Die „Centers for Disease Control and Prevention“ sind eine Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums. Die CDC wurden 1946 ursprünglich gegründet, um die Kontrolle der Malaria in der Nachkriegszeit zu gewährleisten. Die Behörde unterhält Außenstellen in 49 Bundesstaaten. Direktor war von 1983 bis 1989 James O. Mason.
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„Die derzeitige epidemiologische Evidenz identifiziert mehrere Gruppen in den Vereinigten Staaten mit einem erhöhten Risiko, an AIDS zu erkranken (3-7). Die meisten Fälle wurden bei homosexuellen Männern mit mehreren sexuellen Partnern, bei intravenösen Drogenmissbrauchenden und bei Haitianern gemeldet, insbesondere bei denen, die in den letzten Jahren ins Land gekommen sind.“
Richtig!
„Die derzeitige epidemiologische Evidenz identifiziert mehrere Gruppen in den Vereinigten Staaten mit einem erhöhten Risiko, an AIDS zu erkranken (3-7). Die meisten Fälle wurden bei homosexuellen Männern mit mehreren sexuellen Partnern, bei intravenösen Drogenmissbrauchenden und bei Haitianern gemeldet, insbesondere bei denen, die in den letzten Jahren ins Land gekommen sind.“
Jahr:
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Kontext:
Auch andere Epidemien hatten zur Folge, dass BIPoC oder Menschen aus dem Globalen Süden stigmatisiert wurden. Als sich Anfang der 1980er Jahre HIV/AIDS verbreitete, gaben die Centers for Desease Control and Prevention unter Direktor James O. Mason eine Erklärung heraus, die Haitianer:innen als Risikogruppe für HIV/AIDS einstufte. Die Behauptung wurde später zurückgezogen, aber die Folgen waren fatal. Die Ursprünge dieser lassen sich auf fehlerhafte wissenschaftliche Annahmen zurückführen. Auch 1992 gab es wieder eine Warnung vom CDC, dass haitianische Geflüchtete eine „nicht zu rechtfertigende Bedrohung für die Gesundheit der USA darstellen könnten (Washington Post, 07.08.1992). 2007 wurde wieder eine Studie veröffentlicht, die HIV mit Haiti verbindet und feststellt, dass „Subtyp B wahrscheinlich um 1966 von Afrika nach Haiti wanderte“ und dann weiter in die Vereinigten Staaten. Sie stützen diese Hypothese auf Virussequenzen von nur fünf (!) an AIDS erkrankten haitianischen Amerikaner:innen im Jahr 1981, die „nach 1975“ in die Vereinigten Staaten gekommen waren. Diese Stigmatisierung hatte weitreichende Auswirkungen, darunter soziale Isolation, Diskriminierung im Gesundheitswesen und im Alltag sowie negative Auswirkungen auf die gesamte haitianische Gemeinschaft in den USA.
Zum Weiterlesen:
*The Guardian (Edna Bonhomme), 22.02.2021: „From HIV to Covid, pandemics show us fear of disease is coloured by prejudice„
OK
Nichts, was der Große Geist in das Land der Ind***** brachte, gefiel dem weißen Mann, und nichts entging seiner verwandelnden Hand. Wo die Wälder nicht abgeholzt sind, wo das Tier in seinen stillen Schutz zurückgezogen ist, wo die Erde nicht des vierfüßigen Lebens beraubt ist – das ist für ihn eine „ununterbrochene Wildnis“.
Richtig!
Nichts, was der Große Geist in das Land der Ind***** brachte, gefiel dem weißen Mann, und nichts entging seiner verwandelnden Hand. Wo die Wälder nicht abgeholzt sind, wo das Tier in seinen stillen Schutz zurückgezogen ist, wo die Erde nicht des vierfüßigen Lebens beraubt ist – das ist für ihn eine „ununterbrochene Wildnis“.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Chief Luther Standing Bear (1868-1939) war Chief der Oglala Lakota (oder Oglala Sioux), Autor und Philosoph. Er trug dazu bei, dass indigene Kultur als holistisch und respektvoll der Natur gegenüber aufgefasst wurde.
Quelle:
First People: Chief Luther Standing Bear
Kontext:
Nicht nur in Amerika, aus dem dieses Zitat stammt, konstruierten Europäer:innen unbekannte Natur, Menschen und Lebensweisen als wild. Dieses Zitat legt nahe, dass dies bei den Lakota Sioux, zu denen Standing Bear gehörte, keineswegs der Fall war. Standing fährt fort:
„Er (der Lakota Sioux) wusste, dass das Herz eines Menschen abseits der Natur hart wird; Er wusste, dass mangelnder Respekt vor wachsenden, lebenden Wesen bald auch zu mangelndem Respekt gegenüber Menschen führte. So hielt er seine Kinder dem mildernden Einfluss der Natur nahe“ (ebd.). Paula Gunn Allen (1979, zitiert in Booth 2003) formulierte es so: „Das Land [die Natur] ist ein Teil von uns selbst.“
Zum Weiterlesen:
*Annie L. Booth (2003): We are the Land: Native American Views of Nature. In: Selin H. (eds) Nature Across Cultures. Science Across Cultures: The History of Non-Western Science, vol 4. Springer, Dordrecht.
OK
Die Zionisten sagen, sie brauchen ihren Staat wegen dem Holocaust. Die Wahrheit ist genau das Gegenteil. Sie benötigten den Holocaust für ihren Staat. (…) Die Torah bringt uns bei, hingebungsvoll zu leben und nicht zu provozieren. Hätten die Juden während des Holocaust an der Torah und ihren Lehren festgehalten, hätten die schlimmsten Gräueltaten verhindert werden können. Den Lehren der Torah zu folgen bedeutet nun einen zweiten Holocaust zu verhindern.
Richtig!
Die Zionisten sagen, sie brauchen ihren Staat wegen dem Holocaust. Die Wahrheit ist genau das Gegenteil. Sie benötigten den Holocaust für ihren Staat. (…) Die Torah bringt uns bei, hingebungsvoll zu leben und nicht zu provozieren. Hätten die Juden während des Holocaust an der Torah und ihren Lehren festgehalten, hätten die schlimmsten Gräueltaten verhindert werden können. Den Lehren der Torah zu folgen bedeutet nun einen zweiten Holocaust zu verhindern.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Rabbi Dovid Feldman, Sprecher der Neturei Karta. Die Neturei Karta ist eine ultraorthodoxe jüdische Gruppe mit rund 5.000 Mitgliedern weltweit. Sie lehnen aus religiösen Gründen die Errichtung des Staates Israel ab, bedienen sich in ihren Argumentationsmustern religiösen antizionistischen Argumenten.
Quelle:
Kontext:
Neturei Karta leugnet zwar nicht, dass die Shoa stattgefunden hat, lässt aber Zweifel über die Anzahl der Opfer aufkommen und schiebt viel Schuld an der Katastrophe auf die „Zionisten“ und den Widerstand von Juden und Jüd:innen gegen die Nationalsozialisten. „Die ketzerischen, anti-Torah Vorgehensweisen der Zionisten, die darin bestanden, sich zu verteidigen und für die eigenen Rechte einzustehen, haben den Holocaust viel tragischer gemacht, als er sonst gewesen wäre “ heisst es auf der Neturei Karta-Website (englisch). „Die jüdische Tora gebietet uns, den Kopf einzuziehen, uns zu unterwerfen und andere nicht mit unseren Anforderungen zu provozieren, “ steht da außerdem zu lesen. Und: „wenn Juden während des Holocaust den Torah-Weg [der Unterwerfung] gegangen wären, hätten sie die schrecklichen Morde, die stattgefunden haben, zum Großteil verhindern können, wie Hitlers Außenminister Ribbentrop bestätigte.“
Ebenso benutzen sie das zynische Argument, der „Holocaustindustrie“ von Norman Finkelstein. So kam beispielsweise Neturei Karta Rabbi Weiss aus Anlass des jährlichen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus 2014 gemeinsam mit drei Gleichgesinnten nach Berlin und erklärte dort, „die Zionisten würden den Holocaust in einen Propagandatrick verwandeln.“
Zum Weiterlesen:
OK
Kultūr (lat.), eigentlich Pflege und Vervollkommnung eines nach irgendeiner Richtung der Verbesserung fähigen Gegenstandes, z. B. K. des Bodens, der Waldungen, einzelner Tiere, besonders aber die Entwickelung und Veredelung des menschlichen Lebens und Strebens.
Richtig!
Kultūr (lat.), eigentlich Pflege und Vervollkommnung eines nach irgendeiner Richtung der Verbesserung fähigen Gegenstandes, z. B. K. des Bodens, der Waldungen, einzelner Tiere, besonders aber die Entwickelung und Veredelung des menschlichen Lebens und Strebens.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Meyers Großes Konversationslexikon wurde erstmals 1840 veröffentlicht. Herausgeber war das Bibliographische Institut unter Joseph Meyer. 1986 wurde die Reihe eingestellt, nachdem das Institut mit dem Brockhaus Verlag fusionierte.
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon (1907): Lexikoneintrag zu „Kultūr“, Band 11. Leipzig, S. 788
Kontext:
Hier wird deutlich, wie klar verknüpft die Verständnisse von Kultur und Entwicklung gedacht wurden. Lexika haben die Funktion, gesellschaftliches Wissen festzuschreiben und üben dabei gleichzeitig Definitionsmacht aus.
Zum Weiterlesen:
*Susan Arndt & Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg., 2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast Verlag.
OK
Die Geburtenkontrolle selbst, die oft als Verletzung des Naturgesetzes verurteilt wird, ist nichts anderes als die Erleichterung des Ausscheidens der Unfähigen, der Entstehung von Fehlern oder von Defekten. In Übereinstimmung mit dem Arbeitsplan der Natur müssen wir der Weiblichkeit ihre volle Entwicklung ermöglichen, bevor wir von einer effizienten Mutterschaft ausgehen können. Wenn wir rassischen Fortschritt machen wollen, muss diese Entwicklung der Weiblichkeit der Mutterschaft in jeder einzelnen Frau vorangehen.
Richtig!
Die Geburtenkontrolle selbst, die oft als Verletzung des Naturgesetzes verurteilt wird, ist nichts anderes als die Erleichterung des Ausscheidens der Unfähigen, der Entstehung von Fehlern oder von Defekten. In Übereinstimmung mit dem Arbeitsplan der Natur müssen wir der Weiblichkeit ihre volle Entwicklung ermöglichen, bevor wir von einer effizienten Mutterschaft ausgehen können. Wenn wir rassischen Fortschritt machen wollen, muss diese Entwicklung der Weiblichkeit der Mutterschaft in jeder einzelnen Frau vorangehen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Margaret Sanger (1879-1966) war als Frauenrechtlerin aktiv in der Geburtenkontrollbewegung in den USA und schloss sich im Laufe ihres Aktivismus‘ den Zielen der eugenischen Bewegung an.
Quelle:
Margaret Sanger (1920): Woman and the New Race. New York: Brentano’s, S. 8.
Kontext:
Margaret Sanger war 1921 Mitgründerin der American Birth Control League, sowie 1952 der internationale International Planned Parenthood Federation (IPFF), die sich internationaler Bevölkerungskontrolle zuwandte.
Bündnisse und Überlappungen zwischen feministischen, sozialistischen und eugenischen (Erbgesundheits-) Bewegungen gab es vor dem Zweiten Weltkrieg nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Nachdem Eugenik durch die brutale Bevölkerungspolitik des Nationalsozialismus diskreditiert war, wandten sich deren Verfechter:innen der globalen Bevölkerungskontrolle zu – und transportierten ähnliche Ideen, ohne sich direkt auf die rassenhygienischen Lehren der Eugenik zu beziehen.
Zum Weiterlesen:
*Betsy Hartmann (1995): Reproductive Rights and Wrongs. The Global Politics of Population Control. Cambridge: South Ende Press.
OK
Kolonialpolitik zu betreiben kann unter Umständen eine Kulturtat sein. (…) Kommen die Vertreter kultivierter und zivilisierter Völkerschaften, wie es z. B. die europäischen Nationen und die nordamerikanische sind, zu fremden Völkern als Befreier, als Freunde und Bildner, als Helfer in der Not, um ihnen die Errungenschaften der Kultur und Zivilisation zu überbringen, um sie zu Kulturmenschen zu erziehen, geschieht das in dieser edlen Absicht und in der richtigen Weise, dann sind wir (…) die ersten, die eine solche Kolonisation als große Kulturmission zu unterstützen bereit sind.
Richtig!
Kolonialpolitik zu betreiben kann unter Umständen eine Kulturtat sein. (…) Kommen die Vertreter kultivierter und zivilisierter Völkerschaften, wie es z. B. die europäischen Nationen und die nordamerikanische sind, zu fremden Völkern als Befreier, als Freunde und Bildner, als Helfer in der Not, um ihnen die Errungenschaften der Kultur und Zivilisation zu überbringen, um sie zu Kulturmenschen zu erziehen, geschieht das in dieser edlen Absicht und in der richtigen Weise, dann sind wir (…) die ersten, die eine solche Kolonisation als große Kulturmission zu unterstützen bereit sind.
Jahr:
Autor*inneninfo:
August Bebel (1840-1913) war ein deutscher Politiker, Begründer der organisierten Arbeiterbewegung in Deutschland und „Vater der deutschen Sozialdemokratie“.
Quelle:
Reichtstagsprotokoll vom 01.12.1906
Kontext:
Die Rede von August Bebel im Reichstag, aus der das Zitat stammt, war ein Beitrag in der Debatte zum Umgang mit dem Vernichtungskrieg gegen Herero und Nama in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika 1904-1908. Bebel bezog sich auf den damals aktuellen Diskurs der „Zivilisierungsmission“: also in der Kolonien nicht mehr mit „zerstörerischen Mitteln“, sondern mit “Erhaltungsmitteln“ zu kolonisieren. Die Denkweise basiert stark auf einem rassistisch geprägten Kulturbegriff und einer Einteilung in Kulturvölker und Naturvölker. Die selbsternannten Kulturvölker legitimierten so die Herrschaft über und Erziehung von Anderen. Unter den Sozialdemokrat:innen gab es erbitterte Dispute über Kolonialpolitik (siehe Kautsky 1907). Eduard Bernstein und Gustav Noske lehnten Kolonialismus ebenfalls nicht gänzlich ab, während Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Karl Kautsky entschiedene Gegner waren.
Zum Weiterlesen:
*Noah Sow (2011): Naturvölker. In: Susan Arndt & Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Unrast, S. 694.
*Karl Kautsky (1907): Sozialismus und Kolonialpolitik. Berlin: Buchhandlung Vorwärts, S. 6.
*Markku Hyrkkänen (1986): Sozialistische Kolonialpolitik. Helsinki: SHS.
OK
Die stärkste Kolonisierungskraft hat die Konsumgesellschaft … Das ist die Kultur, die uns unterwirft, tyrannisiert, uns in unserer Zeitgestaltung beherrscht … Einige Jahrhunderte Kapitalismus haben uns Technologie, Individualismus und Fortschritt beschert, aber wir haben unseren geselligen, sozialen Zustand verloren. Wir befinden uns an einem Kreuzpfad. Der einzige Kampf, den wir anbieten können, ist kultureller Natur: mehr Betrachtung der Natur und weniger Zeitaufwand fürs Einkaufen!
Richtig!
Die stärkste Kolonisierungskraft hat die Konsumgesellschaft … Das ist die Kultur, die uns unterwirft, tyrannisiert, uns in unserer Zeitgestaltung beherrscht … Einige Jahrhunderte Kapitalismus haben uns Technologie, Individualismus und Fortschritt beschert, aber wir haben unseren geselligen, sozialen Zustand verloren. Wir befinden uns an einem Kreuzpfad. Der einzige Kampf, den wir anbieten können, ist kultureller Natur: mehr Betrachtung der Natur und weniger Zeitaufwand fürs Einkaufen!
Jahr:
Autor*inneninfo:
Pepe Mujica (1935-2025) war Mitglied der linken Tupamaro Guerilla und wurde während der Militärdiktatur in Uruguay gefoltert und 14 Jahre inhaftiert. Von 2010 bis 2015 war er Präsident Uruguays. Während seiner Amtszeit spendete er 90% seines Einkommens und galt als bescheidenster Präsident weltweit.
Quelle:
Das Zitat ist zusammengesetzt aus einem Interview auf Telesur von 2014 und einem Artikel von 2018. Die Übersetzung stammt von Füllgraf 2020.
Kontext:
Mujica kritisiert den sogenannten westlichen Lebensstil, der sich oft darin erschöpfe, wirtschaftlichen Erfolg und Konsumgüter als Lebensinhalt zu begreifen. Da unser Wirtschaftssystem auf Profitmaximierung beruht, muss das Bedürfnis nach Konsum in den Menschen unserer Gesellschaft geschaffen und gefördert werden, u.a. durch Werbung. Die Menschen streben dann nach der Befriedigung dieses Bedürfnisses, ohne dass eine Regierung oder sonst eine Autorität es ihnen vorschreiben muss. Die westliche kapitalistische Kultur beruht somit nicht nur auf demokratischen und freiheitlichen Werten, sondern auf einer individualistischen und profitorientierten Kultur, dem Diktat des Konsums, in dem Mujica eine Kolonisierung des Lebens an sich sieht. Adam Curtis (2002) drehte den Dokumentarfilm The Century of the Self, der sich mit den psychologischen Tricks von Werbung und politischer Bevölkerungskontrolle beschäftigt.
Zum Weiterlesen:
*Emir Kusturica (2018): El Pepe, una vida suprema. Trailer.
*Alvaro Brechner (2018): La noche de 12 años. Trailer.
*Adam Curtis (2002): The Century of the Self. BBC Documentary. Gesamter Film.
OK
„Die natürlichen Gesetze und Regeln der Menschen sind allen Völkern gemeinsam, den christlichen und heidnischen, ohne Unterschied und gleich welche ihre Sekte, ihr Gesetz, ihr Stand, ihre Hautfarbe und Herkunft sein mag.“
Richtig!
„Die natürlichen Gesetze und Regeln der Menschen sind allen Völkern gemeinsam, den christlichen und heidnischen, ohne Unterschied und gleich welche ihre Sekte, ihr Gesetz, ihr Stand, ihre Hautfarbe und Herkunft sein mag.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Bartholomé de Las Casas (1484-1566) war ein spanischer Dominikanermönch und erster Bischof von Chiapa (heute: Mexiko), der zunächst als Soldat, der an der Kolonisierung tatsächlich teilgenommen hatte, nach Mexiko kam. Später kritisierte er die Gewalt gegenüber der indigenen Bevölkerung scharf.
Quelle:
Zitat: Bartolomé de Las Casas (1996): „Brief an Prinz Philipp vom 20.4.1544″, erschienen in: Delgasdo Mariano (Hrsg.): Sozialethische und staatsrechtliche Schriften, Band 3 (1), Paderborn: Schöningh Verlag, S. 33-59, S. 51.
Bild: Unbekannter Maler; Informations source : National Geographic & Álvaro Huerga, Bartolomé de Las Casas: Vie et œuvres.
Kontext:
Weit vor der Formulierung der individuellen Freiheitsrechte im Europa des 18. Jahrhunderts wandte sich Las Casas mit der Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen gegen die spanische Politik der Unterwerfung und Kolonisierung. Er verwies auf die Unrechtmäßigkeit der vorgeblichen Verträge mit der indigenen Bevölkerung, die die Landnahme und Herrschaft der spanischen Eroberer:innen legitimieren sollten. Las Casas versuchte die Gleichheit und Freiheit der unterworfenen Völker als Menschen sowie ihr Recht auf politische Selbstbestimmung zu verteidigen. Seine Schriften und sein Eintreten für die indigene Bevölkerung setzten Las Casas dem Vorwurf aus, er beleidige die spanische Nation, betreibe Geschichtsfälschung oder sei schlichtweg geisteskrank.
Zum Weiterlesen:
*Julia Macher (31.07.2016): Vor 450 Jahren – Tod des spanischen Missionars Bartolomé de Las Casas, https://www.deutschlandfunk.de/vor-450-jahren-tod-des-spanischen-missionars-bartolome-de-100.html
*Lawrence A. Clayton (2012): Bartolomé de las Casas: A Biography. Cambridge: Cambridge University Press.
OK
Die Linie setzt sich kontinuierlich fort – diejenigen, die den Indigenen das Land wegnahmen, unterdrücken heute uns mit ihren feudalen Strukturen. (…) Ausländische Monopole zwingen uns Kulturen auf, zwingen uns Chemikalien auf, die unsere Atemluft verschmutzen, zwingen uns Technologien und Ideologien auf. All dies durch die Oligarchie, die das Land besitzt und die Politik kontrolliert. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Oligarchie ihrerseits von denselben Monopolen kontrolliert wird, demselben Ford Motor, Monsanto, Philip Morris. Es ist die Struktur, die wir ändern müssen. Ich bin gekommen, um darüber zu berichten. (…) Ich glaube, dass Wahrheit und Gerechtigkeit letztendlich triumphieren werden. Es wird ganze Generationen dauern. Wenn ich in diesem Kampf sterben muss, soll es so sein. Aber eines Tages werden wir triumphieren. Inzwischen weiß ich, wer der Feind ist, und der Feind weiß, wer ich bin.
Richtig!
Die Linie setzt sich kontinuierlich fort – diejenigen, die den Indigenen das Land wegnahmen, unterdrücken heute uns mit ihren feudalen Strukturen. (…) Ausländische Monopole zwingen uns Kulturen auf, zwingen uns Chemikalien auf, die unsere Atemluft verschmutzen, zwingen uns Technologien und Ideologien auf. All dies durch die Oligarchie, die das Land besitzt und die Politik kontrolliert. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Oligarchie ihrerseits von denselben Monopolen kontrolliert wird, demselben Ford Motor, Monsanto, Philip Morris. Es ist die Struktur, die wir ändern müssen. Ich bin gekommen, um darüber zu berichten. (…) Ich glaube, dass Wahrheit und Gerechtigkeit letztendlich triumphieren werden. Es wird ganze Generationen dauern. Wenn ich in diesem Kampf sterben muss, soll es so sein. Aber eines Tages werden wir triumphieren. Inzwischen weiß ich, wer der Feind ist, und der Feind weiß, wer ich bin.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Sergio Tomasella, Tabakpflanzer und Generalsekretär des argentinischen Bauernverbandes, saß während der Junta (Militärdiktatur) fünf Jahre im Gefängnis und wurde gefoltert. Das Zitat stammt aus seiner Aussage vor dem argentinischen Tribunal gegen Straffreiheit nach der Diktatur.
Quelle:
Zitiert nach Naomi Klein (2010: 180).
Kontext:
Tomasella verknüpft in diesem Zitat sowohl Kolonialismus wie auch die Ungleichheit, die mit ungleichen Besitzverhältnissen einhergeht. Auch in Deutschland besitzen 10% der Bevölkerung 50% des gesamten Nettovermögens. Einkommen und Vermögen hängen überall auf der Welt mit der sozialen Herkunft der Menschen zusammen (70% der Akademiker:innenkinder, aber nur 20% der Arbeiter:innenkinder gehen zur Universität, s. Fratzscher 2017).
Zum Weiterlesen:
*Marcel Fratzscher (2017): Sozialer Sprengstoff.
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Fischer, S. 307.
OK
Die Vereinigten Staaten müssen ihre wirtschaftlichen Hilfsprogramme im Ausland überprüfen (…). Wir wollen, dass [die armen Länder] sich wirtschaftlich verbessern, indem sie sich an uns halten und mit unseren Methoden an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung arbeiten.
Richtig!
Die Vereinigten Staaten müssen ihre wirtschaftlichen Hilfsprogramme im Ausland überprüfen (…). Wir wollen, dass [die armen Länder] sich wirtschaftlich verbessern, indem sie sich an uns halten und mit unseren Methoden an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung arbeiten.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Theodore W. Schultz (1902-1998) war Dekan für Wirtschaftswissenschaften and der Universität Chicago und erhielt 1979 den Nobelpreis für Wirtschaft.
Quelle:
Juan Gabriel Valdés (1995): Pinochet‘s Economists: The Chicago School in Chile. Cambridge: Cambrige University Press. (Übersetzung aus Klein 2010: 89)
Kontext:
Ab den 1950er Jahren gibt es besonders im Globalen Süden Theorien, die sich stark vom Ideal westlicher Entwicklung unterscheiden. Vertreter waren u.a. der Ökonom Raúl Prebisch (Argentinien) und der Soziologe Walden Bello (Philippinen). Sie wurden „rosa-rote“ Ökonom:innen oder Dependenztheoretiker:innen genannt. Rosa-rot bezeichnete eine Ausrichtung, die links, aber nicht kommunistisch (also „rot“) war. Viele unterhielten Beziehungen zu Staatschefs wie Salvador Allende (Chile) und Mohammad Mosaddegh (Iran). Weil sie die Allgemeingültigkeit des westlich-kapitalistischen Systems in Frage stellten, versuchte der Westen, sie u.a. durch Entwicklungshilfegelder oder im Ausland (z.B. and der Universität Chicago) ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler umzustimmen. Allende und Mosaddegh wurden mit Unterstützung von westlichen Geheimdiensten gestürzt.
Zum Weiterlesen:
*Naomi Klein (2010): Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastophen-Kapitalismus. Frankfurt am Main: Fischer.
OK
Westliche Filme scheinen immer die Native American Frauen beim Wäsche waschen im Fluss zu zeigen, Männer mit Tomahawks oder Speeren in der Hand, geschmückt mit vielen Federn. Diese Bilder sind in den Köpfen einiger Menschen hängengeblieben. Viele denken, dass wir entweder Visionäre sind, „edle Wilde“, (…) oder tragische Alkoholiker*innen. Wir werden selten als wirkliche Menschen dargestellt, die eine größere Zähigkeit im Hinblick darauf haben, an unserem Kultur- und Wertesystem festzuhalten als die meisten Menschen.
Richtig!
Westliche Filme scheinen immer die Native American Frauen beim Wäsche waschen im Fluss zu zeigen, Männer mit Tomahawks oder Speeren in der Hand, geschmückt mit vielen Federn. Diese Bilder sind in den Köpfen einiger Menschen hängengeblieben. Viele denken, dass wir entweder Visionäre sind, „edle Wilde“, (…) oder tragische Alkoholiker*innen. Wir werden selten als wirkliche Menschen dargestellt, die eine größere Zähigkeit im Hinblick darauf haben, an unserem Kultur- und Wertesystem festzuhalten als die meisten Menschen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Wilma Mankiller (1945-2010) war eine Native American Aktivistin, Feministin und Chief der Cherokee/Tsalagi Nation.
Quelle:
Jone Johnson Lewis (2017): Wilma Mankiller Quotes. (Orginalquelle unbekannt)
Kontext:
Besonders in Western-Filmen, aber auch in anderen Genres ist stereotype Darstellung von Native Americans verbreitet. Oft wurden sie einseitig als gewalttätige Bedrohung dargestellt und somit auch von der Kulturindustrie Hollywoods die Enteignungen und Genozide indigener Menschen in den Amerikas rückwirkend gerechtfertigt. Gleichzeitig wurden weiße Menschen meist als Individuen und Vertreter von höherer Kultur dargestellt und so die weiße Überlegenheit gefestigt. Wilma Mankiller, erste weibliche Chief der Cherokee, setzte auf Empowerment und die Verbreitung positiver Selbstbilder von marginalisierten Gruppen, um gezielt dieser rassistischen Bildproduktion entgegenzuwirken. John Wayne, der bekannteste Western-Schauspieler, hat über die Enteignung der Indigenen behauptet: „Wir haben nichts falsch gemacht, als wir ihnen dieses großartige Land weggenommen haben. Dieser sogenannte Diebstahl war nichts anderes als eine Frage des Überlebens.“ (Der Spiegel, 11.06.2019)
Zum Weiterlesen:
*Neil Diamond (2010): Reel Injun. Dokumentarfilm. (Trailer)
*Red Haircrow et al. (derzeit in Arbeit): Forget Winnetou. Going beyond Native Stereotypes. Dokumentarfilm.
*Matika Wilbur (2013): Changing the way we see Native Americans. Dokumentarfilm.
*Der Spiegel (11.06.2019): Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf.
OK
Unser Wald ist feucht und so kann sich kein Feuer in seinem Inneren ausbreiten. Die Brände ereignen sich praktisch an denselben Orten, an denen Indigene und Mischlinge ihre Gärten in bereits abgeholzten Gebieten niederbrennen.
Richtig!
Unser Wald ist feucht und so kann sich kein Feuer in seinem Inneren ausbreiten. Die Brände ereignen sich praktisch an denselben Orten, an denen Indigene und Mischlinge ihre Gärten in bereits abgeholzten Gebieten niederbrennen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Jair Bolsonaro (geb. 1955) ist seit 2019 Präsident von Brasilien. Er wird stark kritisiert für seine autoritäre und neoliberale Politik, sowie für seine frauenfeindlichen, homophoben und rassistischen Äußerungen.
Quelle:
Telesur, 23.09.2020: Bolsonaro Blames Indigenous Peoples, NGOs, Press for Disasters.
Kontext:
Von 2000 bis 2018 wurde Regenwald in der Größe von Spanien abgeholzt: 513.016 km² (Amazonia Socioambiental 2020). Besonders Bolsonaro, dessen politische Karriere von Großgrundbesitzer*innen gefördert wurde (Süddeutsche, 17.05.2020), treibt die Vernichtung und Ausbeutung des Regenwaldes und somit des Klimawandels voran. Es sollen neue Flächen für Viehzucht und Landwirtschaft entwaldet werden. Auch die Förderung von Bodenschätzen im Amazonasgebiet wie Mineralien oder Öl soll durch neue Gesetze erlaubt werden. Unternehmen können außerdem nach Bolsonaros Plänen bald leichter an legale Titel für indigenes Land kommen. Die deutsche Bundesregierung hatte im Dezember 2019 ein Lieferketten-Abkommen mit Brasilien unterzeichnet, nach dem Importe von Fleisch, Soja und Holz sowohl als entwaldungsfrei als auch ohne sklavenähnliche Arbeitskräfte produziert werden sollen. Allerdings waren ein Jahr später nur 22% der Sojaimporte dahingehend zertifiziert, während die Importe aus Brasilien insgesamt anstiegen (Deutsche Umwelthilfe 2020). Auch im zweitgrößten Regenwald der Welt, im Westen Papua-Neugineas, das seit 1963 von Indonesien besetzt ist, wird die Abholzung auf indigenem Gebiet vorangetrieben (Raki Ap 2021) und die lokale Bevölkerung unterdrückt (UN Human Rights Office, 30.11.2020), während westliche Konzerne wie BP dort ungestört aktiv sind und sich nicht „in die politische Belange einmischen wollen“ (Financial Times, 16.09.2019).
Zum Weiterlesen:
*Nachdenkseiten (Federico Füllgraf, 10.01.2021): Die UFA in Amazonien – Chronik einer wilden deutschen Kinematographie, vom Kaiserreich bis zur Nazi-Herrschaft
*Humans Rights Watch (2021): Attempt to Greenwash Bolsonaro’s Environmental Record Backfires at OECD
OK
Und natürlich war der Ansatz zu sagen, jetzt machen wir mal Multikulti und leben so nebeneinander her. Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert!
Richtig!
Und natürlich war der Ansatz zu sagen, jetzt machen wir mal Multikulti und leben so nebeneinander her. Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert!
Jahr:
Autor*inneninfo:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (geb. 1954) ist Politikerin der CDU und war von 2005-2021 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie war die erste Frau in diesem Amt.
Quelle:
In einer Rede vom 16. Oktober 2010 vor der Jungen Union.
Kontext:
Angela Merkel machte als Bundeskanzlerin Integrationspolitik zur Chefinnensache. Die sogenannten ‚Deutschen mit Migrationshintergrund‘ kamen aufgrund von Berichten über Armut, soziale Ungleichheit an Schulen und auf dem Arbeitsmarkt etc. in den Fokus der Medien. Schnell wurde im rechts-konservativen Lager von selbstverschuldeter Armut gesprochen und vom Scheitern des „Multikulti“-Ansatzes. Angela Merkel setzte zunächst auf staatliche Integrationspolitik. Sie organisierte seit 2006 jährlich die Deutsche Islamkonferenz und den Integrationsgipfel. Im gleichen Jahr des Zitats veröffentlichte der ehemalige SPD-Politiker Thilo Sarrazin sein Buch „Deutschland schafft sich ab“. CSU-Vorsitzender Horst Seehofer bezog sich positiv auf Sarrazins Idee der Leitkultur. Angela Merkel stellte sich mit diesem Zitat hinter Seehofer und ein autoritäres Integrationsprojekt.
Zum Weiterlesen:
*Spiegel (2010): Integration: Merkel erklärt Multikulti für gescheitert.
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„Die Idee der Menschenrechte trägt in sich eine Art des Sozialdarwinismus.”
Richtig!
„Die Idee der Menschenrechte trägt in sich eine Art des Sozialdarwinismus.”
Jahr:
Autor*inneninfo:
Gayatri Chakravorty Spivak (*1942) ist eine indisch-US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und eine zentrale Denkerin der postkolonialen Theorien.
Quelle:
Zitat übersetzt nach: Gayatri Chakravorty Spivak (2004): „Righting Wrongs“, erschienen in: The South Atlantic Quarterly, Band 103 (2/3), S. 523-581, S. 524.
Bild: Von Robert Crc – Subversive festival media, FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27132005
Kontext:
Spivak kritisiert in diesem Zitat die den Menschenrechten innewohnende Idee von Zivilisation und Fortschritt. Sie zeigt auf, dass die Menschenrechte eine Logik des Stärkeren implizieren: die Menschenrechte suggerieren, dass die weißen Europäer:innen dank ihrer vermeintlichen Zivilisiertheit die Menschenrechte hervorbringen konnten, die Schwarzen Menschen lange Zeit verwehrt blieben und diesen „Anderen“ jetzt erst vermittelt werden müssen. Spivak zeigt mit ihrer Kritik auf, dass sich dieses Bild bis heute hält, obwohl längst gezeigt worden ist, dass die vermeintliche europäische Zivilisierung eine Kolonialisierung, d.h. Ausbeutung, Versklavung und Unterdrückung von Schwarzen Menschen bedeutete, deren Folgen bis heute andauern.
Zum Weiterlesen:
*Gayatri Chakravorty Spivak (21.05.2021): Wie gelingt guter Fortschritt?, https://www.deutschlandfunkkultur.de/100-jahre-frankfurter-schule-gibt-es-heute-noch-fortschritt-dlf-kultur-1852cde7-100.html
*Gayatri Chakravorty Spivak (2007): Can the Subaltern Speak? Postkolonialität und sub-alterne Artikulation, Übersetzt aus dem Englischen von Alexander Joskowicz und Stefan Nowotny. Wien: Turia + Kant Verlag.
OK
Die Frau suche [beim Gottesdienst] Belehrung durch stilles Zuhören in aller Unterordnung; dagegen gestatte ich keiner Frau, Lehrvorträge zu halten oder sich die Gewalt über den Mann anzumaßen; nein, sie soll in stiller Zurückhaltung verbleiben. Denn Adam ist zuerst geschaffen worden, danach erst Eva.
Richtig!
Die Frau suche [beim Gottesdienst] Belehrung durch stilles Zuhören in aller Unterordnung; dagegen gestatte ich keiner Frau, Lehrvorträge zu halten oder sich die Gewalt über den Mann anzumaßen; nein, sie soll in stiller Zurückhaltung verbleiben. Denn Adam ist zuerst geschaffen worden, danach erst Eva.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Der Apostel Paulus oder Paulus von Tarsus (10 vuZ – 60 nuZ) in seinem Brief an Timotheus (1.11 – 14) aus dem Neuen Testament. Paulus war Missionar. Allerdings bestehen Zweifel darüber, ob Paulus tatsächlich deren Verfasser war, oder ob es sich um eine:n spätere:n Nachahmer:in handelt, der:die sich als Paulus ausgab. Das Neue Testament, das mit der Geburt von Jesus beginnt, ist der Teil der Bibel, mit dem sich das Christentum vom Judentum abgrenzt.
Quelle:
Roberta Magnani (2017): Powerful men have tried to silence abused women since Medieval times. In: The Independent, 02.11.2017. Das Zitat entstand zwischen 48 und 61 n.u.Z.
Kontext:
In der Verführbarkeit Evas wird eine grundlegende Tradition deutlich, die Frauen als Sündenböcke unterschiedlichen Übels zu sehen: Sie beißt in den Apfel und verdammt die Menschheit aus dem Paradies. Diese Tradition ist in allen drei monotheistischen Religionen (Judaismus, Christentum, Islam) und auch darüber hinaus in anderen Weltreligionen verbreitet (Stover & Hope 1984). Allerdings argumentieren einige, dass die drei Religionen anfangs Unterdrückte befreien wollten, aber mit ihrer Etablierung und Machtanhäufung diese befreienden Aspekte ausgemerzt wurden (Swidler 1974: 168). Im christlich-kolonialen Missionierungsauftrag spielte die Disziplinierung der Frauen eine wichtige Rolle. Denn gerade die Mission wollte die westliche Sicht von Zivilisation, Tugend und Moral sollte im Denken kolonisierter Länder etablieren.
Zum Weiterlesen:
*Roberta Magnani (2017): Powerful men have tried to silence abused women since Medieval times.
*Ronald G. Stover & Christine A. Hope (1984): Monotheism and Gender Status: A Cross-Societal Study. In: Social Forces
Vol. 63, No. 2, S. 335-348.
*Leonard Swidler (1974): Is Sexism a Sign of Decadence in Religion? In Judith Plaskov & Joan A. Romero: Women and Religion. Scholar Press.
OK
„Vor diesem Virus war die Menschheit bereits mit Erstickungsgefahr bedroht. Wenn es Krieg geben muss, kann er nicht so sehr gegen ein bestimmtes Virus gerichtet sein, sondern gegen alles, was […] in der langen Herrschaft des Kapitalismus ganze Bevölkerungsgruppen der Welt […] zu einem schweren, keuchenden Atem und einem Leben der Unterdrückung gezwungen hat.
Diese Einschränkung zu überwinden würde bedeuten, dass wir das Atmen jenseits seines rein biologischen Aspekts […] als das [erfassen], was wir gemeinsam haben […]. Damit meine ich das universelle Recht zu atmen.“
Richtig!
„Vor diesem Virus war die Menschheit bereits mit Erstickungsgefahr bedroht. Wenn es Krieg geben muss, kann er nicht so sehr gegen ein bestimmtes Virus gerichtet sein, sondern gegen alles, was […] in der langen Herrschaft des Kapitalismus ganze Bevölkerungsgruppen der Welt […] zu einem schweren, keuchenden Atem und einem Leben der Unterdrückung gezwungen hat.
Diese Einschränkung zu überwinden würde bedeuten, dass wir das Atmen jenseits seines rein biologischen Aspekts […] als das [erfassen], was wir gemeinsam haben […]. Damit meine ich das universelle Recht zu atmen.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Joseph-Achille Mbembe (geb. 1957) ist kamerunischer Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Professor an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, Südafrika.
Quelle:
The University of Chicago Press Journal (Achille Mbembe), 13.04.2020: „The Universal Right To Breathe.“
Kontext:
Mbembe macht in seinem Artikel auf die allgemeine Zerstörung der Grundlagen allen Lebens auf unserem Planeten aufmerksam. „Vor allem in Afrika, aber auch an vielen Orten im globalen Süden werden der energieintensive Abbau, die Ausweitung der Landwirtschaft, räuberische Landverkäufe und die Zerstörung von Wäldern unvermindert weitergehen. Die Stromversorgung und Kühlung von Computerchips und Supercomputern hängt davon ab. […] Wenn COVID-19 in der Tat der spektakuläre Ausdruck der planetarischen Sackgasse ist, in der sich die Menschheit heute befindet, dann geht es um nichts Geringeres als den Wiederaufbau einer bewohnbaren Erde, um uns allen den Atem des Lebens zu geben. Wir müssen die Lunge unserer Welt zurückerobern, um neue Wege zu beschreiten. Mensch und Biosphäre sind eins. Alleine hat die Menschheit keine Zukunft.“
Zum Weiterlesen:
OK
Die Emanzipation der Frau ist kein Akt der Nächstenliebe, das Ergebnis einer humanitären oder mitfühlenden Haltung. Die Befreiung der Frau ist eine grundlegende Notwendigkeit für die Revolution, die Garantie für ihre Kontinuität und die Voraussetzung für ihren Sieg. Das Hauptziel der Revolution besteht darin, das Ausbeutungssystem zu zerstören und eine neue Gesellschaft aufzubauen, die die Potenziale der Menschen freisetzt und sie mit der Arbeit und der Natur in Einklang bringt.
Richtig!
Die Emanzipation der Frau ist kein Akt der Nächstenliebe, das Ergebnis einer humanitären oder mitfühlenden Haltung. Die Befreiung der Frau ist eine grundlegende Notwendigkeit für die Revolution, die Garantie für ihre Kontinuität und die Voraussetzung für ihren Sieg. Das Hauptziel der Revolution besteht darin, das Ausbeutungssystem zu zerstören und eine neue Gesellschaft aufzubauen, die die Potenziale der Menschen freisetzt und sie mit der Arbeit und der Natur in Einklang bringt.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Samora Machel (1933-1986) war der erste Präsident Mosambiks nach der Unabhängigkeit 1975. Er kam 1986 bei einem Flugzeugabsturz im Apartheids-Südafrika ums Leben, dessen Ursachen ungeklärt sind.
Quelle:
Aus einer Ansprache auf der Gründungskonferenz der mosambikanischen Frauenorganisation OMM. Zitiert in: Stephanie Urdang (1989): And still they dance. Women, War and the Struggle for Change in Mozambique. New York: Monthly Review Press, S. 96.
Kontext:
Nach den Dekolonisationsphasen bricht in vielen befreiten Ländern eine transformative Zeit an, in der über politische, kulturelle und ökonomische Utopien nachgedacht und Ideen umgesetzt werden. Feminismus ist während dekolonialer Phasen immer wieder von wichtiger Bedeutung, um gemeinsam und über Geschlechtergrenzen hinweg gegen die koloniale Vormachtstellung anzukämpfen. Doch auch wenn Frauen in Umbrüchen und Revolutionen Frauen eine Hauptrolle spielen (Mugo 2010), wird in nachfolgenden Phasen wieder auf patriarchale Rollenmodelle zurückgegriffen (Linhard 2005). Das Foto ist bei der Beerdigung Machels aufgenommen.
Zum Weiterlesen:
*Micere Mugo (2010): Die Rolle der Frauen in afrikanischen Befreiungsbewegungen – Ein illustratives Beispiel aus Kenia. In: Africavenir (Hrsg.): 50 Jahre afrikanische Un-Abhängigkeiten – Eine (selbst)kritische Bilanz, S. 48-55.
*Tabea Alexa Linhard (2005): Fearless Women in the Mexican Revolution and Spanish Civil War. Columbia: University of Missouri Press.
*Le Monde Diplomatique (Augusta Conchiglia, 11/2017): The mysterious death of Samora Machel.
OK
Jede Feierstunde in Westberlin und in der BRD unterschlägt, dass die Kristallnacht von 1938 heute täglich von den Zionisten in den besetzten Gebieten, in den Flüchtlingslagern und in den israelischen Gefängnissen wiederholt wird. Aus den vom Faschismus vertriebenen Juden sind selbst Faschisten geworden, die in Kollaboration mit dem amerikanischen Kapital das palästinensische Volk ausradieren wollen.
Richtig!
Jede Feierstunde in Westberlin und in der BRD unterschlägt, dass die Kristallnacht von 1938 heute täglich von den Zionisten in den besetzten Gebieten, in den Flüchtlingslagern und in den israelischen Gefängnissen wiederholt wird. Aus den vom Faschismus vertriebenen Juden sind selbst Faschisten geworden, die in Kollaboration mit dem amerikanischen Kapital das palästinensische Volk ausradieren wollen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Deutschland: Schwarze Ratten Tupamaros.
Schwarze Ratten Tupamaros (1969-1970) gingen aus dem subkulturellen Milieu in West-Berlin hervor und gründeten sich offiziell 1969. Angelehnt an das Stadt-Guerilla Konzept Südamerikas sah sich die Gruppe als Teil der internationalistischen und antiimperialistischen Bewegung. Wesentlicher Bestandteil ihrer ideologischen Ausrichtung war ein ausgeprägter Antizionismus und Antisemitismus, der sich in einem Bombenanschlag auf das Jüdische Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße am 9. November 1969 Ausdruck verschaffte. Nach der Verhaftung führender Köpfe löste sich die Gruppe im Juli 1970 auf.
Quelle:
Schwarze Ratten (1969): TW, Schalom und Napalm, Flugblatt, in: AGIT 883, Nr. 40 vom 13.11.1969, 9.
Kontext:
Der territoriale Konflikt in und um Israel/Palästina wird immer wieder auch Zwecks antisemitischer Mobilisierung genutzt und mit antisemitischen Narrativen aufgeladen. Um legitime Kritik am vorgehen einzelner Regierungen Israels von israelbezogenen Antisemitismus zu unterscheiden empfiehlt sich die Verwendung des sogenannten 3D Test. Dieser besagt, dass Äußerungen in denen Israel delegitimiert (Stichwort „Existenzrecht“) oder dämonisiert (ua „Israelis sind die neuen Nazis“) wird, bewegen sich außerhalb von legitimer Kritik bsp. an Besatzungspraktiken. Das dritte „D“ steht für „doppelte Standards“. Darunter werden Narrative subsumiert, die exklusiv für Israel gelten sollen (u.a. Zuschreibungen wie „Kindermörder Israel“), aber bei anderen territorialen Konflikten in der Welt nicht angeführt werden und dabei Bezug nehmen auf historisch antisemitsche Mythen wie z.B. der „Blutmordlegende“ des Antijudaismus. Das Narrativ „aus den Holocaust Überlebende sind selbst Nazis geworden“ zählt dabei zu den am stärksten verbreiteten Narrativen des israelbezogenen Antisemitismus.
Zum Weiterlesen:
Der Spiegel (2020): Berliner Tupamaros-Anschlag 1969: Dieter Kunzelmann und der „Judenknax“.
Hagail (2021): Der 3-D-Test zu israelbezogenem Antisemitismus.
Bundeszentrale für politische Bildugn (2021): Israelbezogener Antisemitismus.
OK
Der Kolonisator, der im anderen Menschen ein Tier sieht, nur um sich selber ein ruhiges Gewissen zu verschaffen, dieser Kolonisator wird objektiv dahingebracht, sich selbst in ein Tier zu verwandeln. (…) Man erzählt mir von Fortschritt und geheilten Krankheiten. Ich aber spreche von zertretenen Kulturen, (…) von Tausenden hingeopferten Menschen. (…) Ich spreche von Millionen Menschen, denen man geschickt das Zittern, den Kniefall, die Verzweiflung (…) eingeprägt hat.
Richtig!
Der Kolonisator, der im anderen Menschen ein Tier sieht, nur um sich selber ein ruhiges Gewissen zu verschaffen, dieser Kolonisator wird objektiv dahingebracht, sich selbst in ein Tier zu verwandeln. (…) Man erzählt mir von Fortschritt und geheilten Krankheiten. Ich aber spreche von zertretenen Kulturen, (…) von Tausenden hingeopferten Menschen. (…) Ich spreche von Millionen Menschen, denen man geschickt das Zittern, den Kniefall, die Verzweiflung (…) eingeprägt hat.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Aimé Césaire (1913-2008) war afrokaribisch-französischer Schriftsteller und Politiker, Begründer des Konzepts der Négritude, einer Black-Consciousness-Bewegung, die danach strebte, Schwarze Menschen von kolonialer Herrschaft zu befreien.
Quelle:
Aimé Césaire (1968): Über den Kolonialismus. Berlin: Wagenbach. S. 21-23.
Kontext:
In seiner 1950 entworfenen Rede „Über den Kolonialismus“, aus dem das Zitat stammt, kritisiert Cesaire, dass der Kolonialismus vorgebe, „zivilisieren“ zu wollen, sein wahres Ziel jedoch immer nur die Ausbeutung war (1968: 8). Die Kolonisierten sowie die europäischen Proletarier*innen hätten dies schon längst verstanden (1968: 6). Cesaire baut hier eine problematische Verbindungslinie zwischen Holocaust und kolonialem Genozid, als er schreibt „was er [der europäische Bürger] Hitler nicht verzeiht, [ist] nicht das Verbrechen an sich (…) sondern, dass es das Verbrechen gegen den weißen Menschen ist“ (1968: 12). Als Alternative hat der Wissenschaftler Michael Rothberg das Konzept der multidirektionalen Erinnerungskultur entworfen, die unterschiedliche Gewalterfahrungen nicht in Konkurrenz zueinander stellt.
Zum Weiterlesen:
*Aimé Césaire (1968): Über den Kolonialismus. Berlin: Wagenbach.
*Der Freitag (Felix Alster, 28.05.2020): War doch nicht so schlimm. Im Streit über den Postkolonialisten Achille Mbembe zeigt Deutschland, wie provinziell seine Erinnerungskultur ist.
OK
„Wir haben in letzter Zeit ein enormes Wachstum der jüdischen Bevölkerung unserer Stadt erlebt, hauptsächlich aufgrund der täglichen Ankunft und Ansiedlung vieler neuer Familien aus verschiedenen Orten. Wenn dieser Zustrom von Besiedlung hier für einige Zeit anhält, wird Kavalla innerhalb weniger Jahre das Aussehen einer vollständig jüdischen Stadt erwerben und in ein zweites Saloniki umgewandelt werden. Diese Ansiedlung wird leider erheblich durch die drei großen jüdischen Fabriken erleichtert, die in unserer Stadt existieren und Allatini, Vix und Eskenazy gehören. Nach und nach soll hier die derzeitigen griechische Arbeiterschaft durch eine jüdische ersetzt werden. Wenn Eure Exzellenz zustimmt, dass wir in Zusammenarbeit mit der [örtlichen griechisch-orthodoxen] Gemeinschaft verschiedene ernsthafte Maßnahmen gegen die Juden ergreifen und einen systematischen Wirtschaftskrieg gegen sie führen, können wir diesen Zustrom wahrscheinlich ein wenig steuern und ihre von Tag zu Tag wachsende Besiedlung hier eindämmen. „
Richtig!
„Wir haben in letzter Zeit ein enormes Wachstum der jüdischen Bevölkerung unserer Stadt erlebt, hauptsächlich aufgrund der täglichen Ankunft und Ansiedlung vieler neuer Familien aus verschiedenen Orten. Wenn dieser Zustrom von Besiedlung hier für einige Zeit anhält, wird Kavalla innerhalb weniger Jahre das Aussehen einer vollständig jüdischen Stadt erwerben und in ein zweites Saloniki umgewandelt werden. Diese Ansiedlung wird leider erheblich durch die drei großen jüdischen Fabriken erleichtert, die in unserer Stadt existieren und Allatini, Vix und Eskenazy gehören. Nach und nach soll hier die derzeitigen griechische Arbeiterschaft durch eine jüdische ersetzt werden. Wenn Eure Exzellenz zustimmt, dass wir in Zusammenarbeit mit der [örtlichen griechisch-orthodoxen] Gemeinschaft verschiedene ernsthafte Maßnahmen gegen die Juden ergreifen und einen systematischen Wirtschaftskrieg gegen sie führen, können wir diesen Zustrom wahrscheinlich ein wenig steuern und ihre von Tag zu Tag wachsende Besiedlung hier eindämmen. „
Jahr:
Autor*inneninfo:
Nikolaos Souidas (griechischer Vizekonsul in Kavalla) an den Außenminister Alexandros Skouzes, Kavalla, 29. September 1907, Nr. 407.
Quelle:
Historisches Archiv des griechischen Außenministeriums, Akte 1907/5
Kontext:
Das vermeintliche Übergewicht der jüdischen Gemeinde der Hafenstadt Saloniki (unter den 61.439 Einwohner waren 39% jüdischer Abstammung bei der ersten griechischen Volkszählung im Jahr 1913), wurde als negativer Faktor für die Region gesehen. Kavalla war der zweite Hafen der Region. Nach der osmanischen Volkszählung von 1905 wurde es hauptsächlich von griechischsprachigen orthodoxen Christen (11.242) und muslimischen Türken (8.562) sowie 1.862 Juden und rund 1.000 nicht registrierten slawischen Reisenden bewohnt. Der griechisch-politisch-militärische Apparat hatte bereits seit 1906 einen drastischen Wirtschaftskrieg geführt, verbunden mit einer Reihe von Terroranschlägen, gegen die kleineren bulgarischen Gemeinden in Saloniki und Kavalla. Die Stadt wurde schließlich nach dem zweiten Balkankrieg 1913 in den griechischen Staat eingegliedert.
Zum Weiterlesen:
Mark Mazower, Saloniki, Stadt der Geister. Christen, Moslems und Juden, 1430-1950. N. York: Alfred A. Knopf, 2005, S.252-254; Αθανάσιος Σουλιώτης Νικολαΐδης, Ο Μακεδονικός Αγών. Η Οργάνωσις Θεσσαλονίκης, 1906-1908. Απομνημονεύματα, Thessaloniki: Society for Macedonian Studies – Institute for Balkan Studies, 1959.
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