May Ayim (1960-1996) war eine deutsche Dichterin, Pädagogin und Aktivistin der afrodeutschen Bewegung.
Thema der Zitate: Rassismus im deutschen Kontext
„Der Zeitstrahl ‘Rassismus in Deutschland‘ beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart von Rassismen im deutschen Kontext.
Rassismus wird in Deutschland oft sehr eng gefasst (z.B. offene Gewalt). Rassismus ist aber darüber hinaus ein gesellschaftliches Machtverhältnis, d.h. er beeinflusst gesellschaftliche Strukturen und hat weitreichende Auswirkungen auf Betroffene. Rassismus benachteiligt nicht-weiße Gesellschaftsmitglieder, also Menschen mit Migrationsgeschichte, People of Color, Schwarze sowie Jüdinnen und Juden, auf persönlicher, struktureller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Rassismus prägt unser Wissen, unser Verhalten und die Art und Weise, wie wir unsere Welt betrachten.
Folgende Fragen werden im Zeitstrahl behandelt und sollen zum Denken anregen:
*Welche Rolle spielte Weißsein in der Rassifizierung von nicht-weißen Menschen in Deutschland? Wie wirkte sich Rassismus auf von Rassismus betroffene Menschen aus?
*Welche Kontinuitäten, Differenzen, Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gibt es historisch gesehen in der Rassifizierung von People of Color, Menschen mit (nicht-europäischer) Migrationsgeschichte, Schwarzen Menschen sowie Jüdinnen und Juden in Deutschland?
*Welche Formen von Widerstand gab es in Deutschland und von wem wurde dieser ausgeübt?“
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OK
(…) weil ich bin in dem Gefühl aufgewachsen, dass ich zwar hier lebe, hier geboren bin, aber dass ich eines Tages hier weggehen muss. Weil die erste Frage ist immer, woher kommen Sie und die zweite ist wann gehen Sie. Wann gehen Sie zurück. Egal, ob dieses zurück existiert oder nicht. Und deutsch kann man eh nicht sein mit einer Schwarzen Hautfarbe.
Richtig!
(…) weil ich bin in dem Gefühl aufgewachsen, dass ich zwar hier lebe, hier geboren bin, aber dass ich eines Tages hier weggehen muss. Weil die erste Frage ist immer, woher kommen Sie und die zweite ist wann gehen Sie. Wann gehen Sie zurück. Egal, ob dieses zurück existiert oder nicht. Und deutsch kann man eh nicht sein mit einer Schwarzen Hautfarbe.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Quelle:
Kontext:
May Ayim beschreibt in „Hoffnung im Herz – Mündliche Poesie“ wie sie mit der selbstermächtigenden Bezeichnung ‘Afrodeutsch’ oder ‘Schwarze Deutsche’ rassifizierende Fremdzuschreibungen ablegte. Doch stellt sie fest, dass sich kaum etwas an der Situation für Afrodeutsche änderte. Denn auch bis heute herrscht das Bild vor, dass Deutschsein mit Weißsein verbunden ist.
Zum Weiterlesen:
OK
Hier bin ich nicht mehr in meiner Heimat, sondern die haben sie mir in einer ganz bestimmten Weise geklaut. Die ganze Umgebung ist (mir) fremd geworden. Das fängt beim Geruch an und geht bis zur Straße.
Richtig!
Hier bin ich nicht mehr in meiner Heimat, sondern die haben sie mir in einer ganz bestimmten Weise geklaut. Die ganze Umgebung ist (mir) fremd geworden. Das fängt beim Geruch an und geht bis zur Straße.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Heinrich Lummer (1932-2019) war CDU-Politiker und war von 1981-1986 Innensenator des Landes Berlin.
Quelle:
Kontext:
Lummer ist auffällig geworden durch rassistische und antisemitische Äußerungen, wie aus dem Zitat deutlich wird. Dies trug dazu bei, dass Kreuzberg unter weißen Deutschen als kriminell und gefährlich dargestellt wurde. Gleichzeitig war es für die Bewohner:innen tatsächlich oft eine sichere Umwelt, in der sie sich mit weniger rechten Gefahren konfrontiert sahen.
Zum Weiterlesen:
OK
Was können wir machen, außer Widerstand zu leisten? (…) Es wird nicht leicht sein, ihre Verbrechen gegen unser Volk zu vergelten, denn jeder unserer Schritte wird auf massive und willkürliche Vergeltung stoßen. (…) Aber das Schicksal unseres Volkes auf dieser Erde steht bereits fest. (…) Wir können entweder mit ihnen sterben oder versuchen, ihren Tod zu rächen. Unsere Rache wird zügel- und erbarmungslos sein müssen.
Richtig!
Was können wir machen, außer Widerstand zu leisten? (…) Es wird nicht leicht sein, ihre Verbrechen gegen unser Volk zu vergelten, denn jeder unserer Schritte wird auf massive und willkürliche Vergeltung stoßen. (…) Aber das Schicksal unseres Volkes auf dieser Erde steht bereits fest. (…) Wir können entweder mit ihnen sterben oder versuchen, ihren Tod zu rächen. Unsere Rache wird zügel- und erbarmungslos sein müssen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Gusta Dawidsohn-Draenger (1917-1943) kam in Krakau in einer orthodoxen jüdischen Familie zur Welt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war sie maßgeblich an der Koordinierung des jüdischen Widerstands gegen die Nazis beteiligt. Gemeinsam mit anderen – unter ihnen ihr Ehemann Shimshon Draenger – schmuggelte sie Waffen, organisierte Verstecke und kämpfte mit Partisan:innen in den umliegenden Wäldern.
Quelle:
Kontext:
Das vorliegende Zitat, worin Gusta Draenger-Dawidson ihren Mann Shimshon Draenger zitiert, zeugt von den Memoiren Draenger-Dawidsons, die bewaffneten Widerstand gegen die Nazis in Polen geleistet haben. Die größte Widerstandsgruppe mit rund 1200 Mitgliedern, war die um den jüdischen Partisanen Tuvia Bielski in Weißrussland.
Zum Weiterlesen:
OK
Integration bedeutet zwangsläufig ein gutes Stück Assimilation an die deutsche Leitkultur und deren Kernwerte.
Richtig!
Integration bedeutet zwangsläufig ein gutes Stück Assimilation an die deutsche Leitkultur und deren Kernwerte.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Theo Sommer (1930-2022) war ein deutscher Journalist, u.a. war er Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung Die ZEIT.
Quelle:
Kontext:
Der Begriff Leitkultur wurde von Theo Sommer aufgegriffen, um von Menschen mit Migrationsgeschichte, People of Color, Schwarzen und Jüd:innen zu fordern, sich zu assimilieren. Der Begriff wurde immer wieder herangezogen, um Stimmung vor Wahlkämpfen zu machen, wie im Jahr 2000 von Friedrich Merz (CDU).
Zum Weiterlesen:
OK
Ich hörte schon im Kindergarten Weiße zu mir N**** sagen
Die Klischees nicht hinterfragen, jetzt Brüder niederschlagen
Wir fordern mehr als gleiche Rechte, wir wollen endlich Frieden haben
Neue Ziele haben und nicht das Image von Dealern haben
Im Landtag diskutiert man über einen Antrag
Und währenddessen plant der nächste Nazi seinen Anschlag
Die Schandtat wird bedauert, doch was ich mich frag:
„Warum steht schon wieder ’ne schwarze Familie am Grab?“
Richtig!
Ich hörte schon im Kindergarten Weiße zu mir N**** sagen
Die Klischees nicht hinterfragen, jetzt Brüder niederschlagen
Wir fordern mehr als gleiche Rechte, wir wollen endlich Frieden haben
Neue Ziele haben und nicht das Image von Dealern haben
Im Landtag diskutiert man über einen Antrag
Und währenddessen plant der nächste Nazi seinen Anschlag
Die Schandtat wird bedauert, doch was ich mich frag:
„Warum steht schon wieder ’ne schwarze Familie am Grab?“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Brothers Keepers ist ein Zusammenschluss von überwiegend Schwarzen Musikern, die sich aufgrund des steigenden Rassismus in Deutschland zusammengeschlossen haben, um auf die schwierige, teils lebensbedrohliche Situation von Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarzen und People of Color aufmerksam zu machen.
Quelle:
Kontext:
Brothers Keepers besingt in ihrem Song ‚Adriano‘, den Mord an Alberto Adriano am 5. Juni 2000. Adriano, geboren in Mosambik und Vater von drei Kindern, wurde von drei Nazis auf brutale Weise zusammengeschlagen und erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Brothers Keepers wollten mit diesem Lied auch auf den zunehmenden Rassismus aufmerksam machen.
Zum Weiterlesen:
OK
Witbooi an Leutwein: (…) Daß ich dem deutschen Kaiser nicht unterstellt sein will, das ist doch keine Sünde, Schuld oder Ehrlosigkeit, die Sie berechtigte, die Todesstrafe gegen mich auszusprechen. Ich bitte Sie nochmals, lieber Freund, (…) greifen Sie mich nicht an und lassen Sie mich in Frieden. Leutwein an Witbooi: Daß Du Dich dem Deutschen Reich nicht unterwerfen willst, ist keine Sünde und keine Schuld, aber es ist gefährlich für den Bestand des deutschen Schutzgebietes. Also (…) sind alle weiteren Briefe, in denen Du mir Deine Unterwerfung nicht anbietest, nutzlos.
Richtig!
Witbooi an Leutwein: (…) Daß ich dem deutschen Kaiser nicht unterstellt sein will, das ist doch keine Sünde, Schuld oder Ehrlosigkeit, die Sie berechtigte, die Todesstrafe gegen mich auszusprechen. Ich bitte Sie nochmals, lieber Freund, (…) greifen Sie mich nicht an und lassen Sie mich in Frieden. Leutwein an Witbooi: Daß Du Dich dem Deutschen Reich nicht unterwerfen willst, ist keine Sünde und keine Schuld, aber es ist gefährlich für den Bestand des deutschen Schutzgebietes. Also (…) sind alle weiteren Briefe, in denen Du mir Deine Unterwerfung nicht anbietest, nutzlos.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Hendrik Witbooi, eigentlich ǃNanseb ǀGabemab (ca. 1830-1905) war seit Ende des Jahres 1888 Kaptein des mit den Nama verwandten Volks der Orlam, der Witbooi.
Quelle:
Kontext:
Leutwein war bekannt für ein Massaker, bei dem 1893 unter seinem Kommando 80 Witbooi-Kämpfer getötet sowie 40 Frauen und Kinder verschleppt wurden. Kaptein Hendrik Witbooi wird als afrikanischer Führer gesehen und gefeiert, der als erster bewaffneten Widerstand gegen die deutschen Kolonialist:innen geleistet hat. Er starb 1904 im Gefecht gegen die deutsche Kolonialmacht.
Zum Weiterlesen:
OK
Art. 24. Entlang der Küste oder am Fort sollen Sie so viele Sklaven, wie für die Arbeit nötig sind, kaufen (…).
Art. 25. Wenn es mehr Sklaven als benötigt gibt, soll ein Vorrat von ihnen angelegt werden (denn man kann sie mit wenig mehr als mit etwas Reis durchbringen), um sie je nach Bedarf, hierher oder anderswohin zu schicken. (…)
Art. 26. Sobald wir mit den Spaniern oder mit jemand anderem zu einem Abkommen über die Lieferung von Sklaven gelangen können, werden Sie informiert.
Richtig!
Art. 24. Entlang der Küste oder am Fort sollen Sie so viele Sklaven, wie für die Arbeit nötig sind, kaufen (…).
Art. 25. Wenn es mehr Sklaven als benötigt gibt, soll ein Vorrat von ihnen angelegt werden (denn man kann sie mit wenig mehr als mit etwas Reis durchbringen), um sie je nach Bedarf, hierher oder anderswohin zu schicken. (…)
Art. 26. Sobald wir mit den Spaniern oder mit jemand anderem zu einem Abkommen über die Lieferung von Sklaven gelangen können, werden Sie informiert.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Benjamin Raule (1634-1707) war niederländischer Reeder (Seeschiffseigentümer) und Generaldirektor der Brandenburgischen Marine.
Quelle:
Adam Jones (1985): Brandenburg Sources for West African History, Stuttgart: Franz Steiner, S. 75.
Kontext:
Dieses Zitat entstammt der kurfürstlichen Anweisung von Benjamin Raule, einem kurbrandenburgischen Generalmarinedirektor an Joost Van Colster, dem ersten Direktor des Fort Groß-Friedrichsburg, heutiges Pokesu. Sowohl Fort Groß-Friedrichsburg als auch Elmina Castle (beides liegt im heutigen Ghana), wo Colster zuvor mitverantwortlich war für die Versklavung von Menschen, waren Sklavenfestungen. Gebaut 1482, war Elmina Castle der erste europäische Posten für Sklavenhandel in ganz Subsahara-Afrika. Das Zitat verdeutlicht die Entmenschlichung von Schwarzen Menschen und den Umgang mit ihnen als Ware, als Tiere, deren menschliche Bedürfnisse und Würde durch die Ausbeutung völlig missachtet wurden. Auf brutale Weise wurden Menschen aus Westafrika in die Karibik und nach Brasilien verschleppt. Das Zitat verdeutlicht zudem, dass Mord, Versklavung und Zwangsarbeit schon lange vor dem Genozid an den Herero und Nama, von 1904 bis 1908, unter brandenburgischer Herrschaft stattgefunden hatten.
Zum Weiterlesen:
*Christian Kopp/Berlin Postkolonial (2010): „Mission Moriaen“ – Otto Friedrich von der Gröben und Brandenburg-Preußens Handel mit Versklavten.
*Peter Linebaugh & Marcus Rediker (2008): Die vielköpfige Hydra. Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantik. Berlin: Assoziation A.
*Olaudah Equiano (1789): The Interesting Narrative of the Life of Olaudah Equiano, or Gustavus Vassa, the African.
OK
Wenn der Richter sonst allenthalben zu individualisieren hat, d.h. das zu behandelnde Subjekt erst in seiner Eigentümlichkeit erforschen und kennenlernen und danach den Gang seines Verfahrens bestimmen muß, so darf der Eingeweihte, mit dem Wesen der XXX ohne alle Gefahr generalisieren.
Richtig!
Wenn der Richter sonst allenthalben zu individualisieren hat, d.h. das zu behandelnde Subjekt erst in seiner Eigentümlichkeit erforschen und kennenlernen und danach den Gang seines Verfahrens bestimmen muß, so darf der Eingeweihte, mit dem Wesen der XXX ohne alle Gefahr generalisieren.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Aus einer Schrift des fürstlich Reuß-Plauenscher Criminalraths und Vorstand des Fürstlichen Criminalgerichts zu Lobenstein in Thürigen aus dem 19. Jahrhundert.
Quelle:
Kontext:
Seit Jahrhunderten gibt es diskriminierende Praktiken und rassifizierende Zuschreibungen gegenüber Sint:ezza und Romn:ja. Sie werden per se als Kriminelle behandelt. Trotz vielfältigen Widerstands vor der Deportation und in den Vernichtungslagern selber, fielen schätzungsweise 500.000 Sint:ezza und Romn:ja im Porajmos, dem Genozid während des Zweiten Weltkriegs, den Deutschen zum Opfer.
Zum Weiterlesen:
OK
Deutschland ist jetzt als Kolonialmacht zu betrachten und damit in der Lage, eine Konferenz in Berlin vorzuschlagen. Man wird unser Land hören auf diesem wichtigen Kongress, der darauf zielt, die Grundlagen der zukünftigen Regierung für diese weiten Gebiete zu schaffen.
Richtig!
Deutschland ist jetzt als Kolonialmacht zu betrachten und damit in der Lage, eine Konferenz in Berlin vorzuschlagen. Man wird unser Land hören auf diesem wichtigen Kongress, der darauf zielt, die Grundlagen der zukünftigen Regierung für diese weiten Gebiete zu schaffen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) war ab 1861 König von Preußen und ab 1971 erster deutscher Kaiser.
Quelle:
Kontext:
Die Berliner Konferenz wurde auf Einladung des Deutschen Reichs und der Französischen Republik am 15. November 1884 einberufen. Diese Konferenz ist insofern historisch einzigartig und skandalös, als dass der afrikanische Kontinent unter überwiegend westlichen Ländern ohne Kenntnisnahme der afrikanischen Länder aufgeteilt wurde.
Zum Weiterlesen:
OK
Eine Theorie nach der anderen haben sie an uns ausprobiert. Erst haben sie meine Mutter verdächtigt und ihre Brüder; Mord aus Habgier haben sie unterstellt. Zur Zeit des Mordes war mein Vater auf dem Höhepunkt des wirtschaftlichen Erfolges mit seinem Blumengroßhandel. Da hat er richtig gut verdient. Unter der Matratze meiner Eltern waren immer bündelweise Scheine versteckt. Später hieß es deshalb, mein Vater sei vermutlich Dealer gewesen und habe in Holland gar keine Blumen gekauft, sondern Drogen.
Richtig!
Eine Theorie nach der anderen haben sie an uns ausprobiert. Erst haben sie meine Mutter verdächtigt und ihre Brüder; Mord aus Habgier haben sie unterstellt. Zur Zeit des Mordes war mein Vater auf dem Höhepunkt des wirtschaftlichen Erfolges mit seinem Blumengroßhandel. Da hat er richtig gut verdient. Unter der Matratze meiner Eltern waren immer bündelweise Scheine versteckt. Später hieß es deshalb, mein Vater sei vermutlich Dealer gewesen und habe in Holland gar keine Blumen gekauft, sondern Drogen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Semiya Şimşek (geb. 1986) ist Pädagogin und die Tochter des von dem NSU als ersten ermordeten Enver Şimşek. Semiya Şimşek ist eine wichtige Stimme der Opferangehörigen geworden. In ihrem Buch „Schmerzliche Heimat. Deutschland und der Mord an meinem Vater“ arbeitet sie ihre Erlebnisse über den Mord an ihrem Vater auf. Semiya Şimşek hat Deutschland verlassen und lebt mittlerweile in der Türkei.
Quelle:
Kontext:
Die neonazistische und terroristische Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ermordete zwischen 2000 und 2007 neun Menschen mit Migrationsgeschichte und eine Polizistin. Statt der Verfolgung tatsächlicher Hinweise, nahmen die Ermittler:innen die Opferangehörigen teils jahrelang ins Fadenkreuz und unterstellten ihnen kriminelle Machenschaften.
Zum Weiterlesen:
OK
Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze!
Richtig!
Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze!
Jahr:
Autor*inneninfo:
Helmut Schmidt (1918-2015) war SPD-Politiker und Bundeskanzler der BRD von 1974 bis 1982.
Quelle:
Die ZEIT, 05.02.1982.
Kontext:
Anfang der 1980er Jahre nimmt das Ausmaß der Debatten um Rückführung trotz Ende des fordistischen Arbeitsregimes zu. Aus der Politik, ob nun Regierungsparteien der Konservativen oder Oppositionsparteien der Sozialdemokratie, kommt ein gemeinsamer Tenor: Die Zahl der Migrant:innen soll reduziert und Rückführkampagnen durchgeführt werden. Was unberücksichtigt bleibt, sind die Zunahme rechter Gruppen und Hassverbrechen auf Migrant:innen im Schatten der rassistischen Überfremdungsdiskurse und Bevölkerugsideologien der großen Regierungsparteien. Aus den Opfern werden Täter konstruiert, weil „Deutschland“ überlastet würde. Diese ideologische Wende legitimiert nun den moralisch gesellschaftsfähigen Neorassismus im hochindustrialisierten und aufgeklärten Globalen Norden.
Zum Weiterlesen:
*Ceren Türkmen (2017): Gastarbeitsgeschichte zwischen Migrationsregime, Staat und kommunaler Befreiung. Methoden zur Wissensproduktion, Material & Machtkritik. In glokal e.V. (Hrsg.): Connecting the Dots. Lernen aus Geschichte(n) zu Unterdrückung und Widerstand. Berlin, S. 46.
OK
Wir Roma und Sinti sind die Blumen dieser Erde.
Man kann uns zertreten,
man kann uns aus der Erde reißen, man kann uns vergasen,
man kann uns verbrennen,
man kann uns erschlagen –
aber wie die Blumen kommen wir immer wieder (…).
Richtig!
Wir Roma und Sinti sind die Blumen dieser Erde.
Man kann uns zertreten,
man kann uns aus der Erde reißen, man kann uns vergasen,
man kann uns verbrennen,
man kann uns erschlagen –
aber wie die Blumen kommen wir immer wieder (…).
Jahr:
Autor*inneninfo:
Karl Stojka (1931 – 2003) war österreichischer Überlebender des Porajmos (Genozid an Romn:ja während des Nationalsozialismus). Nach seinem Überleben der Konzentrationslager wurde Karl Stojka Künstler und Autor.
Quelle:
Kontext:
Trotz der erlebten Diskriminierung und Verfolgung organisierten sich Sint:ezza und Romn:ja und übten Widerstand aus. In Deutschland gibt es zahlreiche selbstorganisierte Vereine und Verbände, die zu Empowerment, Rassismussensibilisierung, Dokumentation und politische Partizipation arbeiten.
Zum Weiterlesen:
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1500
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2011