Quote:
Es gibt kein Verbot [von Selbstverwaltung] als solches. (…) Ich bin nicht dagegen, aber ich möchte, dass dabei unsere Interessen gewahrt werden (…). Wenn Wahlen zu früh abgehalten werden, können sie viel zerstören. Das muss alles sehr vorsichtig gemacht werden.
Quelle:
Washington Post (28.06.2003): Occupation Forces Halting Elections Throughout Iraq.
Autor*inneninfo:
Paul Bremer (geb. 1941) war US-amerikanischer Zivilverwalter im Irak, der 2003 -2004 von der US-Regierung eingesetzt wurde.
Kontext:
Die Politik Bremers, Wahlen zu verzögern, führte zusammen mit der autoritären Besatzungsstrategie der US-Amerikaner:innen Naomi Klein zufolge dazu, dass sich die Gewalt zwischen Religionsgruppen sowie gewaltsame Religionsinterpretationen verschärften (Klein 2010: 508). Ab Frühjahr 2004 kam es zu immer mehr Zwischenfällen (ebds.: 489). Mit ihrer Politik des „Regime Change“ (Regimewandels), der Unterstützung von Militär- und anderen Putschen außerhalb ihres Staatsgebietes im gesamten 20. Jahrhundert, setzten sich die USA als hegemoniale Kraft im 20. Jahrhundert stark von der Hegemonialpolitik Großbritanniens, das eine klassische Kolonialpolitik betrieb, ab.
Zum Weiterlesen:
*Ranabir Samaddar (2017): Die Krise des Kapitalismus bedeutet nicht das Ende des Kapitalismus. Interview in glokal e.V. (Hrsg.): Connecting the Dots.
Lernen aus Geschichte(n) zu Unterdrückung und Widerstand. Berlin, S. 72.
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Fischer.
Jahr:
2003