Quote:
„Die natürlichen Gesetze und Regeln der Menschen sind allen Völkern gemeinsam, den christlichen und heidnischen, ohne Unterschied und gleich welche ihre Sekte, ihr Gesetz, ihr Stand, ihre Hautfarbe und Herkunft sein mag.“
Quelle:
Zitat: Bartolomé de Las Casas (1996): „Brief an Prinz Philipp vom 20.4.1544", erschienen in: Delgasdo Mariano (Hrsg.): Sozialethische und staatsrechtliche Schriften, Band 3 (1), Paderborn: Schöningh Verlag, S. 33-59, S. 51.
Bild: Unbekannter Maler; Informations source : National Geographic & Álvaro Huerga, Bartolomé de Las Casas: Vie et œuvres.
Autor*inneninfo:
Bartholomé de Las Casas (1484-1566) war ein spanischer Dominikanermönch und erster Bischof von Chiapas (heute: Mexiko), der zunächst als Soldat, der an der Kolonisierung tatsächlich teilgenommen hatte, nach Mexiko kam. Später kritisierte er die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung scharf.
Kontext:
Weit vor der Formulierung der individuellen Freiheitsrechte im Europa des 18. Jahrhunderts wandte sich Las Casas mit der Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen gegen die spanische Politik der Unterwerfung und Kolonisierung. Er verwies auf die Unrechtmäßigkeit der vorgeblichen Verträge mit der indigenen Bevölkerung, die die Landnahme und Herrschaft der spanischen Eroberer:innen legitimieren sollten. Las Casas versuchte die Gleichheit und Freiheit der unterworfenen Völker als Menschen sowie ihr Recht auf politische Selbstbestimmung zu verteidigen. Seine Schriften und sein Eintreten für die indigene Bevölkerung setzten Las Casas dem Vorwurf aus, er beleidige die spanische Nation, betreibe Geschichtsfälschung oder sei schlichtweg geisteskrank.
Zum Weiterlesen:
*Deutschlandfunk (Julia Macher, 31.07.2016): Vor 450 Jahren - Tod des spanischen Missionars Bartolomé de Las Casas.
*Lawrence A. Clayton (2012): Bartolomé de las Casas: A Biography. Cambridge: Cambridge University Press.
Jahr:
1544