Quote:
„Dieser Handel kann nicht gut seyn, […] der die ersten natürlichen Rechte, Gleichheit und Unabhängigkeit, verletzt, und Einem Menschen eine Herrschaft über seine Brüder gibt, zu der ihn Gott nie bestimmen könnte.“
Quelle:
Zitat: „Olaudah Equiano‘s oder Gustav Wasa‘s des Afrikaners merkwürdige Lebensgeschichte von ihm selbst geschrieben.“ Aus dem Englischen übersetzt. Göttingen bey Johann Christian Dieterich, 1792. Orig.: The interesting Narrative of the Life of Oulaudah. Equiano or Gustavus Vassa the Africa, written by himself (1789), S. 193.
Bild: Unknown author - Project Gutenberg eText 15399. Wikimedia. Gemeinfrei.
Autor*inneninfo:
Olaudah Equiano (1745-1797) war ein in Nigeria geborener Autor der afrikanischen Diaspora, der als Kind versklavt wurde. Auf Grund seiner Bildung wurde ihm später erlaubt, Handel zu treiben. 1766 konnte er sich freikaufen und setzte sich ab 1777 in England für die Abschaffung der Versklavung ein.
Kontext:
Das Zitat stammt aus einer Erinnerung von Equiano an kriegerische Auseinandersetzungen, die in seiner Kindheit zwischen benachbarten Staaten stattfanden, um Beute und Gefangene zu machen und sie an europäische Versklavungshändler:innen zu verkaufen. Im beschriebenen Fall unterlagen die Angreifer:innen und wurden getötet bzw. versklavt – wobei er den Kontrast zur Unmenschlichkeit der europäischen Versklavung hervorhebt. Equiano richtet sich in seiner Autobiographie zunächst nicht gegen jede Form der Versklavung. Die Mittel, um sich freizukaufen, erlangte er, indem er am Menschenhandel teilnahm. Seine zunächst ambivalente Haltung gegenüber der Versklavung veränderte sich im Laufe seines Lebens und führte schließlich zu einem entschiedenen Eintreten gegen sie.
Zum Weiterlesen:
*Olaudah Equiano (2024): Der interessante Lebensbericht von Olaudah Equiano oder Gustavus Vassa, dem Afrikaner, Berichtet von ihm selbst, hrsg. v. Hans-Joachim Hahn. Lausanne: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers.
*Webseite Equianos World.
Jahr:
1789