 1583 als angebliche Hexe in Wien.
Kontext:
Starhawk bezieht sich auf die Verfolgung von Frauen als Hexen im Kontext kapitalistischer Enteignung von Gemeinschaftsgütern seit dem 14. Jahrhundert in Europa. Sie sieht Parallelen in der Art, wie in der Ausbreitung des Kapitalismus die Lebens- und Arbeitsweisen und das Wissen von Frauen in Europa abgewertet wurden mit der Weise, wie später Gesellschaften im Globalen Süden und heute arme Menschen als minderwertig angesehen werden. Der Widerstand dieser Akteur*innen stand immer im Weg der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch und Natur.
Zum Weiterlesen:
Silvia Federici (2012): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum.
OK
Spanier sollen nicht nur den allgemeinen Personenmangel mildern helfen: sie sollen vor allem viele Frauen entlasten, auf die sich die Post schon seit Monaten stützen muss. Von 1700 Kräften des Hauptpostamtes sind mehr als die Hälfte – genau 900 – weiblichen Geschlechts. Oberpostdirektor Kröpf: „Unsere Arbeit ist vielfach so schwer, dass wir da eigentlich keine Frauen beschädigen sollten. Hier nun sollen – vornehmlich im Verladedienst auf dem Bahnhof – die Spanier einspringen.“
Richtig!
Spanier sollen nicht nur den allgemeinen Personenmangel mildern helfen: sie sollen vor allem viele Frauen entlasten, auf die sich die Post schon seit Monaten stützen muss. Von 1700 Kräften des Hauptpostamtes sind mehr als die Hälfte – genau 900 – weiblichen Geschlechts. Oberpostdirektor Kröpf: „Unsere Arbeit ist vielfach so schwer, dass wir da eigentlich keine Frauen beschädigen sollten. Hier nun sollen – vornehmlich im Verladedienst auf dem Bahnhof – die Spanier einspringen.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Unbekannter Journalist der Tageszeitung Rheinische Post.
Quelle:
Zitat: Zitiert nach Ceren Türkmen. Originalquelle: Lokale Tageszeitung: Rheinische Post vom 16.11.1962. Ohne Seitenangabe.
Bild: pics.de
Kontext:
Die Geschichtschreibung des Gastarbeitsdiskurses wird meistens aus hegemonialen Quellen beschrieben, wie in diesem Zitat von der Rheinischen Post, die das mangelhafte Deutsch der männlichen Arbeitsmigranten in den Vordergrund stellt und gleichzeitig die in den 1960er Jahren in Westdeutschland verbreitete Einstellung vertritt, dass deutsche Frauen eigentlich keiner Lohnarbeit nachgehen sollten. Während es schon seit Beginn der „Gastarbeiter-Anwerbung“ migrantische Widerstände gab, ist die Kritik der migrantischen Arbeiter:innen erst in den letzten zwei Jahrzehnten (z.B. mit Feridun Zaimoğlus Buch „Kanak Sprak. 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft“ von 1995) im Mainstream wahrgenommen worden.
Zum Weiterlesen:
*Ceren Türkmen (2017). Gastarbeitsgeschichte zwischen Migrationsregime, Staat und kommunaler Befreiung. In glokal: Connecting the Dots. Lernen aus Geschichte(n) zu Unterdrückung und Widerstand.
*Ceren Türkmen (2011): Diskontinuität und Kohärenz. Gastarbeitsmigration und die Organisierung der Arbeitsteilung in Deutschland. In: Jane Angerjärv, Hella Hertzfeldt (Hrsg.): Geschlecht – Migration – Integration. Manuskripte 94. Berlin, S. 51-65.
OK
Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber von leidig und müßig gehen kommen die Leute um Leib und Leben, denn der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen.
Richtig!
Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber von leidig und müßig gehen kommen die Leute um Leib und Leben, denn der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Martin Luther (1483-1546) war deutscher Mönch, Theologieprofessor und die wichtigste Persönlichkeit der Reformation.
Quelle:
Kontext:
Luther sah Arbeit als Gottesdienst an. Besonders im Calvinismus wurde Eigentum und Vermögen als Zeichen göttlichen Wohlgefallens betrachtet. Der Soziologe Max Weber (1904/1905) beschreibt den engen Zusammenhang zwischen protestantischer Arbeitsethik und dem Kapitalismus.
Zum Weiterlesen:
OK
Zu verkaufen: Ein paar erstklassige Z*******, zu kaufen auf der Auktion im Kloster von St. Elias am 8. Mai XXXX bestehend aus 18 Männern, 10 Jungen, 7 Frauen und 3 Mädchen in guter Verfassung.
Richtig!
Zu verkaufen: Ein paar erstklassige Z*******, zu kaufen auf der Auktion im Kloster von St. Elias am 8. Mai XXXX bestehend aus 18 Männern, 10 Jungen, 7 Frauen und 3 Mädchen in guter Verfassung.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Ian Hancock (geb. 1942) recherchierte das Zitat von 1852. Er ist selbst Romani. 1971 promovierte er, obwohl er kein Abschlusszeugnis von der High School hatte. Er wurde Professor an der Universität Texas und eröffnete das Romani-Archive and Documentation Center, welches über 10.000 Titel zum Thema Rrom:nja und Sinte:zza beinhaltet. Sein Buch „The Pariah Syndrome“ ist eines der wenigen, welches die Geschichte der Sklaverei rumänischer Rrom:nja beschreibt.
Quelle:
Zitat: Ian Hancock (1987): The Pariah Syndrome. An Account of Gypsy Slavery Tucson: Karoma Pub.
Bild: ORF
Kontext:
Eigentlich war Sklaverei im Europa seit dem frühen Mittelalter verboten und es gab stattdessen das System der Leibeigenen (Federici 2014: 27). Dass Romn:ja allerdings das erste Mal in rumänischen Chroniken aus dem 14. Jahrhunder als „Gegenstände“ in Klostern erwähnt werden, belegt eine gegenteilige Realität. Sowohl das Königshaus, als auch der Adel versklavten Romn:ja. Auch in Klöstern konnte man versklavte Romn:ja antreffen, die in unterschiedlichen Professionen arbeiteten, als Schmiede, Bergarbeiter:innen, Köch:innen, Feldarbeiter:innen oder Musiker:innen.
Zum Weiterlesen:
*Ian Hancock (1987): The Pariah Syndrome. An Account of Gypsy Slavery Tucson: Karoma Pub.
*ORF (2016): Ende der Sklaverei in Rumänien vor 160 Jahren.
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum.
OK
Der Teufel steckte in dem Engländer, dass er alles zum Arbeiten zwingt: er zwingt den [Schwarzen] zur Arbeit, das Pferd zur Arbeit, den Esel zur Arbeit, das Holz zur Arbeit, das Wasser zur Arbeit, und den Wind zur Arbeit.
Richtig!
Der Teufel steckte in dem Engländer, dass er alles zum Arbeiten zwingt: er zwingt den [Schwarzen] zur Arbeit, das Pferd zur Arbeit, den Esel zur Arbeit, das Holz zur Arbeit, das Wasser zur Arbeit, und den Wind zur Arbeit.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Anonyme versklavte Person in Barbados.
Quelle:
Kontext:
Englische und irische Leibeigene, versklavte Afrikaner:innen sowie amerikanische Indigene wurden als Plantagenarbeiter:innen für den Zuckerrohranbau angesiedelt, ausgebeutet, gefoltert und ermordet. Sie setzten sich – oftmals gemeinsam – durch Flucht, Brandstiftung, Totschlag und Revolte zur Wehr. In der Karibik, sowie in anderen Teilen der Amerikas, bildeten widerständige ehemals Verklavte sogenannte Maroon-Gemeinschaften.
Zum Weiterlesen:
OK
Königin Mary, oh, wo wirst du abfackeln geh‘n? Königin Mary, oh, wo wirst du abfackeln geh‘n? Frag mich nichts, gib mir nur Streichholz und Öl. Das Bassin-Gefängnis, da ist das Geld.
Richtig!
Königin Mary, oh, wo wirst du abfackeln geh‘n? Königin Mary, oh, wo wirst du abfackeln geh‘n? Frag mich nichts, gib mir nur Streichholz und Öl. Das Bassin-Gefängnis, da ist das Geld.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Lied über Mary Thomas (ca. 1848–1905), genannt Königin Mary (Queen Mary). Sie war eine von drei schwarzen Anführer:innen der Arbeiter*innenproteste auf den Jungferninseln, damals dänische Kolonie.
Quelle:
Kontext:
Obwohl die Sklaverei 1848 abgeschafft wurde, waren die Arbeitsbedingungen nicht viel besser beworden. Queen Mary organisierte mit Queen Agnes und Queen Mathilda die sogenannte Fireburn-Proteste (brennendes Feuer). Dies waren die größten Arbeiter:innenproteste in der dänischen Geschichte. Die Statuen erinnern an sie.
Zum Weiterlesen:
OK
1500
to 1600
to 1700
to 1800
to 1850
to 1900
to 1925
to 1950
to 1975
to 1990
to 2000
to 2010
2011