Quote:
„Der Mensch gilt so, weil er Mensch ist, nicht weil er Jude, Katholik, Protestant, Deutscher, Italiener ist. “
Quelle:
Zitat: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1820): Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, §209 Anm.
Bild: Von Lazarus Gottlieb Sichling/ Nach Friedrich Julius Ludwig Sebbers - Wikimedia, Gemeinfrei.
Autor*inneninfo:
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) war ein Philosoph des Deutschen Idealismus.
Kontext:
Obwohl Hegel sich für die Gleichheit aller Menschen einsetzte, argumentierte er in seinen Vorlesungen wiederholt rassistisch. Er bezeichnete die Bewohner des von ihm so genannten subsaharischen Afrikas als „eine Kindernation“, die sich aufgrund ihres Mangels an Bewusstsein von Persönlichkeit „so leicht zu Sclaven machen“ ließen. Das hießige Zitat stammt hingegen aus der Anmerkung zu §209 der „Grundlinien der Philosophie des Rechts“. Hier betont Hegel, dass in der modernen bürgerlichen Gesellschaft alle Menschen gleich sind, unabhängig von Religion oder Nationalität. Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass diese rechtliche Gleichheit erst geschichtlich errungen werden muss. Dieser Gedanke birgt die Möglichkeit, andere Lebensformen, die nicht der europäischen, modernen, bürgerlichen Ordnung entsprechen, als unterentwickelt abzuwerten.
Zum Weiterlesen:
*Susan Buck-Morss (2011): Hegel und Haiti. Für eine neue Universalgeschichte. Berlin: Suhrkamp Verlag.
*Daniel James und Franz Knappik (27.05.2021): Das Untote in Hegel. Warum wir über seinen Rassismus reden müssen. Philosophieblog Präfaktisch.
*Jüdische Allgemeine (Micha Brumlik, 3.9.2020): Hegel und die Juden.
Jahr:
1820