Nicolas Sarkozy (geb. 1955) war von 2007 bis 2012 französischer Staatspräsident.
Thema der Zitate: Entwicklung
Entwicklung wird in der sogenannten Entwicklungszusammenarbeit oft als eine fortschrittliche gesellschaftliche Veränderung verstanden. Meist werden Verbesserungen im sozialen und ökonomischen Bereich (Armutsbekämpfung, Ausbau von Schulbildung und Gesundheitssystemen) damit verbunden. Allerdings wird der Entwicklungsgedanke auch kritisiert, da meist das westlich-kapitalistische Gesellschaftssystem als Höhepunkt und Ziel von Entwicklung dargestellt wird, während andere Gesellschaftsformen, v.a. im Globalen Süden, als rückschrittlich konstruiert werden (Ziai und Bendix 2015).
Im Zeitstrahl zum Thema Entwicklung gehen wir folgenden Fragen nach:
*Wann und durch wen wurde der heute vorherrschende Entwicklungsbegriff geprägt?
*Welche Kontinuitäten gibt es in dem jahrhundertealten Konzept von Entwicklung, welche Brüche?
*Wie wird Entwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven thematisiert und kritisiert?
*Wer hat die Definitionsmacht darüber, was als entwickelt oder „unterentwickelt“ gilt und wie wird diese in welchen Zusammenhängen benutzt?
*Welche politischen Strukturen und Institutionen sind am Entwicklungsdiskurs beteiligt, wie sind sie verbunden und welche Macht haben sie?
*Wie ist der Entwicklungsbegriff mit ökonomischen Machtstrukturen, Klassismus, Rassismus und Geschlechterverhältnissen verbunden/assoziiert/verknüpft/wie steht er in Verbindung?
*Wo verortet wer die Verantwortlichkeit und die Ursachen für globale Ungleichheit oder das „Entwicklungstadium“ bestimmter Länder, Regionen und Menschen, die Entwicklungszusammenarbeit angehen will?
*Welche sozialen, politischen und gesellschaftlichen Widerstände gab es in Bezug auf Entwicklung und die Begriffe von „entwickelt“ und „unterentwickelt“?
An der Geschichte von Entwicklung lassen sich die unterschiedlichen Positionen und Phasen des Entwicklungsgedanken nachvollziehen, auch wenn wir hier nicht alle Aspekte aufgreifen können.
*Aram Ziai und Daniel Bendix (2015): Emanzipation durch Entwicklungspolitik? Einige Überlegungen zu Fragen globaler Ungleichheit. In: Momentum Quarterly 4(3), 147-204
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Afrikas Drama ist, dass der Afrikaner nicht genug in die Geschichte eingetreten ist. Der afrikanische Bauer kennt nur den ewigen Wiederbeginn der Zeit im Rhythmus der endlosen Wiederholung derselben Gesten und derselben Worte. In dieser Geisteshaltung, wo alles immer wieder anfängt, gibt es Platz weder für das Abenteuer der Menschheit noch für die Idee des Fortschritts.
Richtig!
Afrikas Drama ist, dass der Afrikaner nicht genug in die Geschichte eingetreten ist. Der afrikanische Bauer kennt nur den ewigen Wiederbeginn der Zeit im Rhythmus der endlosen Wiederholung derselben Gesten und derselben Worte. In dieser Geisteshaltung, wo alles immer wieder anfängt, gibt es Platz weder für das Abenteuer der Menschheit noch für die Idee des Fortschritts.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Quelle:
Peter Cichon / Reinhart Hosch / Fritz Peter Kirsch (Hrsg., 2010): Der undankbare Kontinent? Afrikanische Antworten auf europäische Bevormundung. Hamburg: Argument, S. 44.
Kontext:
Das Zitat stammt aus einer Rede Sarkozys an einer Universität im Senegal, die nach dem senegalesischen Historiker Cheikh Anta Diop (1923-1986) benannt ist. Diop hatte erklärt, die westliche Geschichtswissenschaft erforsche die Welt aus einer eurozentristischen Perspektive. Außerdem verfälsche sie die Geschichte Afrikas massiv. Frankreich war seit dem 17. Jhd an kolonialen Angriffen auf den Senegal beteiligt, ab 1891 Kolonialmacht. 1960 erreichte das Land seine Unabhängigkeit. Sarkozy wurde von senegalesischen Kommentator*innen vorgeworfen, sich eines rassistischen kolonialen Sprache zu bedienen. Sarkozys Nachfolger Präsident Emmanuel Macron folgt diesem kolonialen Diskurs. Er behauptete 2017, Afrika hätte „zivilisatorische Probleme“, u.a. „weil Frauen sieben Kinder hätten.“
Zum Weiterlesen:
*Peter Cichon, Reinhart Hosch & Fritz Peter Kirsch (Hrsg. 2010): Der undankbare Kontinent? Afrikanische Antworten auf europäische Bevormundung. Hamburg: Argument, S. 37-56.
*Boniface Mabanza (2020): 60 Jahre Unabhängigkeit des Kongo: Die alten Strukturen bestehen weiter.
OK
Im eigentlichen Afrika ist es die Sinnlichkeit, bei der der Mensch stehenbleibt […] Diese Völker sind aus sich nie herausgekommen, haben in der Geschichte keinen Fuß gefaßt. […] Dieses Afrika bleibt in seiner ruhigen, trieblosen, aus sich nicht treibenden Sinnlichkeit und ist noch nicht in die Geschichte eingetreten und hat keinen weiteren Zusammenhang mit der Geschichte, als daß die Einwohner zu Sklaven in ärmerer Zeit gebraucht wurden.
Richtig!
Im eigentlichen Afrika ist es die Sinnlichkeit, bei der der Mensch stehenbleibt […] Diese Völker sind aus sich nie herausgekommen, haben in der Geschichte keinen Fuß gefaßt. […] Dieses Afrika bleibt in seiner ruhigen, trieblosen, aus sich nicht treibenden Sinnlichkeit und ist noch nicht in die Geschichte eingetreten und hat keinen weiteren Zusammenhang mit der Geschichte, als daß die Einwohner zu Sklaven in ärmerer Zeit gebraucht wurden.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) war einer der wichtigsten deutschen Philosophen der Aufklärung.
Quelle:
Karl Bremer (1996): G.W.F. Hegel. Vorlesungen, Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte (1822/1823). Bd. 12. Hamburg: Meiner, S. 98-100.
Kontext:
In der Aufklärung kam die Vorstellung auf, dass sich Gesellschaften durch Rationalität immer weiter entwickeln können. Für eine höhere Entwicklungsstufen wurde es für notwendig angesehen, die Natur – und Menschen, die als Naturvölker bezeichnet wurden – zu kontrollieren und zu unterwerfen. Laut G.F.W. Hegel hatten nur weiße Menschen die nötige „Rationalität“ für den Fortschritt, weswegen diese den Rest der Welt zu „humanisieren“ hätten. Afrika galt als der geschichtslose Kontinent, in dem die Menschen sich „nicht entwickelt“ hätten. Mit der philosophischen Konstruktion der Überlegenheit Europas rechtfertigte Europäer:innen koloniale Gewalt.
Zum Weiterlesen:
*Arnold Farr (2005): Wie Weißsein sichtbar wird. Aufklärungsrassismus und die Struktur eines rassifizierten Bewusstseins. In: Maureen Maisha Eggers et al. (Hrsg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster: Unrast, S: 40-55.
*Eduardo Grüner (2008): „Haiti: a (forgotten) philosophical revolution.“
OK
Dieser europäische Überfluß ist buchstäblich skandalös, denn er ist auf dem Rücken der Sklaven errichtet worden, er hat sich vom Blut der Sklaven ernährt, er stammt in direkter Linie vom Boden und aus der Erde dieser unterentwickelten Welt.
Richtig!
Dieser europäische Überfluß ist buchstäblich skandalös, denn er ist auf dem Rücken der Sklaven errichtet worden, er hat sich vom Blut der Sklaven ernährt, er stammt in direkter Linie vom Boden und aus der Erde dieser unterentwickelten Welt.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Frantz Fanon (1925-1961) war ein in der französischen Kolonie Martinique aufgewachsener Psychiater, Politiker, Schriftsteller und Vordenker antikolonialer Bewegungen. Nachdem er als Soldat in der französischen Armee gegen das faschistische Deutschland gekämpft hatte, schloss er sich in den 1950er Jahren dem algerischen Befreiungskampf gegen die französische Kolonialmacht an.
Quelle:
Frantz Fanon (1961/2015: 79)
Kontext:
Fanon beschreibt „Entwicklung“ und „Unterentwicklung“ als eine unmittelbare Folge des Kolonialismus nach der Befreiung der Kolonien. Er vertritt die Ansicht, dass Entwicklungshilfe keine „Hilfe“, sondern eine Entschädigungsleistung für die Grausamkeiten und Ausbeutung des Kolonialismus darstelle.
Zum Weiterlesen:
*Frantz Fanon (1961/2015): Die Verdammten dieser Erde, 15. Auflage. Franfurt a.M.: Suhrkamp.
OK
[Die I* sind] ihrer Natur nach Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten, [… da sie] die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ab[lehnen], anstatt sie zu ihrem eigenen Besten zuzulassen, wie es einer natürlichen Gerechtigkeit entspringt, wonach die Materie der Gestalt, der Körper der Seele, die Begierde der Vernunft, die rohen Tiere dem Menschen, das heißt also das Unvollkommene dem Vollkommenen, das Schlechtere dem Besseren unterworfen sein müssen.
Richtig!
[Die I* sind] ihrer Natur nach Sklaven, Barbaren, rohe und grausame Gestalten, [… da sie] die Herrschaft der Klugen, Mächtigen und Vortrefflichen ab[lehnen], anstatt sie zu ihrem eigenen Besten zuzulassen, wie es einer natürlichen Gerechtigkeit entspringt, wonach die Materie der Gestalt, der Körper der Seele, die Begierde der Vernunft, die rohen Tiere dem Menschen, das heißt also das Unvollkommene dem Vollkommenen, das Schlechtere dem Besseren unterworfen sein müssen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Juan Ginés de Sepúlveda (1494-1573) war ein spanischer Theologe, Historiker und Philosoph.
Quelle:
Richard Konetzke (1971): Lateinamerika seit 1492. Klett: Stuttgart, S. 8f.
Kontext:
De Sepúlveda, der nie selbst in den Amerikas gewesen war, vertrat die Ansicht, die indigene Bevölkerung der Amerikas verdiene die Behandlung, die sie erfuhren, da ihre Lebensweise eine Gotteslästerung darstellte. Im Disput von Valladolid (1550-1551) vertrat er die Interessen der spanischen Siedler:innen und Landbesitzer:innen. In dieser Auseinandersetzung zwischen ihm und dem Dominikaner Bartolomé de Las Casas auf der Gegenseite ging es um die Frage, ob die Versklavung der indigenen Bevölkerung Amerikas gerechtfertigt werden könne. In dem ersten hundert Jahren der Besetzung Amerikas verringerte sich die indigene Bevölkerung um ca. 95% (75 Millionen) durch eingeschleppte Krankheiten und Mord (Federici 2014: 103f.).
Zum Weiterlesen:
*Tzvetan Todorov (1985): Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
*BBC (2013): Las Casas and Sepúlveda from Racism a History. Dokumentarfilm.
*Silvia Federici (2014): Caliban and the Witch. Women, the Body and Primitive Accumulation. New York: Autonomedia.
OK
Danach stehen neben unstrittigen kolonialen Grausamkeiten, gesellschaftlichen Zerstörungen, wirtschaftlichen Strukturveränderungen und mentalen Traumatisierungen auch Veränderungen, ohne die jegliche Entwicklung ausgeschlossen wäre, etwa der Aufbau von Schul- und Gesundheitssystemen, Infrastrukturen und das Eindringen des „europäischen Geistes“.
Richtig!
Danach stehen neben unstrittigen kolonialen Grausamkeiten, gesellschaftlichen Zerstörungen, wirtschaftlichen Strukturveränderungen und mentalen Traumatisierungen auch Veränderungen, ohne die jegliche Entwicklung ausgeschlossen wäre, etwa der Aufbau von Schul- und Gesundheitssystemen, Infrastrukturen und das Eindringen des „europäischen Geistes“.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wurde 1952 als Bundeszentrale für Heimatdienst gegründet, um einen deutschen Beitrag zur Erziehung zur Demokratie zu leisten. Sie ist dem Bundesinnenministeriums zugehörig. Die bpb erstellt und verlegt Materialien, organisiert Veranstaltungen und fördert andere Träger der politischen Bildung.
Quelle:
Bundeszentrale für politische Bildung (2007): Afrika Verstehen Lernen. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S. 148.
Kontext:
Das Zitat beruht auf dem kolonial-rassistischen Argument, dass Afrikaner:innen ohne Europäer:innen weder Bildung, Gesundheitssysteme noch irgendeine Form der Infrastruktur hätten. Dahinter steht die Vorstellung, dass Afrika vor der Kolonisierung keine komplexen Gesellschaftsstrukturen hatte. Diese Logik rechtfertigt auch das „zivilisatorisch“-koloniale Eingreifen von außen. Indem die bpb Negatives vermeintlich Positivem gegenüberstellt, wird davon abgelenkt, dass koloniale Infrastruktur vor allem für die Ausbeutung von Ressourcen geschaffen wurde.
Zum Weiterlesen:
*Walter Rodney (1975): Afrika. Die Geschichte einer Unterentwicklung. Berlin: Klaus Wagenbach.
*Chimananda Ngozi Adichie (2011): Narratives of Europe. Stories that matter.
*David Harvey (2000): Cosmopolitanism and the Banality of Geographical Evils.
OK
In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die N**** sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.
Richtig!
In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die N**** sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Immanuel Kant (1724-1804) war der bekannteste deutsche Philosoph der Aufklärung. Er hat fast sein gesamtes Leben in Königsberg verbracht. Er war bei der Prägung der Rassentheorie für den deutschsprachigen Raum von zentraler Bedeutung.
Quelle:
Immanuel Kant (1764): Physische Geographie 2. T. 1. Abs. § 3 (IX 195). Königsberg: Göbbels und Unzer.
Kontext:
Obwohl die Aufklärung allgemein mit der Aufklärung die universellen Menschenrechte verbunden wird, war sie auch die Zeit der aufkommenden Rassentheorien. Die Vorstellung, dass alle Menschen gleich und frei waren, war eine Bedrohung für diejenigen, die von gesellschaftlichen Ungleichheiten profitierten. Darum brauchte es eine parallele Theorie, die belegten sollte, warum einige eben doch nicht ganz gleichwertig sein können (siehe oben Adorno und Horkheimer und ihre „Die Dialektik der Aufklärung“). Immanuel Kant versuchte, eine „Rassenhierarchie“ zu konstruieren, die auf „Rationalität“, „Moral“, „Mündigkeit“, „Erziehbarkeit“ und „Faulheit“ als Merkmale des Andersseins aufbaute. Er platzierte den weißen Mann im Zentrum dieser Ideologie und machte ihn zur Norm, an der Fortschritt gemessen wurde. Die Abwertung von People of Color ging bei Kant so weit, dass er sich bei bestimmten Weltregionen fragte, warum sie überhaupt existierten.
Zum Weiterlesen:
*Peggy Piesche (2005): Der „Fortschritt“ der Aufklärung – Kants „Race“ und die Zentrierung des weißen Subjekts. In: Maureen Maisha Eggers et al. (Hrsg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster: Unrast, S. 30-39.
*Bayrischer Rundfunk (17.09.2020): „Philosophen der Aufklärung: Waren Hegel, Kant und Co. Rassisten?„
OK
Wir müssen ein kühnes neues Programm in Gang setzen, um die Vorzüge unseres wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts für die Verbesserung und das Wachstum der unterentwickelten Gegenden zur Verfügung zu stellen.
Richtig!
Wir müssen ein kühnes neues Programm in Gang setzen, um die Vorzüge unseres wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts für die Verbesserung und das Wachstum der unterentwickelten Gegenden zur Verfügung zu stellen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Harry S. Truman (1884-1972) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokraten) und von 1945 bis 1953 Präsident der USA.
Quelle:
Harry S. Truman (20.01.1949): 19 – Inaugural Address.
Kontext:
Trumans Rede wird oftmals als Beginn von Entwicklungspolitik herangezogen. Diese ist jedoch schon älter. Schon 1929 schufen Großbritannien den ‚Colonial Development Act‘. Ideen von menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung lassen sich über die Aufklärung zurückverfolgen bis in die griechische Antike. Besonders wirkmächtig wurde das Konzept politisch nach dem Zweiten Weltkrieg, im Kontext des Kalten Krieges und der Dekolonisierung. Auch die USA nutzte sowohl das Versprechen von „Entwicklung“ sowie auch die Abwertung der „Unterentwicklung“ für ihre geo- und außenpolitischen Interessen.
Zum Weiterlesen:
*Aram Ziai (2010): Zur Kritik des Entwicklungsdiskurses. In: APuZ – Aus Politik und Zeitgeschichte 10.
*Arturo Escobar (1995): Encounterin Development. The Making and Unmaking of the Third World. Princeton: Princeton University Press.
OK
Wenn du gekommen bist, um mir zu helfen, verschwendest du deine Zeit. Aber wenn du gekommen bist, weil deine Befreiung mit meiner zusammenhängt, dann lass uns zusammen arbeiten!
Richtig!
Wenn du gekommen bist, um mir zu helfen, verschwendest du deine Zeit. Aber wenn du gekommen bist, weil deine Befreiung mit meiner zusammenhängt, dann lass uns zusammen arbeiten!
Jahr:
Autor*inneninfo:
Aborigine Aktivist:innengruppe aus Queensland, Australien.
Quelle:
Damien Riggs (2004): Benevolence and the management of stake: On being ‚good white people‘. Philament: An Online Journal of the Arts and Culture (Issue 4: August). Die Jahreszahl (1970) ist eine ungefähre Angabe.
Kontext:
Der Gedanke von Hilfe ist nicht nur in der sogenannten Entwicklungshilfe stark vertreten: Anderen müsse geholfen werden, weil sie es selbst angeblich nicht können. In Australien werden die Aborigines oft als hilfsbedürftig dargestellt. Aborigines sind in sozialen Bewegungen (z.B. in der Umweltschutzbewegung oder bei Protesten gegen Uranminen) stark vertreten. Allerdings gibt es innerhalb vieler Bewegungen aus Nicht-Aborigines und Aborigines oft starke Spannungen und Bevormundung. Der Aborigine-Aktivist Gary Foley schrieb, er habe das Gefühl, für jede Generation von Nicht-Aborigines das Rad neu erfinden zu müssen (Foley 1999), also den weißen Australier:innen immer wieder beibringen zu müssen, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.
Zum Weiterlesen:
*Gary Foley (1999): Whiteness and Blackness in the Koori struggle for self-determination.
*Clare Land (2015): Decolonizing Solidarity. Dilemmas and Directions for Supporters of Indiginous Struggles. London: Zed Books.
OK
Arme Länder – und arme Menschen – unterscheiden sich von reichen nicht nur dadurch, dass sie weniger Kapital haben, sondern dadurch, dass sie weniger Wissen haben (…) Noch größer als die Wissenslücke ist die Lücke bezüglich der Kapazität, Wissen zu schaffen.
Richtig!
Arme Länder – und arme Menschen – unterscheiden sich von reichen nicht nur dadurch, dass sie weniger Kapital haben, sondern dadurch, dass sie weniger Wissen haben (…) Noch größer als die Wissenslücke ist die Lücke bezüglich der Kapazität, Wissen zu schaffen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Die Weltbank ist eine in Washington D.C. (USA) angesiedelte multinationale Entwicklungsbank. Sie hatte ursprünglich den Zweck, den Wiederaufbau der vom Zweiten Weltkrieg zerstörten Staaten zu finanzieren. Heute ist die Kernaufgabe, die wirtschaftliche Entwicklung von „weniger entwickelten“ Mitgliedsstaaten durch finanzielle Hilfen, Beratung und technische Hilfe zu fördern.
Quelle:
Weltbank, (1998/99): World Development Report: Knowledge for Development. New York: Oxford University Press, S. 1.
Kontext:
Die Weltbank bewertet den Entwicklungstatus von Ländern in der Logik westlicher kapitalistischer Wirtschaft. Die Annahme, dass nur eine Angleichung an diese Standards zu Fortschritt im Globalen Süden führe, macht eine Anerkennung von nicht-westlichen Werten und Weltanschauungen unmöglich. Abweichende Lebens- und Sozialformen gelten aus dieser herrschenden entwicklungspolitischen Perspektive als Defizite. Und das, obwohl sich der westliche Entwicklungsweg u.a. durch Ausbeutung und Zerstörung von Mensch und Natur nicht bewährt hat. Die Vorsitzenden der WB sind seit der Gründung 1946 bis auf zwei Ausnahmen männliche, weiße US-Amerikaner. Zahlreiche soziale Bewegungen und NGOs im Globalen Norden (attac) und Süden (Focus on the Global South) üben seit Jahrzehnten Kritik und Widerstand gegen Weltbankpolitiken.
Zum Weiterlesen:
*Franziska Müller & Aram Ziai (2015): Eurozentrismus in der Entwicklungszusammenarbeit. In: APuZ – Aus Politik und Zeitgeschichte, 7-9.
*Grace Blakeley (2020): The Great World Bank Robbery: An Interview with Walden Bello (Podcast). Tribune Magazine.
OK
Die rassistischen Ideen der Weißen sind in der kapitalistischen Gesellschaft so tief verwurzelt, dass das Nicht-Fortschreiten der afrikanischen Landwirtschaft der angeborenen Minderwertigkeit des Afrikaners zugeschrieben wurde. Es wäre sehr viel zutreffender, zu sagen, dass es auf das Eindringen der Weißen zurückzuführen war, obgleich die Erklärung nicht den persönlichen bösen Willen der Kolonialherren oder ihrer rassischen Herkunft, sondern vielmehr an der organisierten Bosheit des kapitalistisch-kolonialistischen Systems liegt.
Richtig!
Die rassistischen Ideen der Weißen sind in der kapitalistischen Gesellschaft so tief verwurzelt, dass das Nicht-Fortschreiten der afrikanischen Landwirtschaft der angeborenen Minderwertigkeit des Afrikaners zugeschrieben wurde. Es wäre sehr viel zutreffender, zu sagen, dass es auf das Eindringen der Weißen zurückzuführen war, obgleich die Erklärung nicht den persönlichen bösen Willen der Kolonialherren oder ihrer rassischen Herkunft, sondern vielmehr an der organisierten Bosheit des kapitalistisch-kolonialistischen Systems liegt.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Walter Rodney (1942-1980) war ein marxistischer Historiker und Politiker aus Guyana. In einer Arbeiterfamilie geboren, hat er in Guyana und auf Jamaika studiert und u.a. in Hamburg und in Tansania gelehrt. 1980 wurde er während des Wahlkampfes für die Working People’s Alliance bei einem Bombenanschlag umgebracht. Eine Untersuchungskommission befand 2015, dass der Anschlag von staatlichen guayanischen Stellen ausging.
Quelle:
Walter Rodney (1975): 190.
Kontext:
Rodney analysiert in seinem Buch die gesellschaftliche und ökonomische Geschichte Afrikas vom 14. Jahrhundert bis zum Ende der Kolonialzeit. Im 15. Jahrhundert liegen Europa und Afrika demnach noch gleich auf. Er argumentiert, dass von da an durch Versklavung, imperialistische Dominanz, Kolonisierung und allgemeine Ausbeutung Afrika vom Westen abhängig gemacht wurde. Verarmung und Misere seit dem Ende der Kolonialzeit seien damit zu erklären.
Zum Weiterlesen:
Walter Rodney (1975): Afrika. Die Geschichte einer Unterentwicklung. Berlin: Klaus Wagenbach.
OK
Entwicklung wurde damit auf die Fortführung des Prozesses der Kolonisierung reduziert; sie wurde zu einer Erweiterung des Projekts der Produktion von Reichtum in der ökonomischen Vision des modernen westlichen Patriarchats. Diese basiert auf der Ausbeutung oder dem Ausschluss von Frauen (westliche wie nicht-westliche), auf der Ausbeutung und Verschmutzung der Umwelt und auf der Ausbeutung und Erosion anderer Kulturen.
Richtig!
Entwicklung wurde damit auf die Fortführung des Prozesses der Kolonisierung reduziert; sie wurde zu einer Erweiterung des Projekts der Produktion von Reichtum in der ökonomischen Vision des modernen westlichen Patriarchats. Diese basiert auf der Ausbeutung oder dem Ausschluss von Frauen (westliche wie nicht-westliche), auf der Ausbeutung und Verschmutzung der Umwelt und auf der Ausbeutung und Erosion anderer Kulturen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Vandana Shiva (geb. 1952) ist eine indische Physikerin, Intellektuelle, Frauen- und Umweltrechtlerin. Die Anti-Globalisierungs-Aktivistin ist Trägerin des Alternativen Nobelpreises.
Quelle:
Vandana Shiva (1988): 1f.
Kontext:
Shiva ist eine der wichtigsten Vertreter:innen des Ökofeminismus. Damit werden soziale Bewegungen und Denkschulen bezeichnet, die ökologische Fragen mit feministischer Analyse verbinden. Sie entstanden im Zuge der internationalen Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegungen in den 1970er Jahren. Ökofeminismus geht davon aus, dass es zwischen der patriarchalen Unterdrückung von Frauen und der Ausbeutung der Natur Zusammenhänge gibt. Von Umweltzerstörung sind wiederum Frauen besonders stark betroffen. Denn sie stellen u.a. in der oft kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Globalen Süden 60 bis 80% der Nahrung her (dw.com, 14.10.2019).
Zum Weiterlesen:
*Shiva, Vandana (1988): Staying Alive: Women, Ecology and Development. London: Zed Books.
*Shiva, Vandana (2018): Stupidity of modern day civillization. Interview.
OK
Wenn nötig, werden wir sie mit dem Stock ins Paradies treiben.
Richtig!
Wenn nötig, werden wir sie mit dem Stock ins Paradies treiben.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Abel Alier (geb. 1933) war von 1971 bis 1982 Vizepräsident des Sudan.
Quelle:
Vincent Tucker (1999): 11
Kontext:
Der ehemalige sudanesische Vizepräsident artikulierte die in entwicklungspolitischen Großprojekten oft inhärente Gewalt mit diesem Ausspruch deutlich. Er drohte den Dinka und Nuer, die gegen das Jonglei-Kanalprojekt protestierten, weil es ihre Lebensweise bedrohte. Die Konstruktion wurde 1974 von Ägypten und dem Sudan begonnen, aber der Riesenkanal wurde nie fertig gestellt. Es wird befürchtet, dass ein fertiger Kanal Dürren und Grundwasserverseuchung im Südsudan zur Folge hätte (sudantribune.com, 26.05.2007).
Zum Weiterlesen:
Vincent Tucker (1999): The Myth of Development. A Critique of a Eurocentric Discourse. In: Ronaldo Munck / Denis O’Hearn (Hrsg.): Critical Development Theory. Contributions to a New Paradigm. London: Zed Books, S. 1-26.
OK
Überall, wo in eurem Reiche feinere und daher bessere Wolle erzeugt wird, da sind hohe und niedere Adlige, ja auch heilige Männer, wie einige Äbte, nicht mehr mit den jährlichen Einkünften und Erträgnissen zufrieden […]. Es genügt ihnen nicht, müßig und üppig zu leben, der Allgemeinheit nicht zu nützen, sofern sie ihr nicht sogar schaden; sie lassen kein Stück Land zur Bebauung übrig, sie zäumen alles als Weide ein, reißen die Häuser ab, zerstören die Dörfer und lassen gerade noch die Kirchen als Schafställe stehen.
Richtig!
Überall, wo in eurem Reiche feinere und daher bessere Wolle erzeugt wird, da sind hohe und niedere Adlige, ja auch heilige Männer, wie einige Äbte, nicht mehr mit den jährlichen Einkünften und Erträgnissen zufrieden […]. Es genügt ihnen nicht, müßig und üppig zu leben, der Allgemeinheit nicht zu nützen, sofern sie ihr nicht sogar schaden; sie lassen kein Stück Land zur Bebauung übrig, sie zäumen alles als Weide ein, reißen die Häuser ab, zerstören die Dörfer und lassen gerade noch die Kirchen als Schafställe stehen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Thomas Morus (1478-1535) war englischer Rechtsanwalt, Politiker und Autor, der von Henry VIII. wegen Hochverrats hingerichtet wurde. Er wurde 1935 von der römisch-katholischen Kirche zum Heiligen und Märtyrer ernannt.
Quelle:
Thomas Morus (1516): Utopia – Bericht.
Kontext:
Ab Ende des 15. Jahrhunderts wurden viele Pächter:innen kleiner Landstücke, die darauf Subsistenzwirtschaft (Selbstversorgung) betrieben, durch Großgrundbesitzer:innen vertrieben. Silvia Federici (2014: 68) zufolge begann diese Landprivatisierung in Europa zeitgleich mit der kolonialen Expansion in die Amerikas. Die englischen Großgrundbesitzer:innen benötigten Land für ihre Schafe, um den Textilmanufakturen in Flandern/Belgien mehr Wolle (deren Preis stark angestiegen war) liefern zu können. Landflucht und Verarmung waren die Folgen.
Zum Weiterlesen:
*Gerald Faschingeder & Andreas Novy (2005): Die gefräßigen kapitalistischen Schafe.
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum
OK
Die Vereinigten Staaten müssen ihre wirtschaftlichen Hilfsprogramme im Ausland überprüfen (…). Wir wollen, dass [die armen Länder] sich wirtschaftlich verbessern, indem sie sich an uns halten und mit unseren Methoden an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung arbeiten.
Richtig!
Die Vereinigten Staaten müssen ihre wirtschaftlichen Hilfsprogramme im Ausland überprüfen (…). Wir wollen, dass [die armen Länder] sich wirtschaftlich verbessern, indem sie sich an uns halten und mit unseren Methoden an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung arbeiten.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Theodore W. Schultz (1902-1998) war Dekan für Wirtschaftswissenschaften and der Universität Chicago und erhielt 1979 den Nobelpreis für Wirtschaft.
Quelle:
Juan Gabriel Valdés (1995): Pinochet‘s Economists: The Chicago School in Chile. Cambridge: Cambrige University Press. (Übersetzung aus Klein 2010: 89)
Kontext:
Ab den 1950er Jahren gibt es besonders im Globalen Süden Theorien, die sich stark vom Ideal westlicher Entwicklung unterscheiden. Vertreter waren u.a. der Ökonom Raúl Prebisch (Argentinien) und der Soziologe Walden Bello (Philippinen). Sie wurden „rosa-rote“ Ökonom:innen oder Dependenztheoretiker:innen genannt. Rosa-rot bezeichnete eine Ausrichtung, die links, aber nicht kommunistisch (also „rot“) war. Viele unterhielten Beziehungen zu Staatschefs wie Salvador Allende (Chile) und Mohammad Mosaddegh (Iran). Weil sie die Allgemeingültigkeit des westlich-kapitalistischen Systems in Frage stellten, versuchte der Westen, sie u.a. durch Entwicklungshilfegelder oder im Ausland (z.B. and der Universität Chicago) ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler umzustimmen. Allende und Mosaddegh wurden mit Unterstützung von westlichen Geheimdiensten gestürzt.
Zum Weiterlesen:
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastophen-Kapitalismus. Frankfurt am Main: Fischer.
OK
Entwicklungszusammenarbeit ist Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist werteorientiert, sie ist aber auch interessengeleitet. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht. Entwicklungszusammenarbeit muss nicht schädlich für deutsche Unternehmen sein.
Richtig!
Entwicklungszusammenarbeit ist Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist werteorientiert, sie ist aber auch interessengeleitet. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht. Entwicklungszusammenarbeit muss nicht schädlich für deutsche Unternehmen sein.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Dirk-Ekkehard Niebel (geb. 1963) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (FDP). Er war von 2009 bis 2013 Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Seit 2015 ist er beim Rüstungs- und Automobilzulieferunternehmen Rheinmetall als Berater tätig.
Quelle:
FAZ (Manfred Schäfers, 20.11.2009): Entwicklungshilfe muss sich nicht überflüssig machen.
Kontext:
Niebel zufolge sei sein Ministerium kein „Weltsozialamt“ (Herter 2010). Ein Beispiel: 2001 eröffnete in Uganda die Kaweri-Kaffeeplantage mit Investitionen des deutschen Unternehmens Neumann (NKG). Die NKG forderte, das Land müsse unbewohnt sein. Bewohner:innen sollten unter Entschädigung umgesiedelt werden. Die Umsiedlung wurde der ugandischen Regierung überlassen, die 2000 Menschen gewaltsam vertrieb. Als die Vertriebenen mit der NGO FIAN eine Kampagne dagegen starteten, stellt sich Niebel 2013 schützend vor das deutsche Unternehmen: „Die Kaweri Plantage ist die größte deutsche Investition in Uganda und hat die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen der deutschen Regierung“ (Die Zeit, 13.08.2013). Ende 2019 bot der ugandische Staat den Vertriebenen Entschädigung an (FIAN, 17.02.2020).
Zum Weiterlesen:
*Interview mit Niebel im Deutschlandradio (04.01.2010): „Es ist immer gut, wenn man die Menschen überraschen kann“.
*FIAN (17.02.2020): Kaweri Kaffeeplantage: Kleinbäuerlicher Widerstand zeigt erste Erfolge.
OK
Gib einem Mann einen Fisch und er kann einen Tag davon essen. Gib ihm eine Angel, und er kann sich selbst ernähren! Eine Alternative wäre, seine Gewässer nicht zu vergiften, seine Großeltern nicht in die Sklaverei zu verschleppen und dann 400 Jahre später in deinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland wieder aufzutauchen, um Unsinn von irgendwelchen Fischen zu reden.
Richtig!
Gib einem Mann einen Fisch und er kann einen Tag davon essen. Gib ihm eine Angel, und er kann sich selbst ernähren! Eine Alternative wäre, seine Gewässer nicht zu vergiften, seine Großeltern nicht in die Sklaverei zu verschleppen und dann 400 Jahre später in deinem Freiwilligen Sozialen Jahr im Ausland wieder aufzutauchen, um Unsinn von irgendwelchen Fischen zu reden.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Frankie Boyle (geb. 1972) ist ein schottischer Komödiant und Schriftsteller.
Quelle:
Frankie Boyle (2015): Britain’s criminally stupid attitudes to race and immigration are beyond parody.
Kontext:
Das Zitat entstand im Kontext der Diskussion um Migrationsabwehr in Großbritannien. Boyle weist darauf hin, dass Armut und daraus entstehende Migration mit der kolonialen Vergangenheit und Ausbeutung des britischen Empire in Verbindung gebracht werden muss. Auch die britische Entwicklungshilfe parodiert er folgend: „Danke für das Gold, Jungs, danke für die Diamanten. Wir haben ’ne Spendensammlung gemacht und euch Angelruten besorgt.“
Zum Weiterlesen:
Timo Kiesel / Carolin Philipp (2011): white charity. Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten.
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