Ukraine: Paul Celan.
Paul Celan war ein jüdischer deutschsprachiger Lyriker, der 1920 in Czernowitz, der heutigen Ukraine, geboren wurde. Er hieß ursprünglich Paul Antschel, später rumänisiert Ancel, woraus das Anagramm Celan entstand. Paul Celan gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts.
Random Quotes
Falsch!
Leider falsch.
Versuch's nochmal!
Die Antwort war
OK
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus
Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith
Richtig!
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus
Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith
Jahr:
Autor*inneninfo:
Quelle:
Paul Celan (1968): Todesfuge. Der Sand aus den Urnen.
Kontext:
Celans „Todesfuge“ gehört zu den eindrücklichsten Werken deutscher Nachkriegslyrik. In wenigen Zeilen vermag das Werk die Genoziderfahrung der europäischen Juden in Worte zu verpacken.
Zum Weiterlesen:
https://youtu.be/BP-JyOXllzI
OK
Nur wenige ihrer Kinder (…) lernen Englisch. (…) Sie importieren viele Bücher aus Deutschland. (…) [Z]wei von sechs Verlagshäusern gehören vollständig den Deutschen, zwei sind halb deutsch, halb englisch und zwei sind ganz englisch (…). Die Schilder in unseren Straßen sind in beiden Sprachen gehalten, manchmal sogar nur in Deutsch (…). Bald werden sie uns zahlenmäßig überlegen sein, sodass all die Vorteile, die wir haben (…) nicht ausreichen werden, um unsere Sprache zu erhalten. Auch unsere Regierung gerät dadurch ins Wanken.
Richtig!
Nur wenige ihrer Kinder (…) lernen Englisch. (…) Sie importieren viele Bücher aus Deutschland. (…) [Z]wei von sechs Verlagshäusern gehören vollständig den Deutschen, zwei sind halb deutsch, halb englisch und zwei sind ganz englisch (…). Die Schilder in unseren Straßen sind in beiden Sprachen gehalten, manchmal sogar nur in Deutsch (…). Bald werden sie uns zahlenmäßig überlegen sein, sodass all die Vorteile, die wir haben (…) nicht ausreichen werden, um unsere Sprache zu erhalten. Auch unsere Regierung gerät dadurch ins Wanken.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Benjamin Franklin (1706-1790) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, Naturwissenschaftler, Erfinder und Politiker. Er war ein Autor der Unabhängigkeitserklärung der USA.
Quelle:
Brief von Benjamin Franklin an Peter Collinson: The Support of the Poor, 9. Mai 1753.
Kontext:
Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich die ersten wichtigen politischen Unabhängigkeitsdiskurse in den Kolonien Nordamerikas. In Europa herrschten Kriege und Konflikte, die zwischen 1756 und 1763 im ‚Siebenjährigen Krieg‘ mündeten. Dadurch wurden die Kolonien in Amerika noch wichtiger für die Finanzen der verschuldeten und kriegstreibenden Staatshaushalte der Kolonialregime in Europa. Die Brit:innen erhöhten die Steuern auf Tee und Zucker in den britischen Kolonien. Wenige Jahre später, 1774, kam es zur Gründung der separatistischen ‘Boston Tea Party’ und 1775 zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. In diesem Zitat beklagt sich Benjamin Franklin über die fehlende Integrationsbereitschaft der deutschen Migrant:innen. Franklin fürchtet eine deutsche Parallelgesellschaft.
Zum Weiterlesen:
*Eske Wollrad (2005): Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. Königstein im Taunus.: Ulrike Helmer.
OK
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Richtig!
Ein Teil des Mehrprodukts aus Afrika wurde dazu verwandt, die Lage der europäischen Arbeiter zu verbessern und diente als Bestechung, um letztere weniger revolutionär zu machen. Diese Bestechung nahm die Form von Lohnerhöhungen, besseren Arbeitsbedingungen und umfangreicheren Sozialleistungen an. Die Gewinne aus der Kolonialherrschaft verteilten sich auf vielerlei Arten in der gesamten europäischen Gesellschaft. (…) Indessen erzielte der Kapitalist dadurch nur höhere Gewinne. Der Absatz erhöhte sich und die einheimischen Pflanzer an der Elfenbeinküste und in Kolumbien erhielten trotzdem keine höheren Preise.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Walter Rodney (1942-1980) war ein marxistischer Historiker und Politiker aus Guyana. In einer Arbeiterfamilie geboren, hat er in Guyana und auf Jamaika studiert und u.a. in Hamburg und in Tansania gelehrt. 1980 wurde er während des Wahlkampfes für die Working People’s Alliance bei einem Bombenanschlag umgebracht. Eine Untersuchungskommission befand 2015, dass der Anschlag von staatlichen guayanischen Stellen ausging.
Quelle:
Zitat: Walter Rodney (1975: 173).
Bild: Wikimedia
Kontext:
Von kolonialen Eroberungen und Ausbeutung profitierten vor allem die involvierten europäischen Unternehmen und die Staatskassen der Kolonialmächte. Die den kolonisierten Gebieten geraubten Ressourcen und die Ausbeutung der Menschen führten aber auch dazu, Konflikte zwischen Arbeit und Kapital in den Metropolen zu entschärfen, indem die Arbeiterklassen einen Anteil an der kolonialen Ausbeutung erhielten, bspw. indem Konsumgüter wie Zucker und Kaffee für sie günstig erhältlich wurden. Dadurch wurde die europäische Arbeiterklasse ermutigt, sich mit der herrschenden Klasse ihres Landes zu solidarisieren anstatt mit den Ausgebeuteten anderer Kontinente. Um diese „Solidarisierung“ zu erreichen, wurden auch Chauvinismus, Rassismus und der Volksbegriff genutzt.
Zum Weiterlesen:
*Walter Rodney (1975): Afrika. Die Geschichte einer Unterentwicklung. Berlin: Klaus Wagenbach.
*Benedict Anderson (2005): Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines erfolgreichen Konzepts. Frankfurt am Main: Campus.
OK
[D]as Leben [ist] nur eine Bewegung der Glieder […]. Denn was ist das Herz, wenn nicht eine Feder, was sind die Nerven, wenn nicht viele Stränge und was die Gelenke, wenn nicht viele Räder, die den ganzen Körper […] in Bewegung setzen […]?
Richtig!
[D]as Leben [ist] nur eine Bewegung der Glieder […]. Denn was ist das Herz, wenn nicht eine Feder, was sind die Nerven, wenn nicht viele Stränge und was die Gelenke, wenn nicht viele Räder, die den ganzen Körper […] in Bewegung setzen […]?
Jahr:
Autor*inneninfo:
Thomas Hobbes (1588-1679) war ein englischer Philosoph, der sich vor allem mit politischer Theorie beschäftigt hat. Er gilt als einer der bedeutendsten liberalen Denker Europas.
Quelle:
Thomas Hobbes 2011 (Orig. 1650): Leviathan. Frankfurt: Suhrkamp, S. 17.
Kontext:
Eine der Vorbedingungen kapitalistischer Entwicklung war die Disziplinierung von Körpern, sodass diese zu reiner Arbeitskraft werden konnten. Es sollte eine neue Art von Individuum hervorgebracht werden, dass nützlich für das aufstrebende Bürgertum ist. So wurde wie in diesem Zitat auch der Körper als nützliche Maschine verstanden. Im Denken dieser Zeit wurde versucht, die Natur (inkl. menschlicher Körper) rational zu erklären und damit kontrollierbar zu machen.
Zum Weiterlesen:
*Silvia Federici (2012): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum kritik & utopie.
OK
Afrikanische Frauen waren, lange bevor sie sich dem ‚offiziellen‘ Befreiungskampf anschlossen, schon Teil einer andauernden Geschichte des Widerstands gegen den Kolonialismus. (…) Sie hatten nicht nur aktiv an Protesten teilgenommen, sondern auch in vielen Fällen eine Führungsposition übernommen, bei der Organisation von Protesten, Streiks, Demonstrationen, Kampagnen der Arbeitsverweigerung, des zivilen Ungehorsams und anderer Formen des Widerstands in der Geschichte ihrer Nationen.
Richtig!
Afrikanische Frauen waren, lange bevor sie sich dem ‚offiziellen‘ Befreiungskampf anschlossen, schon Teil einer andauernden Geschichte des Widerstands gegen den Kolonialismus. (…) Sie hatten nicht nur aktiv an Protesten teilgenommen, sondern auch in vielen Fällen eine Führungsposition übernommen, bei der Organisation von Protesten, Streiks, Demonstrationen, Kampagnen der Arbeitsverweigerung, des zivilen Ungehorsams und anderer Formen des Widerstands in der Geschichte ihrer Nationen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Micere Mugo (geb. 1942) ist kenianische Autorin, Dichterin und Aktivistin. Sie musste Kenia 1982 aufgrund ihres politischen Aktivismus verlassen.
Quelle:
Micere Mugo (2010): Die Rolle der Frauen in afrikanischen Befreiungsbewegungen – Ein illustratives Beispiel aus Kenia. In: Africavenir (Hrsg.): 50 Jahre afrikanische Un-Abhängigkeiten – Eine (selbst)kritische Bilanz, S.48-55.
Kontext:
Frauen spielten in Widerstandsbewegungen eine wichtige Rolle: in Europa (s. für einen historischen Überblick Federici 2012), in Lateinamerika (s. für die mexikanische Revolution Linhard 2005) oder in Asien (s. für die Philippinen im Zweiten Weltkrieg Rheinisches JournalistInnenbüro & recherche international e.V. 2008). In Westafrika gab es im 18. und 19. Jahrhundert die kämpferischen Dahomey, die Stanley Alpern in seinem Buch „Amazons of Black Sparta“ (2011) beschreibt. Auch beim Mau-Mau-Krieg gegen die deutschen Kolonialherr:innen gibt es Zeugnisse weiblicher Kämpfer:innen (Mugo 2004), ebenso wie in den Unabhängigkeitsbewegungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (s. für Zimbabwe Sinclair 1996).
Zum Weiterlesen:
*Micere Githae Mugo (2004): Muthoni Wa Kirima: Mau Mau woman field marshal: interrogation of silencing, erasure, and manipulation of female combatants‘ texts. Harare: Sapes Books.
*Stanley B. Alpern (2011): Amazons of Black Sparta: The Women Warriors of Dahomey. New York: New York University Press.
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum kritik & utopie.
*Ingrid Sinclair (1996): Flame. (Film über weibliche Guerillas im Unabhängigkeitskrieg in Zimbabwe).
*Rheinisches JournalistInnenbüro & recherche international e.V (2008): Die dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Unterrichtsmaterialien zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte.
*Tabea Alexa Linhard (2005): Fearless Women in the Mexican Revolution and Spanish Civil War. Columbia: University of Missouri Press.
OK
„Die deutsche Wissenschaft sollte bei dem allseitig aufgenommenen Kampf gegen die Schlafkrankheit (auch eine portugiesische Mission ist seit einigen Jahren tätig) nicht zurückbleiben. Den vereinigten Bemühungen der englischen, französischen, portugiesischen und deutschen Ärzte wird es hoffentlich gelingen, dieser mörderischen, auch unsere Kolonien ernstlich bedrohenden Seuche Herr zu werden.“
Richtig!
„Die deutsche Wissenschaft sollte bei dem allseitig aufgenommenen Kampf gegen die Schlafkrankheit (auch eine portugiesische Mission ist seit einigen Jahren tätig) nicht zurückbleiben. Den vereinigten Bemühungen der englischen, französischen, portugiesischen und deutschen Ärzte wird es hoffentlich gelingen, dieser mörderischen, auch unsere Kolonien ernstlich bedrohenden Seuche Herr zu werden.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Robert Koch (1843-1910) war ein deutscher Mikrobiologe und gilt als einer der Pioniere der bakteriologischen Forschung. Er erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Entdeckungen von Krankheitserregern, darunter das Tuberkulose-Bakterium (Mycobacterium tuberculosis) und den Cholera-Erreger (Vibrio cholerae), was ihm 1905 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin einbrachte.
Quelle:
Robert Koch (1904): „Über die Schlafkrankheit (Brief an den Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten)„
Kontext:
Medizinische Forschung spielte im Kolonialismus eine Schlüsselrolle. Nach Einschätzung des ehemaligen Leiters des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin (Universität Heidelberg) hätte Afrika ohne die Fortschritte in der Bekämpfung von Malaria und anderen Kranheiten niemals so kolonisiert werden können (SRF, 04.02.2021). Robert Koch experimentierte von 1906 bis 1906 mit dem arsenhaltige Mittel Atoxyl im heutigen Uganda. Ihm war bekannt, dass Atoxyl in hoher Dosis gefährlich ist. Koch spritze das Mittel in Intervallen von sieben bis zehn Tagen und nahm Schmerzen, Erblindung und den Tod tausender Menschen billigend in Kauf (ebds.). Dafür wurden die Kranken in sogenannten Konzentrationslagern gefangen gehalten. Das Konzept des KZ entnahm Koch den britischen Kolonisator:innen Südafrikas, die in diesen Lagern politische Gegner:innen inhaftierten (Bauche 2006). Die Lager dienten als Isolationsort der Kranken, damit sich Krankheiten nicht weiter verbreiteten, aber auch als Forschungsstätte, in dem Menschen zu medizinischen Versuchen gezwungen wurden „Da in den Konzentrationslagern eine genaue Beobachtung während längerer Zeit möglich sei, könne man hier am besten den empfehlenswerten Modus der Atoxylbehandlung ausfindig machen und beispielsweise auch eine etappenmäßige Therapie erproben“ (Robert Koch zitiert nach Bauch 2006).
Zum Weiterlesen:
*Manuela Bauche 2006: Robert Koch, die Schlafkrankheit und Menschenexperimente im kolonialen Ostafrika. In: Freiburg Postkolonial/Orte
OK
Wir sind nach Gottes Ebenbild gemacht, aber wir werden wie Tiere behandelt. (…) England wird es nicht gut gehen (…) solange es Herren und Leibeigene gibt!
Richtig!
Wir sind nach Gottes Ebenbild gemacht, aber wir werden wie Tiere behandelt. (…) England wird es nicht gut gehen (…) solange es Herren und Leibeigene gibt!
Jahr:
Autor*inneninfo:
John Ball (1335-1381) war englischer Priester, wurde aber exkommuniziert. Er trat für soziale Gerechtigkeit ein und war der intellektuelle Anführer des englischen Bauernaufstands. Mehrfach festgenommen, wurde er einmal von Bäuer:innen befreit. Ball wurde in Anwesenheit von König Richard II hingerichtet (gehängt, ausgeweidet und viergeteilt).
Quelle:
R. B. Dobson (1983: 371) zitiert nach Silvia Federici (2014: 35)
Kontext:
Es gab in ganz Europa Widerstände gegen die feudale Herrschaft und die Macht der Kirche. Nicht nur in England, aus dem das Zitat stammt, auch in Ypres und Brügge gab es im Jahr 1324 Aufstände (Federici 2014: 41). Sie verlangten eine gleichberechtigte gesellschaftliche Stellung zum Adel. Auch in Bremen weigerten sich Bäuer:innen, ihre Abgaben zu zahlen, und wurden von Bischof im Jahr 1234 bestraft (ebd.: 34). In Florenz übernahmen Textilarbeiter:innen 1379 die Macht in der Stadt und errichteten eine Arbeiter:innenregierung, die aber 1382 besiegt wurde (ebd.: 43). In den meisten Fällen beschränkten sich die Aufständischen nicht darauf, bessere Arbeits- oder Lebensbedingungen zu verlangen, sondern wollten eine völlig neue Gesellschaftsordnung schaffen (ebd.: 46).
Zum Weiterlesen:
*Silvia Federici (2014): Caliban und die Hexe: Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien, mandelbaum kritik & utopie.
OK
Ich spreche für die Millionen von Menschen, (…) die reduziert werden darauf nur einen flüchtigen Blick auf das Leben derer, die im Überfluss leben, zu erhaschen. Ich spreche für die Millionen Frauen, die unter ihnen dem von Männern aufgezwungenen Ausbeutungssystem leiden. Frauen, die kämpfen und die mit uns verkünden, dass der Sklave, der nicht seine eigene Revolte anzettelt, kein Mitleid verdient. Denn er ist gefangen in der Illusion, dass sein Herr ihn einmal befreien wird. Freiheit kann aber nur im Kampf gewonnen werden und ich rufe alle unsere Schwestern aller Rassen auf, in die Offensive zu gehen.
Richtig!
Ich spreche für die Millionen von Menschen, (…) die reduziert werden darauf nur einen flüchtigen Blick auf das Leben derer, die im Überfluss leben, zu erhaschen. Ich spreche für die Millionen Frauen, die unter ihnen dem von Männern aufgezwungenen Ausbeutungssystem leiden. Frauen, die kämpfen und die mit uns verkünden, dass der Sklave, der nicht seine eigene Revolte anzettelt, kein Mitleid verdient. Denn er ist gefangen in der Illusion, dass sein Herr ihn einmal befreien wird. Freiheit kann aber nur im Kampf gewonnen werden und ich rufe alle unsere Schwestern aller Rassen auf, in die Offensive zu gehen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Thomas Sankara (1949-1987) war Revolutionär, Panafrikanist und Internationalist. Er wurde 1983 durch einen Putsch Präsident Burkina Fasos und 1987 durch ein vom Westen (CIA) unterstütztes Komplott ermordet. Sein Nachfolger, Blaise Compaoré wurde 2014 aus dem Amt gejagt nach 27 Jahren Amtszeit. 2021 wurde in Compaorés Abwesenheit ein Verfahren vor einem Militärgericht gegen ihn eröffnet wegen Verdachts an Beteiligung an der Ermordung von Thomas Sankara.
Quelle:
Kontext:
Während der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegung forderten die ehemaligen Kolonien eine Demokratisierung der Welt, bspw. der UNO. Wie bei Sankara wurden Themen wie Gender, Umwelt und Demokratie mit kolonialer Beherrschung und für radikale politische Reformen gekämpft. Ab den 1990er Jahren breitete sich die TINA-Doktrin aus (There-is-no-Alternative, siehe Thatcher) und gegebene Verhältnisse wie die neoliberale Marktdemokratie wurde als einzig mögliches System verkauft. Der Diskurs änderte sich. Von der Demokratisierung der Weltstrukturen fokussierte man sich auf die Demokratisierung innerhalb von Staaten, während globale Ungerechtigkeit bestehen blieb. Im Gegensatz zu vielen neoliberalen Regierungen im Westen in den 1980er Jahren waren in einigen Ländern des Trikont noch Alternativen denkbar. Sankaras Regierung enthielt so viele Frauen wie in keinem afrikanischen Land, seine Leibwache waren Frauen auf Motorrädern. Er verbot Beschneidung, Polygamie und propagierte Verhütung. In seiner Regierungszeit wurden die staatlichen Luxusautos verkauft und billige Staatsfahrzeuge angeschafft, Bildungs- und Gesundheitsversorgung verbessert, eine Landreform durchgeführt, die Wiederaufforstung forciert und internationale Entwicklungshilfe abgelehnt, da er sagte: „Der, der dir zu essen gibt, kontrolliert dich“ („He who feeds you controls you“, siehe Shuffield 2006).
Zum Weiterlesen:
*Robin Shuffield (2006): Thomas Sankara. The Upright Man.
*AfricAvenir (Hrsg., 2016): Thomas Sankara. Die Ideen sterben nicht!
*David Scott (2017): From the right to trade to Good Governance.
*Anthony Anghie (2004): Imperialism, Souvereinity and the Making of International Law. New York: Cambridge University Press.
OK
Wer Ariel Scharon kritisiert, wird von bestimmten Leuten in Deutschland in die Ecke des Antisemitismus gestellt. Das verbitte ich mir auf das Schärfste. Ich fürchte, dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland gibt, leider, die wir bekämpfen müssen, mehr Zulauf verschafft hat als Herr Scharon und in Deutschland ein Herr Friedman mit seiner intoleranten und gehässigen Art. Überheblich. Das geht so nicht, man muss in Deutschland Kritik an der Politik Israels üben dürfen, ohne in diese Ecke geschoben zu werden.
Richtig!
Wer Ariel Scharon kritisiert, wird von bestimmten Leuten in Deutschland in die Ecke des Antisemitismus gestellt. Das verbitte ich mir auf das Schärfste. Ich fürchte, dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland gibt, leider, die wir bekämpfen müssen, mehr Zulauf verschafft hat als Herr Scharon und in Deutschland ein Herr Friedman mit seiner intoleranten und gehässigen Art. Überheblich. Das geht so nicht, man muss in Deutschland Kritik an der Politik Israels üben dürfen, ohne in diese Ecke geschoben zu werden.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Deutschland: Jürgen Möllemann
Möllemann (1945-2003) war FDP-Politiker und bekleidete zwischen 1987 und 1991 das Amt des Bundesministers für Bildung und des Bundeswirtschaftsministers zwischen 1991 und 1993. In der sog. Möllemann-Affäre 2002/2003 rief Möllemanns scharfe Kritik am Vorgehen Israels gegenüber Palästinensern und dem geäußerten Verständnis für Selbstmordattentate parteiübergreifend Widerspruch und Kritik hervor.
Quelle:
heute Journal (16.05.2002): Interview mit Jürgen Möllemann
Kontext:
Möllemann gibt in dem Zitat an, dass nicht antisemitische Stereotype und Judenhass Antisemitismus stärkt, sondern macht das Vorgehen der damaligen israelischen Regierung sowie Äußerungen des damaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, für Antisemitismus verantwortlich. Die Verantwortung für Antisemitismus alleinig der israelischen Regierung zuzuschieben, setzt sich auch heute fort. In der 2019 veröffentlichten Studie zu Antisemitismus in Deutschland des World Jewish Congress gaben 22 Prozent der Befragten an, diesem Narrativ zuzustimmen.
Zum Weiterlesen:
Spiegel (2002): FDP: Für den Zentralrat der Juden ist Möllemann ein Antisemit.
Statista.com (2019): Einstellungen in Deutschland zu antisemitischen Aussagen.
OK
Die Polizei kommt, um unsere Mieten einzutreiben. Die Schutzinstitution für Aboriginals findet, dass es wichtig ist für colored Menschen, ihre Miete zu bezahlen. Aber weiße Menschen haben nie daran gedacht, Miete zu bezahlen für das ganze Land, dass sie von unseren Vorfahren weggenommen haben.
Richtig!
Die Polizei kommt, um unsere Mieten einzutreiben. Die Schutzinstitution für Aboriginals findet, dass es wichtig ist für colored Menschen, ihre Miete zu bezahlen. Aber weiße Menschen haben nie daran gedacht, Miete zu bezahlen für das ganze Land, dass sie von unseren Vorfahren weggenommen haben.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Mary Clarke, (Geburtsdatum ungekannt – 1984) war eine Koori-Aboriginal-Aktivistin. Das Zitat stammt aus einer Rede, die auf einem Treffen mit Journalist:innen aufgezeichnet wurde. Das Treffen richtete sich gegen die Vertreibung von einer Frau und ihrer Kindern aus ihrem Haus im Framlingham Settlement (Victoria, Australien).
Quelle:
Originalquelle: Zeitung Melbourse Argus (22.02.1951)
Wiedergedruckt in: Jan Chritchett (1998): Untold Stories: Memories and Lives of Victorian Kooris. Melbourne: Melbourne University Press, S. 4.
Kontext:
Australien war eine Siedlungskolonie von Großbritannien. 1770 beanspruchte James Cook Ost-Australien für die britische Krone. Auch die Idee einer Gefangenenkolonie kam von ihm, um die überfüllten britischen Gefängnisse zu entlasten. 1788 landete Captain Arthur Phillip mit 1500 Gefangenen in Sydney. Es wird geschätzt, dass zwischen 1788 und 1900 bis zu 90% der indigenen Bevölkerung Australiens durch eingeschleppte Krankheiten, Landvertreibungen und gewalttätige Konflikte getötet wurden. Es gab Massenerschießungen, Menschen wurden gruppenweise von Klippen gestürzt oder ihnen wurde mit Arsen oder anderen Stoffen vergiftetes Land angeboten (Behrendt 2012: 274). Nicht nur für George Reid, Politiker der Free Trade Party, der 1903 in einer Wahlansprache sagte: „Wir sollten ein weißes Australien haben“ (1904 wurde er Premierminister). Ein weißes Australien wurde über Jahrhunderte von der Politik als Ziel verfolgt. Auch die Proteste der Aboriginal Bevölkerung gehen weit zurück. 1938 fand ein Schweigemarsch statt, um an die 150 Jahre Landraub und Kolonisierung zu erinnern (creativespirits.info).
Zum Weiterlesen:
*Foley, Gary (1999): ATSIC: Flaws in the Machine. The Koori History Website.
*John Harris (2003): Hiding the Bodies: the myth of the humane colonisation of Australia. In: Aboriginal History Journal. Canberra: Australian Centre for Indigenous History, S. 79-104.
*Larissa Behrendt (2013): Indigenous Australia for Dummies. Canberra: International Journal of Critical Indigenous Studies, S. 53f. (Rezension)
*creativespirits.info: Aboriginal timeline: Protest.
OK
wunderbar onschamhafft menschen beyderlei geschlecht undereinander als die wilden Thyr: etlich allein die Scham bedecken / die andern nackend / all schwartz
als die wir bei uns Moren nenn umblauffen: der Moren land sich auch da anheben: Ire wonungen und hüser gleichen sich den hütten als die armen dorfleut in unsern landen über die backöffen machen (…) Diß volck braucht noch nympt bei ynen gantz kein gelt (…) / do geben sie ware umb ware (…)
Richtig!
wunderbar onschamhafft menschen beyderlei geschlecht undereinander als die wilden Thyr: etlich allein die Scham bedecken / die andern nackend / all schwartz
als die wir bei uns Moren nenn umblauffen: der Moren land sich auch da anheben: Ire wonungen und hüser gleichen sich den hütten als die armen dorfleut in unsern landen über die backöffen machen (…) Diß volck braucht noch nympt bei ynen gantz kein gelt (…) / do geben sie ware umb ware (…)
Jahr:
Autor*inneninfo:
Balthazar Sprenger (vor 1500-1509 oder 1511) war Handlungsreisender aus Tirol und reiste im Auftrag der Bankiers Welser nach Afrika und Indien. Er nahm 1505 als Vertreter des Augsburger Handelshaus Welser an einer portugiesischen Expeditionsfahrt teil, um neue Märkte zu erkunden. Die Reise führte ihn um den afrikanischen Kontinent herum bis nach Indien. Das Zitat stammt aus seinem Reisetagebuch.
Quelle:
*Originalquelle: Balthazar Sprenger (1509). In: Beate Borowka-Clausberg (1999): Balthasar Sprenger und der frühneuzeitliche Reisebericht. München: ludicium, S. 198. In: Elisabeth Dulko et al: Afrikabilder. Dokumentation einer Tagungsreihe zum Afrikadiskurs in den Medien und zum Alltagsrassismus in Deutschland, S. 10.
Kontext:
Die Vernichtung indigener Gesellschaften weltweit wurde moralisch dadurch legitimiert, dass diese nicht richtige Menschen seien, sondern eher der Natur angehörten. Als tiergleich oder tierähnlich wurden den kolonisierten Menschen keine Rechte als Menschen zugesprochen. Dadurch konnte auch einfach das Land, auf dem sie lebten, und ihre Ressourcen geraubt werden, weil diese als ohne Besitzer:in definiert wurden. Die Gleichsetzung von indigenen Menschen mit Tieren ist immer noch aktuell, wie Beispiele aus vielen Erdteilen zeigen (Welt, 13.10.2017: Museum in China entfernt nach Rassismusvorwürfen Fotos aus Afrika-Ausstellung).
Zum Weiterlesen:
*Aïssatou Bouba (2013): Afrika in frühen Schriften der deutschen Neuzeit. Am Beispiel von „Die Merfart“ von Balthasar Sprenger.
*Maria Mies & Vandana Shiva (2016): Ökofeminismus. Die Befreiung der Frauen, der Natur und unterdrückter Völker, komplett überarbeitete und aktualisierte Neuauflage. Neu-Ulm: AG SPAK.
OK
In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die N**** sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.
Richtig!
In den heißen Ländern reift der Mensch in allen Stücken früher, erreicht aber nicht die Vollkommenheit der temperierten Zonen. Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die gelben Inder haben schon ein geringeres Talent. Die N**** sind tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Immanuel Kant (1724-1804) war der bekannteste deutsche Philosoph der Aufklärung. Er hat fast sein gesamtes Leben in Königsberg verbracht. Er war bei der Prägung der Rassentheorie für den deutschsprachigen Raum von zentraler Bedeutung.
Quelle:
Immanuel Kant (1764): Physische Geographie 2. T. 1. Abs. § 3 (IX 195). Königsberg: Göbbels und Unzer.
Kontext:
Obwohl die Aufklärung allgemein mit der Aufklärung die universellen Menschenrechte verbunden wird, war sie auch die Zeit der aufkommenden Rassentheorien. Die Vorstellung, dass alle Menschen gleich und frei waren, war eine Bedrohung für diejenigen, die von gesellschaftlichen Ungleichheiten profitierten. Darum brauchte es eine parallele Theorie, die belegten sollte, warum einige eben doch nicht ganz gleichwertig sein können (siehe oben Adorno und Horkheimer und ihre „Die Dialektik der Aufklärung“). Immanuel Kant versuchte, eine „Rassenhierarchie“ zu konstruieren, die auf „Rationalität“, „Moral“, „Mündigkeit“, „Erziehbarkeit“ und „Faulheit“ als Merkmale des Andersseins aufbaute. Er platzierte den weißen Mann im Zentrum dieser Ideologie und machte ihn zur Norm, an der Fortschritt gemessen wurde. Die Abwertung von People of Color ging bei Kant so weit, dass er sich bei bestimmten Weltregionen fragte, warum sie überhaupt existierten.
Zum Weiterlesen:
*Peggy Piesche (2005): Der „Fortschritt“ der Aufklärung – Kants „Race“ und die Zentrierung des weißen Subjekts. In: Maureen Maisha Eggers et al. (Hrsg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster: Unrast, S. 30-39.
*Bayrischer Rundfunk (17.09.2020): „Philosophen der Aufklärung: Waren Hegel, Kant und Co. Rassisten?„
OK
„Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute (Leibeigene) gehalten hat […], dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergießen […] erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten […]. Darum erfindet sich mit der Schrift, dass wir frei sind […].“
Richtig!
„Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute (Leibeigene) gehalten hat […], dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergießen […] erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten […]. Darum erfindet sich mit der Schrift, dass wir frei sind […].“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Der Verfasser ist umstritten. Verabschiedet wurde der Text nach einer Bauernversammlung in Memmingen im Rahmen des Deutschen Bauernkriegs (1524-26).
Quelle:
Zitat: Zwölf Artikel der Bauernschaft.
Bild: Cleveland Museum of Art, Public domain, via Wikimedia Commons.
Kontext:
Im Nachgang der Reformation sahen sich viele Bauern:Bäuerinnen darin bestätigt, dass die bisherige Gesetzeslage nicht dem Willen Gottes entsprach und ihnen Unrecht getan wurde. Sie argumentieren mit der Bibel gegen die kirchlich sanktionierte Ordnung. Die Zwölf Artikel der Bauernschaft gelten als frühe Forderung nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa.
Neben der Abschaffung der Leibeigenschaft wird unter anderem das Recht auf Jagd und Fischerei auf gemeinschaftlichem Land/Wasser, die Freiheit, einen Pfarrer zu wählen und abzusetzen sowie eine unabhängige Gerichtsbarkeit gefordert. Die Aufständigen beriefen sich explizit auf Martin Luther (1483-1546), der den Aufstand jedoch ablehnte und zur Niederschlagung der Bauernaufstände aufrief. Die Niederschlagung folgte und die Zwölf Artikel der Bauernschaft traten nicht in Kraft.
Zum Weiterlesen:
*Sueddeutsche (Julia Huber, 06.01.2018): Im Allgäu liegt ein Ursprung der Menschenrechte.
*Gesamter Urtext: Webarchive.
OK
Die Verfassung, nach der wir leben, vergleicht sich mit keiner der fremden; viel eher sind wir (…) ein Vorbild (…). Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Nach dem Gesetz haben in den Streitigkeiten der Bürger alle ihr gleiches Teil, der Geltung nach aber hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst.
Richtig!
Die Verfassung, nach der wir leben, vergleicht sich mit keiner der fremden; viel eher sind wir (…) ein Vorbild (…). Mit Namen heißt sie, weil der Staat nicht auf wenige Bürger, sondern auf eine größere Zahl gestellt ist, Volksherrschaft. Nach dem Gesetz haben in den Streitigkeiten der Bürger alle ihr gleiches Teil, der Geltung nach aber hat im öffentlichen Wesen den Vorzug, wer sich irgendwie Ansehen erworben hat, nicht nach irgendeiner Zugehörigkeit, sondern nach seinem Verdienst.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Perikles (ca. 495 – 429 v.u.Z.) war Athener Feldherr und Politiker.
Quelle:
Thukydides (2002): Geschichte des Peloponnesischen Krieges. Hrsg. und übers. von Georg Peter Landmann. Düsseldorf/Zürich: Artemis und Winkler Verlag, (Buch II 37 und 40) Seite 111 ff. Die Jahreszahl (429 v.u.Z.) ist eine ungefähre Angabe.
Kontext:
Die Athener Demokratie wird oft als Grundlage für die heutige westliche Demokratie gesehen. An einigen Abstimmungsprozessen nahmen ein erheblicher Teil der Bevölkerung teil. Allerdings waren Frauen und versklavte Menschen vom Stimmrecht ausgeschlossen. Perikles wird ebenfalls dieser Satz zugeschrieben: „Die beste Frau ist die, die am wenigsten spricht.“ Der Stadtstaat Athen hatte außerdem zahlreiche Kolonien im Mittelmeerraum und an der Küste des Schwarzen Meeres. Die sogenannte Große Kolonisation fand vor allem von der Mitte des 8. bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts v.u.Z. statt. Erst wurden griechische Händler:innen sesshaft, dann auch Siedler:innen. Die vorher dort lebende Bevölkerung wurde vertrieben.
Während der Schuldenkrise von 2009 wurde die Situation in Griechenland als postkolonial beschrieben, da die griechische Innenpolitik von außen vorgegeben wurde (Troika aus IWF, EU-Kommission und EU-Zentralbank, Samaddar 2015).
Zum Weiterlesen:
*Elke Stein-Hölkeskamp (2015): Das archaische Griechenland. Die Stadt und das Meer. München: C.H. Beck, S. 96–121.
*Harry D. Schurdel (2015): Neue Siedlungsplätze gesucht. Athens Kolonien.
*Bundeszentrale für politische Bildung (2014): Grundzüge der athenischen Demokratie.
OK
Alle Mächte, welche in den gedachten Gebieten Souveränitätsrechte oder einen Einfluß ausüben, verpflichten sich, die Erhaltung der eingeborenen Bevölkerung und die Verbesserung ihrer sittlichen und materiellen Lebenslage zu überwachen und an der Unterdrückung der Sklaverei und insbesondere des N****handels mitzuwirken; sie werden ohne Unterschied der Nationalität oder des Kultus alle (…) Einrichtungen und Unternehmungen schützen und begünstigen, welche (…) dahin zielen, die Eingeborenen zu unterrichten und ihnen die Vortheile der Civilisation verständlich und werth zu machen.
Richtig!
Alle Mächte, welche in den gedachten Gebieten Souveränitätsrechte oder einen Einfluß ausüben, verpflichten sich, die Erhaltung der eingeborenen Bevölkerung und die Verbesserung ihrer sittlichen und materiellen Lebenslage zu überwachen und an der Unterdrückung der Sklaverei und insbesondere des N****handels mitzuwirken; sie werden ohne Unterschied der Nationalität oder des Kultus alle (…) Einrichtungen und Unternehmungen schützen und begünstigen, welche (…) dahin zielen, die Eingeborenen zu unterrichten und ihnen die Vortheile der Civilisation verständlich und werth zu machen.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Die Generalakte der Berliner Konferenz von 1885, aus der dieses Zitat stammt, war das Abschlussdokument der mehr als dreimonatigen Zusammenkunft. Teil nahmen das Deutsche Reich, die USA, das Osmanische Reich, Österreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Portugal, Russland, Spanien und Schweden-Norwegen. Afrikanische Vertreter:innen waren nicht zugegen.
Quelle:
Deutsches Reichsgesetzblatt (1885): Generalakte der Berliner Konferenz. Nr. 23, S. 225
Kontext:
Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck lud 1884 zur Berliner Konferenz ein, um die Grundlagen für die Aufteilung Afrikas in Kolonien und für den Handel festzulegen. Die in dem Dokument niedergeschriebenen Maßstäbe, die die europäischen Mächte als Schutzmacht für die Afrikaner*innen konstruierten, wurden in allen Kolonien verletzt: Unterdrückung, Gewalt und Willkür waren die koloniale Realität für die Kolonisierten (Zimmerer 2021). Kurz nach der Konferenz war fast der gesamte afrikanische Kontinent unter sieben europäischen Staaten aufgeteilt. 1914 war die Hälfte der Erdoberfläche und ein Drittel der Weltbevölkerung kolonisiert (Bertelsmann Universal-Lexikon 2006: 496).
Bismarck wird in der Geschichtspolitik als „vorsichtiger Kolonialpolitiker“ gehandelt (s. bpb 2015). Allerdings nicht, weil er dagegen war, andere Menschen zu unterwerfen und auszubeuten, sondern weil für ihn die Kosten den Nutzen überstiegen (ebd.).
Zum Weiterlesen:
*Bundeszentrale für politische Bildung (2015): Bismarck und der Kolonialismus.
*Jung & Naiv (29.10.2021): Historiker Jürgen Zimmerer über deutschen Völkermord & Kolonialismus – Folge 538.
OK
„Selbstverteidigung ist ein unveräußerliches Menschenrecht, und die Taktik der Konfrontation mit dem Regime wird sich ändern, um sicherzustellen, dass die Menschen ihr Recht auf Leib und Leben verteidigen.“
Richtig!
„Selbstverteidigung ist ein unveräußerliches Menschenrecht, und die Taktik der Konfrontation mit dem Regime wird sich ändern, um sicherzustellen, dass die Menschen ihr Recht auf Leib und Leben verteidigen.“
Jahr:
Autor*inneninfo:
Walter Rodney (1942-1980) war ein Historiker und Politiker aus Guyana, der durch einen Sprengstoffanschlag der guyanischen Armee ermordet wurde.
Quelle:
Zitat übersetzt nach: Walter Rodney (1979): People’s Power, no Dictator. Georgetown, Guyana: Working People’s Alliance.
Bild: By Unknown – Wikimedia, Gemeinfrei. Original publication: unknownImmediate source: Weekend Mirror News article, Fair use.
Kontext:
Das Zitat stammt aus der Rede „People’s Power, no Dictator“, die Walter Rodney 1979 gehalten hat. Rodney war panafrikanischer, marxistischer Historiker und politischer Aktivist. Er stammte aus dem südamerikanischen Guyana und war nach einem Studium in Mona (Jamaika) und London (UK) als Universitätsdozent in Tansania tätig, bis er 1974 Professor in Georgetown, Guyana wurde. Er engagierte sich politisch gegen die autoritärer werdende Regierung von Forbes Burnham. So entwickelt er in verschiedenen Reden die Ideen einer Selbstemanzipation der Werktätigen, der Volksmacht (People’s Power) und einer rassenübergreifenden Demokratie (multi-racial democracy). In dem Zitat wendet sich Rodney gegen die zunehmend diktatorische Regierung von Forbes Burnham und betont dagegen Selbstverteidigung als universales Menschenrecht.
Zum Weiterlesen:
*Walter Rodney 2023 [1971]: Wie Europa Afrika unterentwickelte. Berlin: Manifest Bücher.
*Bafta Sarbo (14.12.2023): Wie Walter Rodney den Marxismus weiterentwickelte, Jacobin.
*Massimiliano Tomba (2019): Insurgent Universality. An Alternative Legacy of Modernity. New York: Oxford University Press.
OK
Ergreift die Bürde des Weißen Mannes –
schickt die Besten aus, die ihr erzieht –
Bannt eure Söhne ins Exil
den Bedürfnissen eurer Gefangenen zu dienen;
in schwerem Geschirre aufzuwarten
verschreckten wilden Leuten –
euren neugefangenen verdrossenen Völkern,
halb Teufel und halb Kind.
Richtig!
Ergreift die Bürde des Weißen Mannes –
schickt die Besten aus, die ihr erzieht –
Bannt eure Söhne ins Exil
den Bedürfnissen eurer Gefangenen zu dienen;
in schwerem Geschirre aufzuwarten
verschreckten wilden Leuten –
euren neugefangenen verdrossenen Völkern,
halb Teufel und halb Kind.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Rudyard Kipling, 1865-1936, war britischer Schriftsteller und Autor des Dschungelbuchs.
Quelle:
Rudyard Kipling (1899): „The White Man’s Burden“, Ersterscheinung im McClure’s Magazine vom 12.02.1899.
Kontext:
„Die Bürde des weißen Mannes“ drückt das koloniale Sendungsbewusstsein aus, das nicht erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand, als Kipling das Gedicht schrieb. Europäische Kolonisation und christliche Mission wurden schon seit Jahrhunderten als Zivilisationsmissionen gerechtfertigt (Teno 2004). Kurz nachdem Kipling sein Werk veröffentlichte, erschien eine Satire darauf, ein Gedicht namens „The Brown Man’s Burden“ des Briten Henry du Pré Labouchère, in dem er schrieb, dass Kolonialismus keine Zivilisierungsmission ist und keinen positiven Einfluss auf das Leben der Kolonisierten habe, sondern imperialistische Dominierung von Anderen ist: „Der Verlust der braunen Mannes impliziert immer den Gewinn des weißen Mannes. (…) Lass alle deine Manifeste vor Menschenfreundlichkeit stinken. Und wenn er [the brown man] mit heidnischer Torheit es wagt, dies zu bestreiten. Dann im Namen der Freiheit, zögere nicht zu schießen.“
Zum Weiterlesen:
*Bausteine für eine nicht-rassistische Bildungsarbeit (2008): Die Bürde des weißen Mannes.
*Teno, Jean Marie (2004): „Gehet hin in alle Welt …“ Die deutsche Mission in Afrika. Dokumentarfilm. Frankreich/ Deutschland.
*Henry Labouchère (1899): The Brown Man’s Burden. London: Truth.
OK
Man durchgräbt die Erde auf der Jagd nach Reichtum (…). Wir (…) wundern uns noch, dass sie zuweilen auseinander bricht und zittert, also ob dies nicht in Wahrheit aus dem Unwillen der Mutter Erde gedeutet werden könnte. Wir dringen in ihre Eingeweide und suchen am Sitz der Schatten nach Schätzen, so als ob sie dort, wo man auf ihr gehen kann, nicht genügend gütig und fruchtbar wäre (…).
Richtig!
Man durchgräbt die Erde auf der Jagd nach Reichtum (…). Wir (…) wundern uns noch, dass sie zuweilen auseinander bricht und zittert, also ob dies nicht in Wahrheit aus dem Unwillen der Mutter Erde gedeutet werden könnte. Wir dringen in ihre Eingeweide und suchen am Sitz der Schatten nach Schätzen, so als ob sie dort, wo man auf ihr gehen kann, nicht genügend gütig und fruchtbar wäre (…).
Jahr:
Autor*inneninfo:
Plinius der Ältere war römischer Historiker.
Quelle:
Plinius, Historia naturalis 33,1. 33,33. 33,73
Kontext:
Im römischen Reich wurde die Mittelmeerregion für Städte- und Flottenbau weiträumig entwaldet. Der Boden wurde zerstört durch Bergbau, Metall- und Edelmetallgewinnung. Der römische Historiker Plinius der Ältere findet dafür in seinem Werk Naturgeschichte (Historia naturalis) sehr kritische Worte, in denen eine Reflexion über gesellschaftliche Naturbeziehungen und die Aneignung der Natur bereits anklingen. In dem Zitat beschreibt er die verheerenden Folgen der Goldgewinnung (Müller 2017).
Zum Weiterlesen:
*Franziska Müller (2017): Von grüner Hölle und grünem Gold. (Post)Koloniale gesellschaftliche Naturverhältnisse. In glokal: Connecting the dots. Lernen aus Geschichte(n) von Unterdrückung und Widerstand. Berlin.
*Franziska Müller (2020) “Can the subaltern protect forests? REDD+ compliance, depoliticization and Indigenous subjectivities”, Journal of Political
Ecology 27(1), p.419-435.
OK
Wir sind ein Volk, ein Volk. Wir haben überall ehrlich versucht in der uns umgebenden Volksgemeinschaft unterzugehen und nur den Glauben unserer Väter zu bewahren. Man läßt es nicht zu. Vergebens sind wir treue und an manchen Orten sogar überschwängliche Patrioten, vergebens bringen wir dieselben Opfer an Gut und Blut wie unsere Mitbürger, vergebens bemühen wir uns den Ruhm unserer Vaterländer in Künsten und Wissenschaften, ihren Reichtum durch Handel und Verkehr zu erhöhen. In unseren Vaterländern, in denen wir ja auch schon seit Jahrhunderten wohnen, werden wir als Fremdlinge ausgeschrien; oft von solchen, deren Geschlechter noch nicht im Lande waren als unsere Väter da schon seufzten.
Richtig!
Wir sind ein Volk, ein Volk. Wir haben überall ehrlich versucht in der uns umgebenden Volksgemeinschaft unterzugehen und nur den Glauben unserer Väter zu bewahren. Man läßt es nicht zu. Vergebens sind wir treue und an manchen Orten sogar überschwängliche Patrioten, vergebens bringen wir dieselben Opfer an Gut und Blut wie unsere Mitbürger, vergebens bemühen wir uns den Ruhm unserer Vaterländer in Künsten und Wissenschaften, ihren Reichtum durch Handel und Verkehr zu erhöhen. In unseren Vaterländern, in denen wir ja auch schon seit Jahrhunderten wohnen, werden wir als Fremdlinge ausgeschrien; oft von solchen, deren Geschlechter noch nicht im Lande waren als unsere Väter da schon seufzten.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Ungarn: Theodor Herzl.
Herzl (1860-1904) gilt als zentrale Figur des modernen Zionismus. Er kam 1860 in Pest, dem heutigen Budapest, in einer assimilierten jüdischen Familie zur Welt. Mit seiner 1896 vorgelegten Schrift „Der Judenstaat“ legte er den Grundstein für den späteren Staat Israel. Mit dem „Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“ reagierte Herzl auf den nur zwei Jahre zuvor in Paris stattgefundenen und offenkundig antisemitisch motivierten Prozess gegen den Artilleriehauptmann Alfred Dreyfus. Innerhalb der zionistischen Bewegung avancierte Herzls Schrift zur wegweisenden Vision eines in Palästina zu schaffenden jüdischen Staates.
Quelle:
Theodor Herzl (1896): Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Leipzig/Wien 1896, S. 12-22.
Kontext:
Herzl, als Korrespondent für die Wiener „Neue Freie Presse“ seit 1891 in Paris tätig, war Augenzeuge und Berichterstatter der Dreyfus Affäre.
Beim Entleeren des Papierkorbs des Militärattachés Max von Schwartzkoppen in der deutschen Botschaft in Paris fischte eine Putzfrau, die für den französischen Geheimdienst tätig war, am 25. September 1894 ein Schriftstück heraus, das sie dem Nachrichtenbüro des Kriegsministeriums übergab. Das bordereau war handschriftlich verfasst beinhaltete sensible militärische Informationen, wies allerdings keinen Verfasser auf.
Der Verdacht fiel schnell auf einen patriotischen und sehr ehrgeizigen jüdischen Artilleriehauptmann namens Alfred Dreyfus (1859 – 1935), der seit Januar 1893 eine zweijährige Schulung im Generalstab absolvierte und zurzeit in ein Pariser Infanterieregiment abkommandiert war. Am 14. Oktober 1894 wurde Dreyfus verhaftet.
Das Kriegsministerium bemüht, den Fall möglichst schnell abzuschließen und wenig an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Und doch wurden gezielte (wenn auch fingierte, wie sich später herausstellen sollte) Informationen an die Presse gegeben, die sich sogleich auf den Fall stürzte. Ob liberale oder konservative Zeitungen, die verbalen Flammenwerfer richteten sich – ungeachtet des Wahrheitsgehaltes der Anschuldigungen – auf den „Juden Dreyfus“. Als am 5. Januar 1895 der verurteilte Dreyfus die erniedrigende Prozedur der öffentlichen Degradierung über sich ergehen lassen musste, säumten 20 000 Schaulustige den Zaun der École Militaire oder kletterten auf die umliegenden Bäume und skandierten: „Tod dem Verräter! – Tod dem Juden!“
Herzl, der 1897 den ersten Zionistenkongress in Basel einberufen hatte, erkannte spätestens nach dem Revisionsprozess 1899 und der erneuten Verurteilung Dreyfus‘, dass es hier nicht um die Verurteilung eines x-beliebigen Offiziers, sondern um die Schuldzuweisung gegenüber einem „Juden“ ging. 1899 bekannte er in der „North American Review“: „Zum Zionisten hat mich der Prozeß Dreyfus gemacht.“
Zum Weiterlesen:
Theodor Herzl (1896): Der_Judenstaat.
Arte (2022): Eine Geschichte des Antisemitismus (3/4) – Emanzipation – Shoah: 1791 – 1945.
Bundeszentrale für politische Bildung (2007): Der Fall Dreyfus und die Folgen.
OK
Es wurde durch lange Erfahrung offensichtlich, dass (…) sie von Natur aus zum Nichtstun und Laster neigen, und keine Tugend und Lehre ihr Eigen nennen (wodurch Unser Herr missachtet wird). (…) Wenn sie nach ihrem Dienst in ihre Wohnstätten zurückkehren, aufgrund der Distanz [zu den Spaniern] und ihrer eigenen teuflischen Neigungen, vergessen sie sofort, was ihnen beigebracht wurde und kehren zu ihrem üblichen Nichtstun und Laster zurück.
Richtig!
Es wurde durch lange Erfahrung offensichtlich, dass (…) sie von Natur aus zum Nichtstun und Laster neigen, und keine Tugend und Lehre ihr Eigen nennen (wodurch Unser Herr missachtet wird). (…) Wenn sie nach ihrem Dienst in ihre Wohnstätten zurückkehren, aufgrund der Distanz [zu den Spaniern] und ihrer eigenen teuflischen Neigungen, vergessen sie sofort, was ihnen beigebracht wurde und kehren zu ihrem üblichen Nichtstun und Laster zurück.
Jahr:
Autor*inneninfo:
Gesetze von Burgos. Darin regelt die spanischen Krone das Verhalten von Spanier:innen zu der kolonisierten Bevölkerung in der Karibik.
Quelle:
Zitat: Southern Methodist University, 1512-1513. Gesetze von Burgos.
Bild: Wikimedia
Kontext:
In den spanischen Kolonien gab es festgelegte Rangordnungen. Zum Beispiel regelten Gesetze von Burgos, dass die indigene Bevölkerung der Amerikas von den spanischen Feudalherren zwar kontrolliert werden, aber nicht als Sklaven gelten sollten. Um sie als Arbeitskräfte ausbeuten zu können, regelte die spanische Krone minutiös deren Arbeits- und Lebensbedingungen. Sie wollte sichergehen, dass diese nicht ihren eigenen Lebensvorstellungen nachgehen würden und gleichzeitig nicht übermäßiger Gewalt durch die Feudalherren ausgesetzt wären. Allerdings wurden trotzdem bis 1550 50 bis 90 Prozent der schätzungsweise 80 bis 100 Millionen Bewohner:innen Lateinamerikas durch Kriege, Versklavung und eingeschleppte Krankheiten getötet (National Geographic 2011 und The Guardian 2019).
Zum Weiterlesen:
*Eduardo Galeano (1980): Die offenen Adern Lateinamerikas. Die Geschichte eines Kontinents von der Entdeckung bis zur Gegenwart. Wuppertal: Hammer.
*National Geographic (06.12.2011): „Massive Population Drop Found for Native Americans, DNA Shows“
*The Guardian (31.01.2019): „European colonization of Americas killed so many it cooled Earth’s climate„
OK
1500
to 1600
to 1700
to 1800
to 1850
to 1900
to 1925
to 1950
to 1975
to 1990
to 2000
to 2010
2011