Kultur 6

Quote:

Da werden wir begreifen, daß die indianische Bevölkerung Amerikas, die uns so rätselhaft erscheint mit ihren sozialen Gliederungen und ihren eigentümlichen Instinkten, ganz anders sein muß. Wieder anders ist die afrikanische, die äthiopische, die N****-Rasse. Da sind Instinkte, welche sich an das niedere Menschliche anknüpfen. (…) Die Bevölkerung, die man die kaukasische Rasse nennt, stellt die eigentliche Kulturrasse dar, welche (…) nicht mehr die magischen Kräfte handhaben kann, sondern sich auf das Mechanische verlassen muss.

Quelle:

Rudolf Steiner (1905): Die Grundbegriffe der Theosophie der Menschenrassen. In: Rudolf Steiner, Die Welträtsel und die Anthroposophie, Band 54. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, S. 143.

Autor*inneninfo:

Rudolf Steiner (1861-1925) war ein österreichischer Philosoph, Esoteriker und Begründer der Anthroposophie. Seine Werke sind bis heute einflussreich, beispielsweise in Waldorfschulen oder in der anthroposophischen Medizin.

Kontext:

Rudoph SteinerRudolf Steiner baute auf den ihm bekannten Rassetheorien seiner Zeit auf und entwickelte sie zu einer anthroposophischen, spirituellen Rassetheorie weiter. Heute spielt sie in der Anthroposophie nur eine Nebenrolle, eine offizielle Distanzierung von anthroposophischen Institutionen zu Steiners Rassetheorien gab es jedoch nicht. Sonnenberg (2003: 21, zitiert in Waldorfblog) schreibt: „Ein textkritischer Umgang mit den Mitteilungen Steiners wird in anthroposophischen Kreisen oft nicht als Chance zur Erweiterung des Erkenntnishorizontes begriffen, sondern als Gefährdung binnensozialer Plausibilitäts- und sogar Machtstrukturen.“

Zum Weiterlesen:

*Waldorfblog: Waldorf und Rechtsextremismus. *Oliver Geden (1996): Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus. Berlin: Elefanten Press. *Peter Bierl (2011): Rote Zahlen auf dem Karmakonto. Die Anthroposophie ist von rassistischem Gedankengut durchdrungen. In: iz3w, Ausgabe 326, S. 38-41.

Jahr:

1905