Quote:
Es wurde durch lange Erfahrung offensichtlich, dass (…) sie von Natur aus zum Nichtstun und Laster neigen, und keine Tugend und Lehre ihr Eigen nennen (wodurch Unser Herr missachtet wird). (…) Wenn sie nach ihrem Dienst in ihre Wohnstätten zurückkehren, aufgrund der Distanz [zu den Spaniern] und ihrer eigenen teuflischen Neigungen, vergessen sie sofort, was ihnen beigebracht wurde und kehren zu ihrem üblichen Nichtstun und Laster zurück.
Quelle:
Zitat: Southern Methodist University, 1512-1513. Gesetze von Burgos.
Bild: Wikimedia
Autor*inneninfo:
Gesetze von Burgos. Darin regelt die spanischen Krone das Verhalten von Spanier:innen zu der kolonisierten Bevölkerung in der Karibik.
Kontext:
In den spanischen Kolonien gab es festgelegte Rangordnungen. Zum Beispiel regelten Gesetze von Burgos, dass die indigene Bevölkerung der Amerikas von den spanischen Feudalherren zwar kontrolliert werden, aber nicht als Sklaven gelten sollten. Um sie als Arbeitskräfte ausbeuten zu können, regelte die spanische Krone minutiös deren Arbeits- und Lebensbedingungen. Sie wollte sichergehen, dass diese nicht ihren eigenen Lebensvorstellungen nachgehen würden und gleichzeitig nicht übermäßiger Gewalt durch die Feudalherren ausgesetzt wären. Allerdings wurden trotzdem bis 1550 50 bis 90 Prozent der schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Bewohner:innen Lateinamerikas durch Kriege, Versklavung und eingeschleppte Krankheiten getötet (National Geographic 2011 und The Guardian 2019).
Zum Weiterlesen:
*Eduardo Galeano (1980): Die offenen Adern Lateinamerikas. Die Geschichte eines Kontinents von der Entdeckung bis zur Gegenwart. Wuppertal: Hammer.
*National Geographic (06.12.2011): "Massive Population Drop Found for Native Americans, DNA Shows"
*The Guardian (31.01.2019): "European colonization of Americas killed so many it cooled Earth's climate"
Jahr:
1513