Fatima Hassan ist südafrikanische Menschenrechtsanwältin und als Aktivistin für soziale Gerechtigkeit Gründerin der »Health Justice Initiative« in Südafrika.
Sie gewann 2022 den Calgary Peace Price unter anderem für ihre Arbeit in der Aufdeckung von Ungleichheiten in der globalen Verteilung von COVID-19 Impfstoffen.
Die Corona-Pandemie hat die globalen Ungleichheiten im Bezug auf medizinische Versorgung nochmal deutlich gemacht. Viele Länder im Globalen Norden sicherten sich Impfdosen, die ihre Bevölkerungsanzahl weit überstiegen. Deutschland beispielsweise hatte im Februar 2023 
Medizinische Forschung spielte im Kolonialismus eine Schlüsselrolle. Nach Einschätzung des ehemaligen Leiters des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin (Universität Heidelberg) hätte Afrika ohne die Fortschritte in der Bekämpfung von Malaria und anderen Kranheiten niemals so kolonisiert werden können (
Während der NS-Herrschaft wurden hundertausende Menschen Opfer von Menschenversuchen durch Mediziner:innen, sowie von menschenverachtender medizinischer Behandlungen und Krankenmorden. Die Nazis suchten sich ihre Opfer in Psychatrien, in Konzentrations- oder Kriegsgefangenenlagern. Nach den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher fanden 1946-1949 zwölf Nachfolgeprozesse statt. Im Ärzte-Prozess von 1946-1947 klagte das amerikanische Militärgericht 23 Mediziner:innen, Verwaltungsangestellte und einen Juristen an u.a. wg. Verbechen gegen die Menschlichkeit an. Sieben von ihnen wurden zum Tode verurteilt. Der bekannteste Kriegsverbrecher, Joseph Mengele, Lagerarzt in Auschwitz 1943-1945, wurde nie gefasst und starb 1979 bei einem Badeunfall in Brasilien. Jahrzehntelang kämpften Opfer von KZ-Menschenversuchen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs um Entschädigung und Anerkennung. Auch hier können koloniale Ungerechtigkeiten ausgemacht werden, denn die Nazis sahen in Osteuropa ihr koloniales Projekt (Zimmerer 2003). Nach dem Krieg wurden osteuropäischen Überlebenden lange Zeit von allen Leistungen ausgegrenzt. „Dies änderte sich erst durch die internationale Aufmerksamkeit für das Verfolgungsschicksal der Gruppe polnischer Frauen, die als Ravensbrueck Lapins bekannt wurden. Ihr Fall trug maßgeblich dazu bei, dass die radikale Ausgrenzung osteuropäischer NS-Verfolgter allmählich aufweichte“ (Baumann 2009).


Beim
