Kultur 2

Quote:

Die Völker sind die Träger der Kulturen. Völker unterscheiden sich durch Sprache, Herkunft, geschichtliche Erfahrung, Religion, Wertvorstellungen und ihr Bewußtsein. Ihrer kulturellen Eigenart werden sich die Völker besonders dann und dort bewußt, wo diese gefährdet ist. Die Erhaltung der Völker dient der Erhaltung der Kultur. Bloße Gesellschaften entwickeln keine Kultur, sondern bestenfalls eine Zivilisation, deren höchster Wert materiell ist. „Multikulturelle“ Gesellschaften sind in Wirklichkeit kulturlose Gesellschaften. Die Vielfalt der Völker muß erhalten bleiben.

Quelle:

NPD (1996): Parteiprogramm.

Autor*inneninfo:

Parteiprogramm der NPD. Die rechtsextreme Nationaldemokratische Partei Deuschlands wurde 1964 gegründet. Das Bundesverfassungsgericht urteilte 2017, dass sie in Sprache und Programm der NSDAP gleichen.

Kontext:

NPDDer Kulturbegriff wird auch von rechtsextremer Seite genutzt und mit völkischer Ideologie (Blut und Boden) gefüllt. Die Idee von Reinheit und Abgeschlossenheit von Kulturen baut dabei ebenso auf das Konstrukt Rasse auf, wie die Idee von Höherwertigkeit und Minderwertigkeit einzelner Kulturen. Die NPD veröffentlichte 2002 ein Positionspapier zum "Ethnopluralismus", einem Konzept der neuen Rechten. Nach Kurt Lenk (2005) ist dieser eine Mischung aus Sozialdarwinismus (Kampf ums Dasein) und Rassismus, unter dem Vorwand kultureller Selbstbestimmung. Der Ethnopluralismus propagiert, dass jede Kultur in sich abgeschlossen ist und sich nicht mit anderen vermischen sollte. Anhänger:innen hat diese Ideologie in Österreich und Frankreich (identitäre Bewegung), aber auch in Griechenland, den USA und Südafrika.

Zum Weiterlesen:

*Margret Jäger & Siegfried Jäger (1999): Die Restauration rechten Denkens. In: Forschungsinstitut der Internationalen Wissenschaftlichen Vereinigung Weltwirtschaft und Weltpolitik (IWVWW, Hrsg.): Berichte November 1999, S. 38-57. *Belltower News (2008): Ethnopluralismus. *Kurt Lenk (2005): Rechtsextreme Argumentationsmuster.

Jahr:

1996