Quote:
„[W]ir bemächtigen uns ohne Bedenken der Länder aller Völker in allen drey übrigen Welttheilen; […] wenn sie sich […] zu widersetzen unterstehen; so rotten wir sie ganz […] aus; […] wir thun dieses alles ohne daß einmal jemand in Europa einfällt, daß wir dadurch himmelschreyende Ungerechtigkeiten begehen.“
Quelle:
Zitat: Johann Heinrich Gottlob Justi (1762): Vergleichungen der europäischen mit den asiatischen und andern vermeintlich barbarischen Regierungen, Berlin.
Bild: praebook – The World biographical encyclopedia https://prabook.com/web/johann.justi/3756917
Autor*inneninfo:

Kontext:
Justi hat sich in zahlreichen Schriften mit Themen des Rechts, der Wirtschaft, der Politik, aber auch der Philosophie auseinandergesetzt. Das Zitat stammt aus einer Schrift, in der er europäische mit anderen – vermeintlich barbarischen – Regierungen vergleicht. Im Unterschied zu vielen seiner Zeitgenoss:innen kritisiert Justi insbesondere die europäische „Einbildung“, besser entwickelt zu sein als andere Völker der Erde. Das dem nicht so sei, dass die Europäer:innen selbst roh seien, zeige sich auch im Handeln der europäischen Völker. Ziel seines Buches ist, die Einbildung der europäischen Völker zu mäßigen. Justi nimmt somit eine für seine Zeit progressive Position ein.
Zum Weiterlesen:
*Martin Espenhorst (2014): Johann Heinrich Gottlob von Justi, in: Winfried Böttcher (Hrsg.): Klassiker des Europäischen Denkens. Friedens- und Europavorstellungen aus 700 Jahren europäischer Kulturgeschichte. Baden-Baden: Nomos, S. 209-216.
*Erhard Dittrich (1974): Justi, Johann Heinrich Gottlob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10. Berlin: Duncker & Humblot, S. 707-709, https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=721
Jahr:
1762